Energiekosten gefährden Handwerksbetriebe
Foto: Handwerkskammer Ulm
Preise für Strom und Gas machen immer mehr regionalen Handwerksbetrieben zu schaffen. Die Handwerkskammer Ulm nimmt Politik in die Pflicht – Hilfsprogramme sollten auf kleinere und mittlere Unternehmen ausgedehnt werden.
Samstag, 10. September 2022
Thorsten Vaas
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„Die betroffenen energieintensiven Handwerksbetriebe brauchen die Energiepreisbremse und Härtefallhilfen.“ So könne Betriebsschließungen und einer nachgelagerten Insolvenzwelle vorgebeugt werden. Das Entlastungspaket der Regierung sei für die Handwerksbetriebe in der Region bislang eher enttäuschend. Mittel– oder langfristig wirksame Maßnahmen würden den betroffenen Betrieben in der aktuellen Situation nicht helfen. Betroffen sind zwischen Ostalb und Bodensee mehr als 2000 der insgesamt rund 20.000 Betriebe im Gebiet der Handwerkskammer Ulm in direkter Weise, davon knapp 300 Bäckereien und mehr als 400 Metzgereien. Sie werden durch die Gasumlage sogar zusätzlich belastet. Aus Sicht der Handwerkskammer braucht es jetzt schnell Maßnahmen. Hilfreich sei ein Aussetzen der Vorauszahlungen auf die Einkommens– und Gewerbesteuer. Zusätzlich sei eine Energiepreisbremse notwendig. Die Handwerkskammer Ulm weist darauf hin, dass kleinere Handwerksbetriebe beim bereits bestehenden Energiekostendämpfungsprogramm benachteiligt werden – bislang profitieren davon industrielle Betriebe. Das Programm müsse für alle kleineren und mittleren Unternehmen geöffnet werden. Das Bundeswirtschaftsministerium denkt nach der handwerklichen Intervention darüber nach. „Das ist ein gute Denkrichtung, aber eben noch nicht mehr.“
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