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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

16-​tägige und teils abenteuerliche Exkursion der Volkshochschule unter der Leitung Werner Obermayer

Die Volkshochschule Schwäbisch Gmünd organisierte eine 16-​tägige Reise nach Tibet zum „Dach der Welt“ unter der Leitung von Werner Obermayer. Es war eine außergewöhnliche und teils abenteuerliche Reise mit einer Fülle von Eindrücken.

Samstag, 30. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 24 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Nach einem zehnstündigen Flug von Frankfurt aus landete die Gruppe auf dem Internationalen Flughafen von Schanghai.
Mit dem in Deutschland entwickelten Transrapid war man nach kurzer Zeit (Spitzengeschwindigkeit 300 km/​h) in der Innenstadt der Megametropole Schanghai. Nach einer zeitlich gerafften Stadtbesichtigung und einer Hafenrundfahrt ging es weiter in den Süden Chinas nach Lijiang, einer der wenigen Städte Chinas, die noch den alten Charakter chinesischer Städte bewahrt haben.
Unterwegs mit dem Transrapid, Schlafwagen und Flugzeug
Über die tiefste Schlucht der Welt – der „Tigersprungschlucht“ – ging die Fahrt mit dem Bus nach Shangri La, einer recht heiter wirkenden, mehrheitlich von Tibetern bewohnten Stadt mit ihrem an den Potala in Lhasa erinnernden buddhistischen Tempel Songzhanling. Nach einem eindrucksvollen Flug über den Himalaya erreichte die Gruppe am nächsten Tag den Flugplatz von Lhasa. Im Gegensatz zu den meisten Reisegruppen, die so schnell wie möglich nach Lhasa weiter reisen, schauten sich die Besucher zuerst „auf dem Lande“ um. Zunächst ging es nach Samye, dem ältesten Kloster der Tibeter, das man nur mit der Fähre erreichen kann. Während der Kulturrevolution in China (1960 – 1970) wurden viele Kulturschätze , so auch die meisten Klöster in Tibet, die man besuchte, entweder völlig oder teilweise zerstört.
Die Spannungen zwischen Tibet und China ist spürbar
Erstaunlich ist, dass etwa seit 1980 der Wiederaufbau der Klöster von staatlicher Seite zugelassen und in bescheidenem Maße sogar gefördert wird. Dass die Schäden seither so rasch beseitigt werden konnten, ist jedoch weltweiten Spenden und dem unbeirrbaren Willen der Tibeter zu verdanken, die ihre Religion und Kultur erhalten wollen. Die Spannungen zwischen dem Volk der Tibeter und der chinesischen Provinzregierung sowie der zugewanderten chinesischen Bevölkerung war deutlich sicht– und spürbar: Militär und Polizei war unübersehbar immer präsent. Im Vergleich zum boomenden China wirkt Tibet noch immer zurückgeblieben. Zwar gibt es einfache landwirtschaftliche Maschinen, aber in weiten Teilen wird die dort gut gedeihende Gerste wie bei uns im frühen 19. Jahrhundert noch mit der Sichel geschnitten, Idylle pur! Auch wenn man schon auf 4000 m Höhe steht, so ist der Anblick auf die karge Landschaft und einige schneebedeckte Siebentausender noch immer ein grandioses Erlebnis.
Bei den recht gut deutsch sprechenden örtlichen Reiseführern konnten auch heikle Probleme angesprochen werden. Ein kultureller Höhepunkt war zweifellos der Besuch des Potala, des Palastes der weltlichen und vor allem religiösen Herrscher Tibets. Auch der derzeitige Dalai Lama hat hier (vor allem im Winter) bis zu seiner Flucht nach Indien residiert.
Erst vor wenigen Jahren wurde die Eisenbahn von Lhasa nach Peking fertig gestellt, ein kühnes Zeugnis chinesischer Ingenieurkunst, aber sie wird von den Tibetern als ein weiteres Instrument der Kontrolle gesehen. Eine 36-​stündige Fahrt im Schlafwagen des Tibetexpress brachte die Besucher aus Deutschland in die alte Kaiserstadt Xian mit einer noch gut erhaltenen mächtigen Stadtmauer und einem pittoresken muslimischen Stadtviertel.
Die berühmte Ausgrabung der Terrakotta-​Armee
Etwas außerhalb der modernen Acht-​Millionen-​Stadt (500 neue Autos werden pro Tag zugelassen!) sind die berühmten Ausgrabungen der Terrakotta-​Armee in einer beeindruckenden Museenlandschaft zu besichtigen. Über Schanghai ging dann der Flug zurück nach Frankfurt. Es war eine ganz außergewöhnliche Reise, bei der Werner Obermayer kenntnisreich, sehr sachkundig und geschickt die Ausführungen der örtlichen Reiseführer bei Bedarf ergänzte. Für eine eher ältere Gruppe war diese Reise zum „Dach der Welt“ ein unvergessliches, aber auch körperlich anstrengendes Erlebnis mit einem Hauch von Abenteuer.

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