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Erst kamen die Spanischschüler vom Heubacher Rosenstein-​Gymnasium in die Region Tarragona, dann der Papst

Seit fast zehn Jahren betreuen nun schon Uwe Wonnenberg und Dr. Helmut Rössler den Schüleraustausch des Rosenstein-​Gymnasiums mit dem Instituto Martí y Franqués in Tarragona, der katalanischen Provinzhauptstadt südlich von Barcelona. Juliane Aich

Sonntag, 14. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 59 Sekunden Lesedauer

HEUBACH. Auch dieses Jahr erhielten wieder 32 Schüler und Schülerinnen des Rosenstein-​Gymnasiums nicht nur die Möglichkeit zwei Wochen lang die spanisch-​katalanische Kultur kennenzulernen und ihre Spanischkenntnisse zu verbessern, sondern auch die Chance viele neue Bekanntschaften zu machen und Freundschaften zu schließen.
Sonntagmorgens um 5 Uhr in der Frühe verabschiedeten sich die Schüler von ihren Eltern, und die aufregende und spannende Fahrt nach Spanien konnte beginnen. Mit der Aussicht auf ungefähr 15 Stunden Busfahrt war die Stimmung relativ gedämpft, was sich allerdings rasch änderte, da einige Schüler Liedtexte und eine Gitarre mitgebracht hatten und man so ab und zu „I’m yours“, „Wonderwall“ oder Ähnliches durch den Bus hallen hörte. Nach einer erholsamen Nacht im Zwischenquartier in Roses an der Costa Brava konnte die Weiterreise mit einer kleinen Wanderung zum Kloster Sant Pere de Rodes mit Abstieg zum Küstenstädtchen Port de la Selva beginnen.
Die Reisegruppe – bestehend aus 29 Mädchen, drei Jungs und zwei Lehrern – wurde auf dem Berg zunächst vom starken Küstenwind „Tramontana“ begrüßt, der nach Aussage der Lehrer noch nie so stark geweht habe wie dieses Jahr. Nach der langen Busfahrt und der Wanderung mit der schönen Aussicht auf das von Wellen gepeitschte Mittelmeer, erholten sich die Schüler während der Mittagspause in Figueres, einer weiteren Stadt Nordkataloniens. Um einen kurzen Blick auf die Metropole Barcelonas zu erhalten, machten die Schüler Halt auf dem Tibidabo, dem Hausberg von Kataloniens Millionenstadt. Nach dieser kleinen Erkundungstour rückte das erste Zusammentreffen mit den spanischen Austauschsschülern, mit denen die meisten schon seit über einem halben Jahr Kontakt durch E-​Mail, Facebook oder per Post hatten, immer näher. Abends war es endlich soweit: die deutschen Austauschpartner wurden von ihren spanischen Schülern freudig in Empfang genommen und die außergewöhnliche und einzigartige Erfahrung konnte beginnen. Um Spanien auf verschiedene Weisen kennen zu lernen, hatten die Verantwortlichen ein dichtes, abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Neben kulturellen Exkursionen standen auch zwei ausgedehnte Wanderungen auf dem Plan. Ganz nach dem Motto „En la montan?a no se para!“ (Auf dem Berg hält man nicht an!) bestiegen die 32 Gymnasiasten den Sant Jeroni, den höchsten Gipfel des Montserrat.
Weniger hoch, dafür genauso anstrengend war die Wanderung Nummer 2, bei der die Schüler Schluchten des Rio Montsant mit atemberaubenden Felsformationen erkundeten. Nach solch schweißtreibenden Exkursionen brauchten die Schüler selbstverständlich auch Erholung.
Was bietet sich da besser an, als ein Tag am Strand in Sitges oder ein Besuch im riesigen Freizeitpark „Port Aventura“. Hier fand sich für jeden etwas, ob man nun lieber Looping um Looping mit der Achterbahn „Dragon Khan“ fuhr, oder als ein Abenteurer die Attraktionen im Wilden Westen oder Mexiko unsicher machte oder doch das eher langsame antike Kettenkarussell bevorzugte.
Ein weiterer Höhepunkt war die Millionenstadt Barcelona, die sowohl mit ihren Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Sagrada Familia, dem Parque Güell und der Boquería, einer tollen Markthalle, als auch den vielen Shoppingmöglichkeiten und dem regen Treiben auf den Ramblas überzeugte. Mit Gaudí befasste man sich nicht nur in Barcelona, die Schüler besuchten zusammen mit ihren Gastschülern Reus, die Geburtsstadt des genialen Architekten, und das Centre Gaudí, in dem sie viel über sein Schaffen erfahren konnten. Anschließend feierten die spanischen und deutschen Schüler zusammen den Abschluss in dem Restaurant Masía Crucells. Während der zwei Wochen fanden sich viele Gelegenheiten, an denen die Gymnasiasten ihre Spanischkenntnisse unter Beweis stellen konnten, zum Beispiel als sie abwechselnd bei einer Führung durch das römische Tarraco die spanischen Erklärungen des Führers übersetzen mussten.
Bei den spätsommerlichen und angenehm warmen Temperaturen genossen die Schüler ihr Wochenende bei der Gastfamilie und trafen sich oftmals „bewaffnet“ mit Bikinis und Sonnenbrillen zur Fiesta am Strand. Die Zeit bis zur Abreise verging wie im Flug und auch die schönste Reise geht einmal zu Ende.
Mit einem tränenreichen Abschied sowohl auf deutscher als auch auf spanischer Seite endete diese Studienfahrt. Die Schüler verließen Spanien sehr ungern, einige machten sogar kurzfristige Sitzstreiks, um so die Rückfahrt hinauszuzögern. Trotzdem gab es auch viele, die neben einem weinenden auch ein lachendes Auge beim Abschied hatten, denn sie verließen Tarragona mit der Aussicht auf ein sicheres Wiedersehen. Diesmal werden sich die Deutschen revanchieren und den Spaniern im März die Vorzüge und Besonderheiten Deutschlands zeigen.

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