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Sicherheitsgefühl der Menschen leidet: Landrat und Polizeipräsident wollen Einbrechern im Ostalbkreis einen Riegel vorschieben

Die Ende 2014 drastisch gestiegenen Einbruchszahlen haben jetzt Landrat Klaus Pavel und Polizeipräsident Ralf Michelfelder auf den Plan gerufen. Sie wollen die Bevölkerung sensibilisieren, die Augen offenzuhalten, der Polizei Verdächtiges mitzuteilen und Fenster und Türen besser zu schützen.

Freitag, 24. Juli 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS. Zehn Sekunden – dann sind die Einbrecher im Haus. Dafür genügt ein Schraubenzieher. An zwei Stellen kurz angesetzt und ein Fenster springt auf. Meist machen es die Bewohner den Einbrechern auch leicht. Gesicherte Fenster sind längst noch nicht die Regel.
Dafür brauchen Pavel und Michelfelder Verbündete. Deshalb haben sie zu einem „Einbruchsgipfel“ ins Landratsamt eingeladen. Statt „Einbruchsgipfel“ wäre „Sicherheitsgipfel“ wohl treffender gewesen. Egal. Das Ziel ist klar. Im Herbst soll die Kampagne im Ostalbkreis starten, die von den Städten, Baugenossenschaften, den Architekten, dem Handwerk und den Medien unterstützt werden soll.
„Wenn das Sicherheitsgefühl leidet, leidet auch die Lebensqualität“, zitiert der Landrat einen vom Polizeipräsidenten bei anderer Gelegenheit formulierten Satz. Seit 2009 nahmen die Wohnungseinbrüche deutschlandweit zu, sagt dazu Michelfelder. Im Ostalbkreis ist deren Zahl Ende vergangenen Jahres um 60 Prozent auf 280 Einbrüche nach oben geschnellt. Mit der Landes-​Erstaufnahmestelle in Ellwangen habe das nichts zu tun, betonen Pavel und Michelfelder. Interessant: Seit Jahresbeginn sind die Zahlen deutlich rückläufig und liegen im Moment sogar unter denen des Vorjahres.
Gelitten aber hat das Sicherheitsgefühl der Menschen. Was Menschen empfinden, in deren Wohnung eingebrochen wurde, beschreibt Michelfelder als einen „Frontalangriff auf die Seele“. Der Polizeipräsident berichtet von einer Frau, die bei einer Ausstellung von Diebesgut ihren Ring entdeckt hat. Deren Kinder hätten seit dem Einbruch nur noch bei den Eltern geschlafen. Als die Mutter indes daheim erzählte, dass die Polizei die Täter aufgespürt hat, sei das Sicherheitsgefühl zurückgekehrt.
Nicht alle Betroffene können das von sich behaupten. Jeder Fünfte zieht um. Eher mager ist die Aufklärungsquote. Im vergangenen Jahr lag sie unter zehn Prozent. Derzeit sind es 15 Prozent, sagt Kriminaldirektor Reiner Möller, der in diesem Zusammenhang zudem von einem Verdrängungseffekt spricht.
Die RZ berichtet am Samstag.

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