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Nur neun Jugendliche sind bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Ostwürttemberg „übrig“ geblieben

Die gute Nachricht vorneweg: Mit Stand September konnte die Agentur für Arbeit nur neun Jugendliche in keine der noch offenen 105 Ausbildungsstellen in der Region vermitteln. Von Ulrich Gessler

Mittwoch, 27. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 23 Sekunden Lesedauer

OSTWÜRTTEMBERG. Diese Bilanz hat der Chef der Aalener Arbeitsagentur, Hans-​Joachim Gulde, zusammen mit Cornelia Kirchmayr von der IHK Ostwürttemberg und Martin Maier von der Handwerkskammer in Ulm gezogen.
Angesichts der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr wertete Gulde dies als ein gutes Ergebnis. Indes, die seit Jahren zurückgehende Zahl an Bewerbern muss zu denken geben.
So drängten im Schuljahr 2005 noch 5552 Schüler auf den Ausbildungsmarkt. Dieses Jahr waren es 4270. Die Zahl der angeboten Lehrstellen blieb in der Region hingegen nahezu unverändert bei rund 3350. Lediglich 2008 gab’s einmal mit 3701 Stellen einen deutlichen Ausschlag nach oben.
In der Betrachtung der Statistik der Arbeitsagentur fällt auf, dass die Zahl der Entlassschüler seit 2007 kontinuierlich abnimmt. Das trifft ganz besonders bereits seit 2005 auf die Hauptschüler zu, während im gleichen Zeitraum die Zahl der Absolventen mit Fachhochschulreife oder Hochschulreife zunahm.
Gulde, der am Dienstag das Ergebnis der Vermittlungsbemühungen der Arbeitsagentur für Ostwürttemberg erläuterte, leitete daraus einen Trend hin zu einem höheren Schulabschluss ab. Gleichzeitig sinke jedoch der Anteil der Jugendlichen, die sich für eine betriebliche Ausbildung interessierten. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sieht der Agenturchef hier die eigentliche Herausforderung.
Es müsse darum gehen, bei den Unternehmen das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass dem drohenden Fachkräftemangel durch Ausbildung begegnet werden müsse. Noch sei dieses Bewusstsein ungenügend vorhanden, glaubt Gulde. Er plädiert daher für einjährige Praktika, bei denen Unternehmen und Jugendliche zusammenfinden können. Diese sogenannte Einstiegsqualifizierung zieht Gulde einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme vor, in der dieses Jahr immerhin fast 500 Jugendliche geparkt werden.
Die Hitliste der beliebtesten Ausbildungsberufe führen bei der IHK laut Cornelia Kirchmayer die Industrie– und Zerspanungsmechaniker sowie die Kaufleute und Verkäufer an.
80 Ausbildungsverträge oder 14,2 Prozent mehr als in den vergangenen Jahren seien beim Handwerk im Ostalbkreis abgeschlossen worden, erklärte Martin Maier. Der Bereich Heidenheim musste dagegen einen Einbruch von über 17 Prozent hinnehmen.

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