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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Das Gmünder Bild „Die wahre Länge Christi“ im Bildband /​Entwicklung der Porträtmalerei von der Antike bis zur Gegenwart

Der am Parlergymnasium arbeitende Kunsterzieher Thorsten Krämer stellte im Prediger seinen Kunstband der Porträtmalerei für die gymnasiale Oberstufe vor. Von Inga Adam

Freitag, 22. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 46 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. In dem Kunstband beschreibt er exemplarisch an ausgewählten „High-​Lights“ die Entwicklung der Porträtmalerei von der Antike bis hin zur Gegenwart, von der Stuttgarter Irene bis hin zum Leipziger Neo Rauch oder dem Chinesen Zhang Huan. Seine langjährige Erfahrung als Kunstlehrer konnte Thorsten Krämer in diesem Werk, das im Klett-​Verlag herausgegeben wurde, einbringen. Der Kunstband ist voll von Abbildungen in hoher Qualität und durch die umfangreich recherchierten Texte wird es zu einem Schülerheft mit einem besonderen Kunsterlebnis.
Neben dem eigentlichen Kunstband für Schüler ist auch noch ein zweiter, begleitender Band für Lehrer erschienen mit Online-​Verlinkungen, die es dem Pädagogen möglich machen, Arbeitsblätter für die Schüler zu beschaffen.
Beide Bände sind durch ihre gründlich formale Analyse, ihrer knappen Form, der interessanten sprachlichen Darstellung und durch ihre gut verständliche kunsthistorische Einbettung ein Beispiel für einen äußerst gelungenen Bildband.
Der Schülerband führt die Lernenden mit einem Grundlagenteil in die wichtigen Begriffe der Porträtmalerei ein. Ganz am Ende des Bandes ist eine Klappseite zu finden, die mit einem übersichtlich gestalteten Zeitstrahl eine leichte Orientierung über die wichtigsten kunsthistorischen, geschichtlichen, technischen und wissenschaftlichen Ereignissen gibt.
Dr. Gabriele Holthuis, Leiterin des Museums im Prediger, meinte, dass der Kunstband von Thorsten Krämer wie ein Museum im Schulbuch sei. Sie betonte auch, dass die Idee der kulturellen Bildung, die hinter dem Band stecke, äußerst wertvoll sei, um den Schülern Kunst nahe zu bringen. Das Bild „Die wahre Länge Christi“, das im Prediger ausgestellt ist und im Kunstband eine tragende Rolle spielt, enthält so viele Informationen über die Porträitmalerei. Durch dieses Porträt erscheint Schwäbisch Gmünd nach Jahrzehnten wieder namentlich in einem Lehrbuch.
„Kunst soll eben nicht nur Kunst sein, sondern es soll eben auch gezeigt werden, dass damit auch andere Fächer wie Geschichte, Kunst und Religion abgedeckt werden“, fügte die Leiterin der Predigers hinzu. Thorsten Krämer sieht daher das Museum als einen äußerst wichtigen Ort für die Pädagogik. Für den Bürgermeister Bläse geht der Wunsch in Erfüllung, dass es durch den neuen Kunstband mehr Bildung für Schüler gibt. Zwar sei die Schule ein wichtiger Ort für Bildung, doch es solle auch nach der Schulzeit Wissen vermittelt werden, wie eben durch Museen oder Ähnlichem.
Museumsbesuch prägt sich
eher ein als Schulunterricht
Der gleichen Meinung war auch Thorsten Krämer. Das Museum sei ein Lernort, wobei er viel konkreter für die Schüler sei, wie jegliche Powerpointpräsentation oder ähnliches in der Schule. Außerdem habe er den Wunsch, dass es mehr Möglichkeiten für Museumspädagogik gibt. Als Anregung dazu führte der Kunstbandautor an, dass man einen Besuch in einem Museum in Gmünd für die örtlichen Schulen einmal im Halbjahr umsonst machen könnte, wie es schon in den Kindergärten der Fall ist.
Dr. Gabriele Holthuis ist der Ansicht, dass das Museum noch zu wenig als fächerübergreifender Lernort verstanden wird. Ihre Botschaft an die Lehrer ist, dass diese mehr Mut haben sollen die verschiedensten Unterrichtsfächer mit Museen zu verbinden, da ein Museumsbesuch ein Ereignis sei, das sich bei den Schülern durch die visuellen Eindrücke mehr einpräge als fader alltäglicher Unterricht an den Schulen. Auch sagte sie, dass es wahrlich ein Kraftakt gewesen sei, die Fülle an Informationen mit knappen Worten in ein Lehrbuch zu bringen. Bürgermeister Bläse sagte, dass man die Lehrer mehr einbinden müsse, daran zu arbeiten, zwischen den einzelnen „Lerninseln“ Brücken zu bauen und diese mehr miteinander zu verknüpfen. Dem fügte Krämer hinzu, dass es zum Beispiel viel attraktiver für Immigranten sei im Museum Deutsch zu lernen, als in der Schule, da „man mehr im Kopf behält“ und nebenbei auch noch Kultur mitbekommt. In dem Bildband ist, neben den Erklärungen, ein Abiturtrainer und über 80 Abbildungen enthalten. Den Kunstband hatte Thorsten Krämer bereits schon vor 20 Jahren gefertigt, wobei er ihn erst jetzt veröffentlichte, nachdem er davor den gesamten Bildband noch einmal unter anderem unter dem sprachlichen Gesichtspunkt überarbeitet und modernisiert hatte. Ein weiterer Kunstband ist in Planung. In diesem soll das Thema die Plastik sein.

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