Nach erfolgreichem Lehrer-Studium jetzt noch eine Lehre
Zum 1. Februar beginnen nach Kenntnisstand des Kreisverbandes Bildung und Erziehung (VBE) Ostwürttemberg 361 Lehrer ihren Vorbereitungsdienst an den beiden Staatlichen Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung in Schwäbisch Gmünd sowie parallel dazu an den jeweiligen Ausbildungsschulen. Landesweit fangen jetzt über 4000 Referendare an.
Sonntag, 31. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Kein Abschluss ohne Anschluss gilt für Schüler in Baden-Württemberg. „Dieses Motto sollte auch für alle erfolgreichen Referendare Gültigkeit haben“, macht sich VBE für all die Pädagogen stark, die regelmäßig nach dem Vorbereitungsdienst in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, um nach den Sommerferien als Lehrer vielleicht an die Schule zurückkehren zu dürfen. Bei den beiden letzten Durchgängen erlebte die Mehrzahl der fertig ausgebildeten Grund-, Haupt-, Real– und Sonderschullehrkräfte eine herbe Enttäuschung, da den meisten von ihnen nach der Prüfung die Schultüre vor der Nase zugeschlagen worden war — trotz eines ordentlichen Staatsexamens.
So fanden zunächst vier von fünf dieser qualifizierten Pädagogen keine Anstellung im Schuldienst in Baden-Württemberg, obwohl gleichzeitig über die Ländergrenze hinweg mit großen Werbekampagnen für den Lehrerberuf geworben worden war — aber eben nicht für jede Schulart und nicht für jedes Unterrichtsfach. Nach über fünfjähriger Ausbildung standen zu viele junge Pädagogen vor einem Scherbenhaufen. Sie wurden nicht übernommen, obwohl für alle spürbar Lehrer an den Schulen fehlten und noch immer fehlen, was angesichts übervoller Klassen und häufigen Unterrichtsausfalls auch von Eltern nicht mehr klaglos hingenommenen wird. Der Rücktritt der beiden Landeselternbeiratsvorsitzenden legt dafür ein deutliches Zeugnis ab.
„Für mehr Ganztagesschulen, für Krankheitsvertretungen, für kleinere Klassen und Fördergruppen und für eine an der Zukunft ausgerichteten Schulentwicklung benötigen die Schulen deutlich mehr und nicht weniger Lehrerstundenzuweisungen und damit mehr Pädagogen“, moniert der VBE. Etliche der nicht übernommenen Lehrer seien in andere Bundesländer, ins Aus – land oder in den Privatschuldienst gegangen. Solch ein „Ausbluten“ müsse vermieden werden
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