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Kunstturnen, 1. Bundesliga: Mit dem Ziel, unter die ersten Vier zu kommen, startet der Titelverteidiger in die neue Saison

Ein Neuzugang aus Rumänien, ein neuer Co-​Trainer und neue Elemente in den Übungen – ansonsten hat sich beim Deutschen Meister nicht viel getan. Trainer Paul Schneider möchte die erste Bewährungsprobe am Samstag gegen Straubenhardt abwarten, ob die Titelverteidigung möglich ist. Klar ist nur: der TV Wetzgau will wieder ins Finale.

Mittwoch, 19. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Die Saisonvorbereitung: Nach dem historischen Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft am 23. November des vergangenen Jahres war erst einmal eine lange Pause angesagt. Seit dem 7. Januar befinden sich die Wetzgauer wieder im Training. Zunächst wurden die körperlichen Grundlagen gelegt. „Dann sind wir an neue Elemente herangegangen und haben die Abgänge sowie die neuen Übungen komplett geübt“, gibt Paul Schneider einen Einblick in die heiße Vorbereitungsphase, die am heutigen Mittwoch mit einem internen Testwettkampf abgeschlossen wird. Danach wird die Mannschaft für den Saisonauftakt gegen Straubenhardt am kommenden Samstag festgelegt. „So kann sich jeder noch mental darauf vorbereiten, wenn klar ist, was auf die einzelnen Turner zukommen wird“, erklärt der TVW-​Trainer.
Die Leistungsträger: Da Helge Liebrich und Andreas Toba an allen sechs Geräten gefordert sind, lastet auf den beiden Nationalturnern eine große Verantwortung. Trotzdem betont Schneider: „Eigentlich sind alle bei uns Leistungsträger, weil die Mannschaft so homogen ist.“ Und man vor allem auf den Positionen drei und vier gut besetzt ist. „Das war unser Vorteil im vorigen Jahr“, sagt Paul Schneider, der außerdem die Stimmung und den Teamgeist beim TV Wetzgau heraushebt.
Die Talente: Mit Simon Kuntner, Dennis Röck, Johannes App und Christian Keil gehören einige Jungspunde bereits dem aktuellen Kader an. Die Nachwuchsarbeit soll aber weiter forciert werden, weitere Talente möchte Paul Schneider an das Bundesligateam heranführen. Aber eher behutsam, „weil die erste und zweite Mannschaft sehr weit auseinanderliegen, was das Leistungsniveau angeht.“ Vorstellbar sei dennoch, dass das eine oder andere Talent – Schneider nennt explizit Julius Riedel und Johannes Müller – gegen Ende der Saison an einem Gerät Bundesliga-​Luft schnuppern wird.
Der Neue: Als einen sehr guten Turner bezeichnet Paul Schneider die Neuerwerbung aus Rumänien. „Cristian Bataga ist immerhin für 86, 87 Punkte gut.“ Der Olympiateilnehmer von 2012 soll möglichst die Lücke schließen, die das ausländische Trio Bart Deurloo, Sam Oldham und Andrei Muntean bis zum Saisonfinale im Oktober hinterlässt. „Seine Stärke ist das Pauschenpferd. Hier kann er uns wichtige Punkte bringen“, ist Schneider von Batagas Leistungsvermögen überzeugt. „Trotzdem wird die Bundesliga eine Herausforderung für ihn. Er hat bislang noch in keiner Liga geturnt.“ Der 25-​jährige rumänische Nationalturner kommt am Freitag nach Schwäbisch Gmünd und wird zunächst bis zum 30. März mit der Mannschaft trainieren.
Das Trainerteam: Der erfahrene Meistermacher Paul Schneider hat weiterhin das Sagen, muss aber voraussichtlich während der gesamten Saison auf die Unterstützung von Tobias Wolf verzichten. Dessen Lehrerstelle in Stuttgart lässt ihm kaum Zeit, um sich weiterhin um die Wetzgauer Taktik und Aufstellung bei den einzelnen Wettkämpfen zu kümmern. Doch mit dem ehemaligen Teammitglied Axel Steeb hat Schneider bereits einen adäquaten Ersatz gefunden. „Axel betreut die Mannschaft und tüftelt gemeinsam mit den Turnern an der Taktik“, beschreibt Schneider Steebs neues Aufgabengebiet.
Paul Schneider: „Ich möchte
keinen unnötigen Druck erzeugen“
Die Titelverteidigung: Paul Schneider ist sich sicher: „Diese Saison wird schwieriger als die letzte.“ Die Wetzgauer betreten am Samstag Neuland, übernehmen sie doch erstmals die Rolle des Gejagten. „Das ist für jeden Gegner eine Prestigesache, den amtierenden Deutschen Meister zu schlagen.“ Deshalb drückt Schneider auch bewusst auf die Bremse, wenn es darum geht, die eigenen Saisonziele zu formulieren. „Die Top Vier sind unser Wunschziel.“ Die Wetzgauer wollen beim kleinen oder großen Finale um die Deutsche Meisterschaft in Karlsruhe Ende November unbedingt wieder dabei sein – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Von der Titelverteidigung spricht Schneider nicht. Noch nicht. „Ich möchte keinen unnötigen Druck erzeugen, muss so oder so erst einmal den ersten Wettkampftag abwarten. Danach können wir die Ziele eher klarer festlegen.“
Die Konkurrenz: Die Bundesligagegner haben personell mächtig aufgerüstet und spucken teilweise große Töne. So machen der MTV Stuttgart und die KTV Straubenhardt keinen Hehl daraus, dass sie den Titel holen möchten. Aber auch mit der TG Saar und dem Wetzgauer Finalgegner KTV Obere Lahn um Fabian Hambüchen wird wieder zu rechnen sein. „Der MTV und Straubenhardt sind für mich die beiden Favoriten“, sagt Schneider.
Der erste Prüfstein: Einer dieser Meisterschaftsfavoriten gibt am Samstag (17 Uhr) in der Gmünder Großsporthalle seine Visitenkarte ab. Paul Schneider: „Der erste Wettkampf gegen Straubenhardt wird gleich eine Standortbestimmung. Ich erwarte ein ausgeglichenes Duell. Es wird der gewinnen, der stabiler turnt und weniger Fehler macht. Ich hoffe, dass das wir sein werden.“ Der Vorjahresdritte hat mit Dirk Walterspacher und Anton Fokin eine neue sportliche Leitung und sich mit Brian Gladow und Lukas Dauser vom FC Bayern München verstärkt.
Die Zuschauer: „Ein Heimwettkampf ist immer ein Vorteil“, hofft Paul Schneider im Namen seines Teams auf ein volles Haus. Tickets gibt es für den Auftakt gegen Straubenhardt bis Freitag im i-​Punkt (Marktplatz 37/​1), wo auch Dauerkarten erhältlich sind, und an der Abendkasse.

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