Die Canisius-Beratungsstellen arbeiten mit geflüchteten Kindern
Freitag, 07. Oktober 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
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Junge Flüchtlinge sind wie alle Kinder mit Sorgen: Für Markus Hirsch und Anna-Lena Schmid geht es zunächst darum, einen Zugang zu finden und den individuellen Bedarf der kleinen Klienten und Patienten abzuklären. Geht der Seelenschmerz eines Kindes, der sich oft genug in Verhaltensauffälligkeiten zeigt, von allein wieder weg? Bieten sich erzieherische Mittel an oder reicht es gar, die Schulklasse zu wechseln?
Einige der Kinder, die aus unerträglichen Situationen in Gmünd angekommen sind, können und wollen keine Hilfe annehmen. Sie müssen jetzt erst mal wirklich ankommen an diesem sicheren Ort. Wer aus einer bestimmten Region kommt, wie etwa die jesidischen Kinder, hat durchweg Traumatisierendes erlebt, im Kriegsgebiet und auf der Flucht – das allein erklärt freilich nicht alles. Oft, sagt Markus Hirsch, Leiter der Canisius-Beratungsstellen, zeigen sich die Symptome des Erlebten nicht sofort, sondern verzögert. Manchmal lange Zeit nach der Ankunft in Deutschland. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden: „Wir können nur die Hand ausstrecken“, sagt Hirsch; es sei den Kindern überlassen, ob und wann sie diese Hand ergreifen. Es ist wirklich an der Zeit, dass diesen jungen Menschen das Gefühl gegeben wird, mitreden zu können, wenn es um ihr Leben geht.
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