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Kunstturnen, Deutsche Meisterschaft: Interview mit Dominik Pfeifer vom TV Wetzgau

Der 23. November 2013 kann in die Annalen der Gmünder Sporthistorie eingehen: Gewinnt der TV Wetzgau in Karlsruhe heute ab 14 Uhr gegen die KTV Obere Lahn, ist er Deutscher Meister. Im Interview spricht Dominik Pfeifer (25), der am Boden eventuell turnt, über die Anspannung vor dem Highlight seiner Karriere.

Samstag, 23. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 44 Sekunden Lesedauer

Herr Pfeifer, haben Sie besser oder schlechter geschlafen in dieser Woche als sonst?
Mal so, mal so, weil die Nervosität schon da ist.
Schon von der Deutschen Meisterschaft geträumt?
Ehrlicherweise ja. Das ist eine unglaubliche Sache, aber wir können es schaffen. Es ist ein, zwei Mal vorgekommen, dass ich schon vom Titel geträumt habe.
Wie groß ist die Anspannung vor dem großen Finale? Es wird sicherlich auch eine Frage der Nerven sein, wer gewinnt.
Genau. Meiner Meinung nach wird die Mannschaft siegen, die von der ersten bis zur letzten Übung ihre Nerven besser im Griff hat. Deshalb müssen wir versuchen, locker zu bleiben und unsere Sachen stabil durchturnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinkriegen. Andreas Toba und Helge Liebrich hatten schon öfter solche entscheidenden Wettkämpfe. Für mich ist es der bislang größte Wettkampf.
Nach der geglückten Generalprobe am Samstag in der Großsporthalle mit dem 59:29-Sieg gegen die KTV Obere Lahn fragen sich viele, was da heute überhaupt noch schiefgehen soll aus Wetzgauer Sicht.
Da kann noch sehr viel schiefgehen, weil es auch immer auf die Tagesform ankommt und sich ein Wettkampf im Turnen nie so richtig vorhersagen lässt. Obere Lahn hat mit Hambüchen und Gonzalez zwei starke Turner dabei, weshalb es eine ganz enge Sache werden wird.
Trotzdem: Was spricht dafür, dass der TV Wetzgau erstmals Deutscher Meister wird?
Wir gehen als Favorit rein, weil wir in der Breite besser besetzt sind. Obere Lahn hat mit Hambüchen und Likhovitskiy zwei Top Ten-​Turner, wir haben auf den Positionen drei und vier mehr zu bieten.
Wann hat es die Mannschaft realisiert, dass in dieser Saison Historisches möglich ist?
Schon ganz am Anfang war klar, dass unser Team verdammt stark ist. Die Chance auf den ersten Platz war uns lange noch nicht klar, wir wollten eigentlich nur wieder ins kleine Finale um den dritten Platz.
Jetzt ist es „leider“ anders gekommen.
Wir haben nach der starken Vorrunde erstmals im Frühjahr gemerkt, was möglich sein kann. Spätestens nach dem Wettkampf gegen den amtierenden Deutschen Meister TG Saar, den wir deutlich niedergemacht haben. Und selbst die Niederlage in Stuttgart war unglücklich.
Wie groß ist die Gefahr, dass Fabian Hambüchen für die KTV zum Matchwinner avanciert?
Ein Mann kann einen Wettkampf nicht allein entscheiden. Er wird aber dafür sorgen, dass es enger zugeht als zuletzt.
Die Wetzgauer Toba, Liebrich und Co. leisteten sich am Samstag insgesamt sieben verturnte Übungen. Ist die Mannschaft, ist das Trainerteam um Paul Schneider im Training diese Woche darauf nochmals eingegangen?
Wir haben uns schon nochmal auf gewisse Übungen konzentriert. Es kann im Turnen einfach passieren, dass nicht immer alle Übungen optimal klappen. Ich gehe aber davon aus und hoffe, dass im Finale alles besser funktioniert.
Welche Geräte können entscheidend sein?
Am Reck entscheidet sich oft viel. Da wird die KTV vermutlich stärker sein. Wir sind wohl am Pauschenpferd, den Ringen und am Sprung besser und müssen dort genügend Punkte holen, dass wir bis zum Reck einen ausreichenden Vorsprung haben.
Sie selber werden wo zum Einsatz kommen?
Wenn dann am Boden, wobei sich das kurzfristig zwischen mir und Johannes App entscheiden wird.
Was wären Ihre Vorteile gegenüber App?
Ich bin der Erfahrenere von uns beiden und habe dann vielleicht die Nerven besser unter Kontrolle. Und ich bin sehr fit.
Gegen wen könnte es dann gehen?
Es kann schon sein, dass ich gegen Hambüchen ran muss. Es wäre nicht mein erstes Duell gegen einen Nationalturner. Wahrscheinlich werde ich gegen ihn zwar keine Punkte machen, will es ihm aber so schwer wie möglich machen.
Zum Abschluss bitte noch ein Tipp: Wie geht das große Finale aus?
Ich tippe, dass wir mit fünf bis zehn Scorepoints vorne liegen – mehr nicht.

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