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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die Kinderrechte sind 20 Jahre alt. Dazu gab es gestern Besuch für OB Arnold und neuen Rathaus-​Schmuck — Hand drauf

Es war wie immer ein arbeitsreicher Tag für Oberbürgermeister Richard Arnold: Dennoch nahm er sich Zeit für die Kinder der Stadt, die ihm einen Besuch abstatteten, um in Wort, Bild und Tuch um die Wahrung elementarer Kinderrechte zu bitten. Arnold gab ihnen buchstäblich die Hand drauf.

Sonntag, 22. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Was ist das denn? Dürfen sich jetzt die bekanntesten Gmünder — wie am Hollywood-​Boulevard — mit einem Handabdruck verewigen? Darauf ließ gestern ein feuerroter Abdruck der Oberbürgermeisterhand auf dem Rathausboden schließen. Aber nein. In einem Aktionstag wurde gestern der 20. Jahrestag der von der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedeten UN-​Kinderrechtskonvention begangen. OB Richard Arnold verewigte sich, einem Wunsch seiner jungen Besucher entsprechend, auf ihrem fürs Rathaus bestimmten Kinderrechte-​Tuch; weil er dabei in der Hocke kauerte, zudem Resolutionen und eines seiner Gastgeschenke festhielt, verlor er das Gleichgewicht und musste sich auf dem Boden abstützen — mit der farbverschmierten Hand.
Das Zeug ist abwaschbar, wie eine junge Mitarbeiterin unverzüglich unter Beweis stellte. Richard Arnolds Handabdruck auf dem Tuch aber bleibt bestehen, Erinnerung daran, dass er versprochen hat, Kinderrechte weiterhin zu schützen und zu stärken: „Kinder brauchen Wurzeln, damit sie später fliegen können“. Bevor Arnold das Tuch, das ihm die Gäste schließlich feierlich überreichten, im Rathaus aufhängen ließ, gab es Informationen zur Kinderrechtskonvention. Jermaine, Elisabeth, Aylin und all die anderen sprachen von Kinderrechten, die ihnen besonders wichtig sind: Hilfe bei Krankheit etwa, nicht geschlagen werden und auch nicht wegen Hautfarbe oder Religion schlecht behandelt. Gerlinde Schäfer von der UNICEF-​Arbeitsgruppe, die das Ganze organisiert hatte, sprach von all dem, was Kindern zusteht. Ausgewählt aus 54 Artikeln der Konvention wurden zehn Kinderrechte: Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Spiel und Freizeit, freie Meinungsäußerung und Beteiligung, Gewaltfreie Erziehung, Schutz im Krieg und auf der Flucht, Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung, Elterliche Fürsorge. Die Kinder der Klosterbergschule nannten naturgemäß vor allem das zehnte Kinderrecht — besondere Förderung und Fürsorge bei Behinderung. Aus Sicht des Aktionsbündnisses Kinderrechte müsse das Wohl des Kindes an erster Stelle stehen. Deutschland brauche „Vorfahrt für Kinderrechte“.
OB Arnold Richard sprach mit den Kindern, ließ sich von ihnen seine Aufgaben beschreiben („auf die Stadt aufpassen“), schenkte ihnen die roten Einhorn-​Bälle und bat sie in sein Amtszimmer. Das Rathaus, so versicherte er, sei auch für die Kinder der Stadt offen. In Sachen Kinderrechte, so Arnold, sei Deutschland weit gekommen; Kinder in anderen Teilen der Welt seien weniger begünstigt, auch ihnen stehe Solidarität zu.
16 Kinder der Klosterbergschule, die auch als Schutzengelgruppe bekannt sind, waren mit ihrer Lehrerin Elfi Buchheit da, die Klosterbergschüler mit Karin Freitag-​Rau; außerdem beteiligten sich die Institutionen der Aktion Familie, die bereits am Weltkindertag damit begonnen hat, den Tag der Kinderrechte vorzubereiten. Unter ihnen waren Michael Kuschmann von der Caritas Ostwürttemberg, Sylvia Nickerl-​Dreizler, Gmünder Kinderschutzbund und Renate Simblet (AOK); natürlich war auch Dieter Lehmann da, der Leiter des Sozialamts.

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