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Landratsamt mahnt: Der Borkenkäfer macht keinen Urlaub

Die Hitzeperiode der letzten Wochen begünstigt die Vermehrung von Borkenkäfern, die aktuell in Fichtenwäldern zunehmende Schäden verursachen. Die Kreisforstverwaltung bittet deshalb die Waldbesitzer um regelmäßige Kontrollen ihrer Wälder.

Donnerstag, 08. August 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 17 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (lra). „Entscheidend ist jetzt, wie es mit dem Wetter weitergeht“, erklärt Forstdezernent Johann Reck. „Bleibt es anhaltend warm, muss durch konsequentes Handeln aller Waldbesitzer Schlimmeres verhindert werden. Die Kreisforstverwaltung steht Ihnen hierbei mit Rat und Tat zur Seite“, versichert Reck.
Alle Waldbesitzer werden dringend aufgefordert, ihre Fichtenbestände regelmäßig auf Borkenkäfer-​Befall zu kontrollieren. Innerhalb von nur sechs Wochen entwickeln sich die Borkenkäfer vom Ei bis zum fertigen Käfer. Wenn man in dieser Zeit nicht eingreift, befällt die nächste Generation mit bis zu 30-​mMal so vielen Borkenkäfer weitere Bäume.
Den Befall durch die beiden Borkenkäferarten „Buchdrucker“ und „Kupferstecher“ erkennt man an folgenden Symptomen: Braunes Bohrmehl auf Rindenschuppen und in Spinnweben am Stammfußbereich; Einbohrlöcher in der Rinde; Abwerfen von grün-​gelblichen Nadeln; Abblättern der Rinde oder starkes Harzen im oberen Stammbereich (Kronenansatz). „Die oft geäußerte Meinung, ein befallener Baum erhole sich vielleicht, ist falsch“, erklärt Johann Reck. „Werden Befallsmerkmale erkannt, muss der befallene Stamm sofort gefällt werden.“
Nach dem Einschlag gibt es verschiedene Alternativen: Am besten werden die Stämme innerhalb Wochenfrist aus dem Wald abtransportiert, am besten gleich ins Sägewerk. Wo das nicht möglich ist, muss das Holz entrindet werden. Sind bereits fertige Jungkäfer vorhanden muss die Rinde anschließend auch noch verbrannt werden. Die Aufarbeitung und Lagerung des Holzes am Weg oder Waldrand ohne weitere Maßnahme ist keine Bekämpfung, da sich die Käfer im liegenden Holz ungehemmt weiterentwickeln.
Parallel dazu ist das befallene Kronenmaterial durch Verbrennen, Hacken, Mulchen oder sofortiges Abführen aus dem Wald unschädlich zu machen. Der Einsatz von Insektiziden sollte aus Gründen des Umweltschutzes nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden.

Weitere Informationen und Beratung gibt es bei den zuständigen Revierförstern oder den Forst-​Außenstellen sowie im Internet unter www​.wald​.ostal​bkreis​.de

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