Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Wasserverband Kocher-​Lein kontrolliert und saniert Stauseen zwischen Abtsgmünd und Welzheim /​Georg Ruf bleibt Vorsteher

Durch Ausbaggern mit Schlamm, die Sanierung der Betonbauwerke und die Wartung der Steuerungsanlagen sorgt der Wasserverband Kocher-​Lein dafür, dass die Hochwasserschutz-​Stauseen auch in Zukunft ihre Aufgabe erfüllen. Seine Funktion als Verbandsvorsteher wird Georg Ruf auch nach seinem Ausscheiden aus dem Abtsgmünder Bürgermeisteramt hinaus ausüben. Von Gerold Bauer

Donnerstag, 18. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

GÖGGINGEN-​MULFINGEN. Ein dickes Lob adressierte Verbandsvorsteher Georg Ruf an das Regierungspräsidium Stuttgart für die gute Zusammenarbeit. Dass Zuschussanträge sehr wohlwollend behandelt werden, sei ein Indiz dafür, dass der Wasserverband Kocher-​Lein eine hohe Wertschätzung genieße. Man dürfe, wenn es um Zuschüsse gehe, allerdings auch nicht vergessen, dass der von den Kommunen getragene Zweckverband eine Aufgabe des Landes erfülle. In den elf Regenrückhaltebecken gebe es ständig etwas zu tun, machte Ruf deutlich. „So gesehen sind wir nicht nur ein Hochwasserschutz-​, sondern auch ein Bauverband“, fügte er schmunzelnd hinzu.
Der Verbandsbauhof habe in Eigenleistung sein Domizil am Federbachstausee renoviert und energetisch auf einen aktuellen Stand gebracht, würdigte der Verbandsvorsteher die Leistung seines Teams. Der Klimawandel habe es mit sich gebracht, dass an den Becken so genannte „vertiefte Sicherheitsprüfungen“ durchgeführt werden müssen. An sieben von elf Becken habe man diese 2010 erledigt, die restlichen werden 2011 folgen, berichtete Georg Ruf. Diese neue Aufgabe sei im laufenden Jahr mit einem Kostenaufwand von fast 190 000 Euro verbunden gewesen. Allerdings übernehme das Land 90 Prozent davon. Am Aichstruter Stausee gebe es einen ähnlich umfangreichen Sanierungsbedarf wie seinerzeit am Rehnenmühle-​See. Auch dort müssen das Auslaufbauwerk und das Betriebsgebäude erneuert werden. Und 180 000 Euro werden fällig, wenn der „Irrgarten“ am Götzenbachsee komplett saniert und ein Lehrpfad angelegt wird. „Diese Aufgabe können wir im Haushalt nur darstellen, wenn es einen 50-​prozentigen Zuschuss dafür gibt“, unterstrich Georg Ruf.
„Der Wasserverband ist eigentlich ein Großgrundbesitzer, denn mit rund 300 Hektar ist die uns gehörende Fläche größer als die Gemarkung der Gemeinde Leinzell“, so Ruf weiter. Derzeit laufen jedoch Verhandlungen, den Campingplatz am Hagerwaldsee an die Eigentümer der dortigen Gaststätte zu veräußern. Bereits verkauft habe man den Kiosk am Eisenbachsee. Die DRK-​Hütte am Leinecksee werde aufgrund der Nähe zum Wasser nur verpachtet. Sie befand sich im Rahmen des Erbbaurechts bislang im Besitz des DRK-​Kreisverbands Rems-​Murr, wurde aber nicht mehr genutzt und deshalb dem Wasserverband zurück gegeben.
Wenn der Landkreis nun ein umfassendes Radwegekonzept für den Ostalbkreis aufstelle, dann werde wohl auch die noch nicht zufriedenstellende Beschilderung des Kochertal-​Radwegs verbessert, gab der Vorsteher seiner Hoffnung Ausdruck. Sein Dank gelte allen Mitgliedsgemeinden sowie dem beteiligten Behörden und letztlich den Mitarbeiten des Verbands für das gute Miteinander. Im Rahmen einer persönlichen Erklärung teilte Ruf mit, dass zwar im Februar seine Amtszeit als Abtsgmünder Bürgermeister ende, dass er aber dem Wasserverband als Vorsteher erhalten bleibe — zumindest für jene Zeit, für die er gewählt sei.
Melchior Rettenmeier als Technischer Betriebsleiter des Verbandes berichtete bezüglich des Rückstaus in den Becken von einem relativ ruhigen Jahr. Das Wasseraufkommen in den Flüssen habe kein einziges Mal auch nur annähernd Probleme bereitet, und unterm Strich habe man nur 29 Prozent des möglichen Stauvolumens nutzen müssen. Detailliert und anhand von Bildern zeigte Rettenmeier, welcher Sanierungsaufwand am Beton der Überlaufbauwerke erforderlich war. 234 000 Euro wurden dafür aufgewendet. Eine weitere kostenträchtige Maßnahme sei künftig der Bau von „Fischtreppen“, um die Forderung des Gesetzgebers zu erfüllen und Hindernisse für die Wanderung der Wasserlebewesen zu beseitigen. Das nötige Ausbaggern des Götzenbachsees werde rund 220 000 Euro kosten.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2595 Aufrufe
551 Wörter
4928 Tage 21 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4928 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2010/11/18/wasserverband-kocher-lein-kontrolliert-und-saniert-stauseen-zwischen-abtsgmuend-und-welzheim---georg-ruf-bleibt-vorsteher/