Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünd und Aalen waren Vorreiter: Dies Academicus, akademischer Festtag an der PH mit einer Jubiläumsfeier der Ingenieurpädagogik

Der „Dies Academicus“, der zum ersten mal so groß begangene Akademische Tag an der PH Schwäbisch Gmünd war unter anderen auch die Jubiläumsfeier „Zehn Jahre Ingenieurpädagogik“

Freitag, 08. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 21 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Rektorin Prof. Dr. Astrid Beckmann ging auf die Ursprünge des Wortes „Akademie“ und insbesondere auf den Dies Academicus selbst ein, auf diesen „Feiertag“, an dem die Lehre unterbrochen werde für Miteinander, wissenschaftlichen Austausch und die Stärkung der Identifikation mit der Hochschule. Der ganze Tag geriet so zur einer Würdigung des akademischen Gedankens, von der Matinee bis hin zur Absolventen– und Abschlussfeier des Akademischen Jahrs 2012/​2013 mit Blue Note-​Klängen; die Alumnirede für die Absolventen hielt Sven Hörger. Die Ehrengäste – Vertreterinnen und Vertreter aus Stadt und Region, aus Bildung und Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie – machten deutlich, in welchem Maß die PH in der Mitte der (Gmünder) Gesellschaft angekommen ist. Vor allem aber begrüßte Beckmann die Studierenden, „die den Kern unserer Aufgaben und Verantwortung bilden.“ 2724 sind es im Wintersemester, mit immerhin rund 600 Neueinschreibungen. Auf jeden Studienplatz gab’s fast sieben Bewerbungen.
Zum ersten Mal in der Geschichte der PH beginnen mehr als die Hälfte der Erstsemester in Bachelor– und Masterstudiengängen und nicht im Lehramt – die sich wandelnde Gesellschaft und das Land profitierten stark von der „Bildungs-​Uni“, davon zeigte sich Beckmann überzeugt. Die Rektorin stellte dann das akademische Profil der Hochschule vor – von der Gesundheitsförderung bis hin zur interkulturellen Bildung.
Auch zwei Antrittvorlesungen gab es gestern, mit denen sich die „Neuen“ vorstellten: Prof. Dr. Thomas Irion sprach über „Medienbildung in der Grundschule. Auf der Spurensuche zwischen quietschenden Tafeln, staubigen Mäusen, wischenden Fingern und chattenden Kids“. Das Thema Prof. Dr. Dagmar Kasüschkes: war „Kinder bilden den Garten, in welchem die Menschheit erwächst“ – ein mehrperspektivischer Blick auf den Kindergarten zwischen Gestern und Morgen.
Am Standort Gmünd/​Aalen wurde der erste Studiengang Ingenieurpädagogik in einer Kooperation zwischen einer Hochschule für angewandte Wissenschaften und einer PH angeboten. Damit waren die Hochschule Aalen und die PH Gmünd Vorreiter und gelten bis heute als „der Studiengang“ in Württemberg schlechthin. Diese gelebte Kooperation vor allem wurde gestern gefeiert. Ein Grußwort sprach unter anderem Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen.
Für den Festvortrag hatte die PH Ministerialdirektor Rolf Schumacher, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-​Württemberg, gewonnen. Schumacher nannte die Fachkräftesicherung eine zentrale Herausforderung für Unternehmen und Arbeitsmarktpolitik, aber auch für die Bildungseinrichtungen. Erfolgreiche Fachkräftesicherung setze voraus, dass das Problem richtig verstanden werde. Vier Faktoren wurden genannt
die Erschließung neuer Potentiale
Wiedereinstieg von Fachkräften
Gewinnung von ausländischen Fachkräften
Verbesserung der Ausbildung und Weiterbildung.
Bildung, insbesondere berufliche Bildung sei für die Erschließung neuer Potentiale von entscheidender Bedeutung, „und ohne gut ausgebildete Lehrer geht das nicht“. Weitere Kernaussage des Gastredners: „Schüler brauchen Vorbilder, die pädagogische, didaktische und fachliche Kompetenzen verbinden.“
Wenn die Belegschaft
immer älter wird
„Wir alle werden älter, wir werden weniger und damit reduziert sich das Angebot an Fachkräften strukturell statt nur konjunkturell“ – eine im Schnitt ältere Belegschaft stelle andere Anforderungen an Arbeitsprozesse und Abläufe. Um Produktivität zu erhalten, müssten Unternehmer über neue Arbeitsmodelle nachdenken. Für die Vertreter der Wirtschaft wie Klaus Moder von der IHK Ostwürttemberg und Jörn Makko, Südwestmetall, war diese Diskussion von besonderem Interesse. Fachkräftesicherung wurde gesellschaftliche Herausforderung genannt, die nur gemeinsam gemeistert werden könne. Sie betreffe die Unternehmen ebenso wie die Kommunen und die Partner aus der Arbeitsverwaltung. In diesem Sinne wurde die landesweite Fachkräfteallianz ins Leben gerufen, die mittlerweile feste Größe der Wirtschaftspolitik ist.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2879 Aufrufe
565 Wörter
3847 Tage 1 Stunde Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3847 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2013/11/8/gmuend-und-aalen-waren-vorreiter-dies-academicus-akademischer-festtag-an-der-ph-mit-einer-jubilaeumsfeier-der-ingenieurpaedagogik/