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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Der Kunstpädagoge Uwe Feuersänger erstellt zusammen mit Senioren ein Gemälde

„Viele Köche verderben den Brei!“ Diese Lebensweisheit sei auf das Kunstprojekt von Uwe Feuersänger nicht anzuwenden, sagte eine Mitarbeiterin des Seniorenheims St. Markus der Stiftung Haus Lindenhof bei einem kürzlich durchgeführten Kunstprojekt.

Dienstag, 01. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sl). An den Dienstagnachmittagen im November und Dezember steht in der Altenpflegeeinrichtung gemeinsames Kunst-​Schaffen mit dem Kunstpädagogen Uwe Feuersänger und seiner Mitarbeiterin Renate Mürdter, auf dem Programm.
Alle Hausbewohner waren eingeladen, gemeinsam ein Bild zu gestalten, da einige jedoch nicht aktiv an der Staffelei stehen wollten oder konnten, griffen Feuersänger und Mürdter selbst zum Pinsel und ließen Schritt für Schritt aus den Ideen und Anweisungen der Bewohner auf der Leinwand ein Gemälde entstehen.
Der Lehrer kann sich
auch selbst kritisieren
Farben, Farbintensitäten und Schattierungen wurden diskutiert und der Künstler erläuterte den Anwesenden Farbmischungen und Maltechniken. Als Feuersänger einen seiner eigenen Pinselstriche mit den Worten kritisierte, „sieht ja aus wie angemalt“ erntete er Lacher von Bewohnern und Mitarbeitern.
Uwe Feuersänger ist Kunstpädagoge mit viel Erfahrung. Die Freude, die er an seiner Arbeit hat, ist ersichtlich. Mit viel Enthusiasmus berichtet er über sein Tun. Mit Ruhe und Geduld geht er auf alle Wünsche und Meinungen der Gruppe ein.
Laut Feuersänger haben die beschriebenen Aktivitäten keinen therapeutischen Ansatz. Im Mittelpunkt steht das Recht der alten Menschen, selber zu entscheiden mit welcher Kunst sie das Haus, in dem sie leben, schmücken wollen. „Warum sollen alte Menschen immer irgendwelche Bilder hingehängt bekommen, über die sie nicht selber entschieden haben?“ Aus dieser Frage heraus entwickelte sich die Idee zum gemeinsamen Kunst-​Schaffen. Am Ende des Nachmittags steht vorne auf der Staffelei ein wunderbares Gemälde, bei dem alle Ideen der Teilnehmenden umgesetzt sind. Eine Woche bleibt das Werk an diesem Platz, dann wird es die Eingangshalle von St. Markus in Mutlangen verschönern.
An den Kursen des Kunstpädagogen Uwe Feuersänger nehmen normalerweise Kinder, Erwachsene mit und ohne Behinderung teil. Sehr erfolgreich waren auch die von ihm geleiteten integrativen Kunstwochen der Stiftung Down Syndrom, bei denen zehn Kinder, darunter fünf mit Down-​Syndrom, eine Woche gemeinsam künstlerisch aktiv sein durften.
Renate Mürdter ist seit langer Zeit Schülerin von Feuersänger. Sie hat schon viele Bilder für das Pflegeheim St. Markus gemalt. Ihre Erfahrungen gaben den Anstoß zu diesem Projekt, das sie auch finanziell unterstützt.

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