Waldstetter Hilfstransport: 84 Kubikmeter Hilfsgüter hängen an der Grenze fest
Was lange währt, ist noch immer nicht gut: Nach Monaten voller bürokratischer Hindernisse, Schikanen und Verzögerungen wurden die Hilfsgüter, die der Förderverein Kinderheim Malachowa in Tutajev/Waldstetten organisiert hat, nun zwischen Polen und Weißrussland aus dem Verkehr gezogen.
Mittwoch, 01. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer
Die vielen Kinder, die gestern helfen sollten, den Lkw in Tutajev auszuladen, wurden nicht gebraucht. Die Hilfsgüter sollten dort übrigens nicht an die bedürftigen Familien verteilt, sondern zunächst unangetastet in einem großen Keller verstaut werden; trotz Fürsprache der deutschen Botschaft hat Moskau die erforderlichen Genehmigungen noch immer nicht erteilt hat. Betz-Haberstock, und nicht nur sie, findet das Ganze zum Heulen. Allmählich macht sich Verzweiflung breit. Der Verein bedankt sich dennoch ganz herzlich bei allen Helfern, „ohne die solche Aktionen nicht möglich sind“. Erst kürzlich fand zugunsten der Menschen in Tutajev das Stollenhoffest statt, bei dem Aufbau, Abbau, Kuchenbacken, Spülen und vieles mehr ehrenamtlich geleistet wurden; Pfarrer Krieg und Hans-Josef Müller, die Mixed Voices und der Posaunenchor waren ebenfalls dabei. Der Erlös dieses Festes betrug 4500 Euro.
Auch sonst gibt es Neues. Die RZ hat vom geplanten Jugendaustausch bereits berichtet: Ende Juli fahren zehn Jugendliche und drei Erwachsene nach Tutajev, um am Freundschaftshaus und in Malachowa selbst zu bauen. Es werden deutsch-russische Arbeitsferien: „Sich kennenlernen und zusammen arbeiten“ ist das Motto dieses Aufenthaltes. Mitte August folgen sechs Pfadfinder dieser ersten Gruppe. So geht Gebhard Betz’ größter Wunsch doch noch in Erfüllung, der Frieden und Freundschaft zwischen Russland und Deutschland, zwischen den Menschen, als seine Lebensaufgabe betrachtete. Ein großer Dank gilt übrigens auch dem Erbauer des Spendenkirchles, Rolf Vetter. Er nahm sich nochmals viel Zeit dem Verein ein zweites Kirchle zu bauen und somit den gestohlenen Schatz des Vereins zu ersetzen. „Es wird zukünftig mit einer Kette gesichert sein“, versichert Irmhild S. Betz-Haberstock.
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 5413 Tagen veröffentlicht.