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Landrat „relativiert“ seine Aussage

Landrat Klaus Pavel hat seine Aussage im Kreistag (dass bald Verhältnisse wie in Italien herrschen) relativiert.

Mittwoch, 11. März 2020
Heinz Strohmaier
1 Minute 32 Sekunden Lesedauer

Niemand müsse Angst haben, angesagt seien Besonnenheit und nicht Hysterie, sagte Landrat Klaus Pavel am Mittwoch auf Anfrage der Aalener Nachrichten/​Ipf– und Jagst-​Zeitung. Aber er als Verantwortlicher müsse Sorge haben und dafür Sorge tragen, dass das System stabil bleibt. So sei seine Äußerung am Dienstag im Kreistag von seiner „extremen Sorge“ zu verstehen. Er habe diese Bedenken „aus dem Bauch heraus“, nicht auf der Grundlage von Fakten und Zahlen geäußert. Bei ihm sei nach wie vor das Glas halbvoll und nicht halbleer, stellt der Landrat klar. Aber es gebe stündlich neue Informationen und es zeige sich, dass Veranstalter Riesenprobleme damit hätten, mit der Situation umzugehen. Außerdem dauere es lange, bis die Ergebnisse von Proben vorlägen, was zusätzlich für Verunsicherung sorge. Ihn habe ein vertraulicher Brief aus Mailand erreicht, erzählt der Landrat, in dem es geheißen habe, so wie momentan in Deutschland habe es vor zwei Wochen auch noch in Norditalien ausgesehen. Bis die Welle gekommen sei. Pavel: „Meine größte Sorge ist: Wenn die Welle kommt, wie in der Lombardei, können wir dann der Lage noch gerecht werden?“ Um dies sicherzustellen, müsse man alles tun, um diese Welle abzuschwächen. Denn die Kliniken seien auch ohne Coronafälle jetzt schon voll wie immer um diese Jahreszeit. Daher gelte seine Sorge auch den Beschäftigten dort und im Gesundheitsamt, das jetzt schon am Anschlag arbeite. Sie alle seien ohnehin gefährdet und wenn sie ausfielen, werde es am „allerschwierigsten“. Pavel: „Ich habe Sorge, dass dann Land unter wäre.“ Dies klinge jetzt noch wie ein Horrorszenario und man sei hier von einer Abriegelung von ganzen Gebieten noch weit entfernt, räumt Pavel ein. Aber man könne auch nichts mehr ausschließen angesichts der Tatsache, dass jetzt sogar ein ganzes Land wie Italien zum Risikogebiet erklärt worden sei. Dies alles bedeute jedoch nicht, dass jemand, der bei sich Symptome feststelle oder festzustellen meine, sich nicht melden solle. Im Gegenteil: Lieber unberechtigt als gar nicht testen. Die Bürgerinnen und Bürger bittet Pavel, Vertrauen in das Gesundheitssystem zu haben, das gut funktioniere. Jetzt. Aber nicht, wenn tatsächlich der Katastrophenfall eintreten würde. Deswegen müsse er als Landrat und Verantwortlicher Sorge haben, dass das System stabil bleibe.

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