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Skunks findet man vom Süden Kanadas bis zum Norden Mexikos — und in Adelmannsfelden

Die meisten exotischen Tiere fallen unter den sogenannten Artenschutz. Sie dürfen also nicht nach Deutschland importiert oder hier gehalten werden. Nicht so der Skunk. Das Stinktier kann man zum Beispiel über die USA importieren und (fast) wie eine Katze in der Wohnung halten.

Sonntag, 20. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (has). Der Skunk gehört zur Gattung der Marder und hat eine eigentlich „eklige“ Eigenschaft an sich: Fühlt er sich bedroht, stößt er eine ekelhaft stinkende Flüssigkeit aus, mit der er sogar Wölfe oder Bären in die Flucht treiben kann. Anke Dieterich aus Adelmannsfelden hat so ein Stinktier als Haustier. Nicht nur das. Die tierliebe Industriemechanikerin hat auch Hunde, Pferde, Chinchillas oder bis vor kurzem auch Zebus auf ihrem Aussiedlerhof. Jetzt war sie auf der Suche nach einem „exotischen“ Tier und hatte dabei an einen Waschbär gedacht. Doch diese klettern überall hin, auch in der Wohnung, und so stieß sie durch Zufall auf einen Skunk. Die kleine „Ronja“, wie sie Anke Dieterich jetzt nennt, kam aus den USA, war im Sommer gerade ein paar Wochen alt und bereits „entdrüst“. Das heißt, man hatte ihr die Drüsen operativ entfernt, die diese ekelhaft riechende Flüssigkeit ausstoßen. In Deutschland wäre diese Operation nicht erlaubt.
Anke Dieterich hat das Tier aber nun bei Tierarzt Dr. Reiff in Böbingen „kastrieren“ lassen. Damit „nichts passiert“, denn sie hat noch weitere Tiere dieser Gattung. Einen Skunk sollte man nicht als Einzeltier halten, wenigstens paarweise. Eine Paarhaltung (Rüde-​Fähe oder Fähe-​Fähe) ist für das Tier sehr hilfreich, da es sein arttypisches Verhalten ausleben kann und daher wesentlich ausgeglichener ist und weniger dazu neigt, Aufmerksamkeit heischen zu wollen und zum Beispiel aus Trotz zu pinkeln.
Dass der Skunk so schmusebedürftig wie eine Katze und der Katze überhaupt sehr ähnlich ist, konnte auch Kerstin Sigg (unser Foto) bei ihrem zufälligen Aufeinandertreffen in der Tierklinik feststellen. Skunks sind eigentlich sehr ruhige Tiere, jedoch können sie neugierig und sehr willensstark sein. Es gibt, wie bei allen anderen Tieren, aber keine Garantie darauf, dass ein Skunk zahm wird. Es gibt verspielte, verschmuste und zutrauliche Skunks, ebenso wie überängstliche. Es gibt Tiere, die einen nie beißen würden, und andere, die recht schnell zubeißen. Allerdings: Man kann Skunks nicht wie einen Hund erziehen. Er macht immer, was er will. Im Fall von Ronja fallen die negativen Eigenschaften weg. Ronja geht aufs „Katzenklo“ und ist meist in der Wohnung. Hin und wieder nimmt Anke Dietrich ihre Ronja mit — angeleint mit einem speziellen Geschirr. Und dann graben die Skunks für ihr Leben gern. Nicht umsonst sind ihre Pfoten mit den langen Krallen richtige Grabschaufeln. Diese Krallen müssen ständig nachgeschnitten werden, da sie sich in der Haushaltung nicht abnutzen.
Skunks neigen zur Trägheit und Verfettung. Deshalb sollte man Skunks fettarm und abwechslungsreich ernähren. Viel Gemüse, Obst und ein kleiner Teil hochwertiges Hundefutter. Skunks werden ungefähr so alt wie Katzen.

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