Ganz viel Empörung gab es am Donnerstag bei der Diskussionsveranstaltung „Prostitution ist Gewalt, kein Beruf.“ Empörung darüber, dass sich hierzulande derzeit keine Mehrheit findet fürs schwedische Modell der Freierbestrafung und Empörung über das als „zahnloser Tiger“ wahrgenommene neue Gesetz.
Elke Heer, Frauenbeauftragte der Stadt, begrüßte im Predigerrefektorium zu einer Veranstaltung, die Solwodi, der Kreisfrauenrat, das Frauenforum und die Soroptimistinnen organisiert hatten und bei der es sehr bewegende Momente gab. So erzählte Marietta Hageney, Kreisfrauenrätin und Vertreterin des Club Soroptimist, wie sie in Begleitung von Manfred Paulus nach Rumänien gereist war. Paulus hat viele Jahre bei der Kripo Ulm gegen Rotlicht-Kriminalität gekämpft und ist mit über 70 Jahren noch immer auf seiner Mission gegen Menschenhandel. Die Abordnung erreichte mit Hilfe rumänischer Clubschwestern über 400 junge Leute, von denen fast zwei Drittel deutlich gemacht hatten, dass sie in Deutschland leben wollten. Mit Hilfe des Filmes „Human Trafficking — Menschenhandel“ zeigten sie auf, wie junge Frauen von traumhaften Männern mit der Verheißung eines traumhaften Lebens – oder auch nur eines Service-Jobs – nach Deutschland gelockt, hier in jeder Beziehung unter Druck gesetzt. Wie dann das gelobte Land nichts bringt als Zwangsprostitution und unsägliches Leid. „Wenn wir das nur einer erspart haben, war’s gut“.
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