Prüfstanderweiterung der Firma Ricardo beim Motortestzentrum in Schechingen
Der erste Eindruck täuscht; es ist zwar eine ländliche Idylle, die den Schechinger Standort der Firma Ricardo umgibt, aber schon der leistungsstarke Traktor, der als Ausstellungsstück auf dem Parkplatz steht, gibt einen Hinweis darauf, dass es die Technologie ist, der sich das spezialisierte Unternehmen widmet. Von Dorothee Wörner
Samstag, 27. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die Firma lud gestern zur offiziellen Einweihung des neuen Erweiterungsbaus , in dem zu den bisherigen 15 Prüfständen weitere fünf hochmoderne Prüfstände installiert wurden.
Geschäftsführer Dr. Peter Heuser konnte renommierte Geschäftspartner und Kunden, Vertreter des öffentlichen Lebens, gekommen waren MdB Norbert Barthle und MdL Dr. Stefan Scheffold, und Mitarbeiter begrüßen. Sein Dank galt1 allen, die dazu beigetragen haben, die 800 qm umfassende Erweiterung in relativ kurzer Genehmigungs– und Bauzeit zu verwirklichen. Sein besonderer Dank galt Bürgermeister Werner Jekel, der in Absprache mit den Grundstückbesitzern zusätzlich eine Option für eine weitergehende Expansion am Standort Schechingen sicher gestellt hat. In den letzten fünf Jahren seien in Schechingen mehr als 10 Millionen Euro investiert worden, zu den über zwanzig Mitarbeitern von ca. 270 in Deutschland, seien durch den Erweiterungsbau zehn neue Stellen hinzugekommen.
„Arbeitsplätze, die wir hier in Schechingen dringend brauchen können“, wie Bürgermeister Werner Jekel in seinem Grußwort feststellte und er hatte noch einen Wunsch parat „hoffentlich hören Sie nicht auf hier in Schechingen zu bauen“. Der Bürgermeister sicherte dem Unternehmen auch weiterhin eine vertrauensvolle, unbürokratische und unkonventionelle Zusammenarbeit zu.
In Vertretung von Landrat Pavel, der erkrankt war, sprach der Wirtschaftsbeauftragte des Ostalbkreises, Reiner Fünfgelder. Auch er lobte die gute Standortpartnerschaft mit der Gemeinde Schechingen und verwies auf die Region Ostwürttemberg, die mit über zweihundert Automobilzulieferbetrieben eine hohe Kompetenz in der Automobilbranche besitze.
Auch Schulen und Hochschulen im Landkreis sorgen dafür, dass über Bildung eine qualifizierte Forschung mit positiven Ergebnissen für die Produktion möglich ist. Für das höchst anspruchsvolle Beschäftigungsfeld des Unternehmens sicherte er die unbürokratische Unterstützung des Ostalbkreises auch in Zukunft zu.
Eine beachtenswerte Rede hielt der Herausgeber der ATZ, MTZ (autotechnische Zeitung, motortechnische Zeitung), Wolfgang Siebenpfeiffer, der innovative Unternehmen der Branche immer wieder publizistisch begleitet. Er stellte die Frage, ob eine Fortschreibung des Individualverkehrs überhaupt möglich sei und welche Trends in der Automobilentwicklung sich aus heutiger Sicht ableiten lassen. Sicher aber ist er in seiner Einschätzung: „Die weltweite Nachfrage nach Automobilen wird, allen Unkenrufen zum Trotz, zunehmen“.
Zeitschriften-Herausgeber Siebenpfeiffer sieht die Gründe in auseinanderdriftenden Siedlungsstrukturen und im öffentlichen Nahverkehr, der den Bedarf an Mobilität nicht abdecken könne. Bei den Zulieferern sieht er die Steigerung der Wertschöpfung nicht nur auf die Elektronik beschränkt, eine Integration aller Entwicklungsprozesse sei wichtig und eine richtige Auswahl von Geschäftsfeldern müsse getroffen werden.
Neben Faktoren wie Risikobereitschaft, Offenheit, Agilität und einer strukturierten Vernetzung sieht Siebenpfeiffer den Mensch als Erfolgsgaranten, denn „alles was wir vorhaben, funktioniert nur, wenn es uns gelingt die Mitarbeiter zu motivieren“, ist er überzeugt und er fordert die Unternehmer auf, statt Gleichgültigkeit ein Milieu der Zuneigung zu schaffen. Weitere Pluspunkte sieht er in der Fähigkeit zur schnellen Integration externen Wissens und dem Mut „mit Visionen zu spielen“.
Alle Gäste waren im Anschluss zu einem Mittagstisch eingeladen und konnten sich bei einer anschließenden Betriebsführung von den leistungsfähigen Testeinrichtungen überzeugen.
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