Prävention durch Schulsozialarbeit und Mobile Jugendarbeit an der Stauferschule
Wer hat als Siebtklässler schon Mut, im richtigen Moment „Nein“ zu sagen? Zum Beispiel zum Alkoholkonsum. Die Schülerinnen und Schüler der Stauferschule haben über mehrere Monate im Präventivprojekt „mut.ich!“ gelernt, mit solchen Herausforderungen umzugehen.
Freitag, 14. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Für pädagogische Ansätze, die auf Stärkung der Jugendlichen und die Fähigkeit „Nein“ zu sagen zielen, ist der Moment des aktiven Konsums wenig wirkungsvoll. Hier können Polizei und Ordnungsamt vor allem im Sinne des Jugendschutzes wirksam tätig werden. Vielmehr bieten sich präventiv Seminare und Projekte mit der Zielrichtung an, die strategischen, personalen und sozialen Kompetenzen Jugendlicher nachhaltig zu stärken. Verbessertes Selbstwertgefühl, aber auch das Verstehen der Funktionsweise von Sucht, führt eher dazu, im richtigen Moment „Nein“ zu sagen, oder aber im Umfeld Gleichaltriger entsprechend darauf einzuwirken.
Deshalb entwickelte eine Arbeitsgruppe aus Pädagogen der Mobilen Jugendarbeit St. Canisius, der Schulsozialarbeit der Stauferschule, der Suchtberatung der Caritas und der Sozialberatung e.V. das Angebot „mut.ich!“. Das Besondere daran: Die Jugendlichen bekommen den Zugang zum Thema über unterschiedliche, teilweise hautnahe Perspektiven. So brachte im „Seminarteil Alkohol“ Monika Meyer von der Suchtberatung der Caritas Rauschbrillen mit. Dabei konnten die Schüler spielerisch erfahren, wie verwirrend und unangenehm ein Rausch sein kann. Welche Alternativen es in schwierigen Lebenssituationen zum Gebrauch von Suchtmitteln gibt, konnten die jungen Schüler von Schulsozialarbeiterin Sarah Müller mithilfe des „Tankmodells“ lernen. Das Tankmodell richtet leicht nachvollziehbar den Blick auf alternative Handlungsweisen. Und wie hilfreich gemeinsames Lösen von Problemen im Team sein kann, konnten die Schüler beim Orientierungslauf auf dem Kalten Feld erfahren.
„Das Projekt mut.ich! setzt exakt die Vorgaben um, die auch der Vorstandsvorsitzende der GEK, Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, bei einer Pressekonferenz kürzlich zu diesem Thema forderte“, berichtet Werner. „Schlenker verlangt darin, die Präventionskultur zu fördern. Er erwartet von stimmigen Angeboten, dass sie den Ton der jugendlichen Lebenswelten aufgreifen, vor Ort einsetzen und positive Erlebnisse schaffen, aber auch das Risikobewusstsein bei Jugendlichen, Eltern, Gastronomen oder Festveranstaltern schärfen.“ Strukturelle Angebote wie mut.ich! tragen so einen bedeutenden Anteil zur Präventionskultur in Schwäbisch Gmünd bei.
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