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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Überraschend wollen sich SEPA und HBB nun auch der Entwicklung der Marktplatzzeile 27 annehmen /​C&A ist im Gespräch

Die beiden bislang konkurrierenden Investoren fürs Einkaufszentrum Ledergasse und die Bebauung des Landesgartenschaugeländes im Bereich des Bahnhofsplatzes sitzen seit gestern gemeinsam im Gamundia-​Boot. Und nicht nur das. Sie wollen sich auch in der westlichen Marktplatzzeile (Marktplatz 27, Mohrengäßle 3 und Freudental 8/​1) engagieren.

Donnerstag, 25. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 34 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die Kooperation beim Gamundia-​Projekt hatte sich, wie die Rems-​Zeitung mehrfach darstellte, bereits angebahnt. Eine Überraschung ist nun die Investitionsabsicht auch am Marktplatz. Bei allem, was zu diesem Projekt im Herzen der Altstadt zu hören ist, handelt es sich aller Voraussicht nach um den Textilriesen C&A, der mit den beiden Projektentwicklern und Investoren SEPA (Stuttgart) und HBB (Lübeck) im Gespräch steht und schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem 1a-​Standort in der Einkaufsstadt Schwäbisch Gmünd ist. Diese neue Entwicklung gab gestern im Gemeinderat Oberbürgermeister Richard Arnold bekannt. Offenbar waren bis zur sprichwörtlichen letzten Minute die Verhandlungen zwischen SEPA und HBB sowie der Stadtverwaltung geführt worden. OB Arnold erklärte, dass es aufgrund der nicht zufriedenstellenden Angebote der beiden Bieter im Rahmen des Investorenwettbewerbs keine Grundlage für die Beauftragung eines der beiden mit der Realsierung der Investorenbebauung gegeben habe. Der neue Kurs: Bis zum 15. Dezember sollen HBB und SEPA ein gemeinsames Angebot einreichen. In diesem, so zeigte sich OB Richard Arnold angesichts der Verhandlungsergebnisse erleichtert, sollen Risiken für die Stadt Schwäbisch Gmünd deutlich reduziert werden. Vor allem haben die Projektentwickler von der Erwartung Abstand genommen, wonach ursprünglich die Stadt für einen 1,5 Millionen teuren Tiefgaragenbau am geplanten Hotel zu sorgen gehabt hätte. HBB und SEPA sollen nun fürs Gamundia-​Projekt eine gemeinsame Projektgesellschaft gründen und „angemessene Sicherheiten“, sprich Bürgschaften, einbringen. Und das ganz Neue der Vereinbarung: Das Gemeinschaftsangebot schließt eine Offerte für den Erwerb und die Entwicklung der Gebäudezeile am bzw. Hinterm Marktplatz ein. Die Verwaltungsspitze zeigte sich hochzufrieden. Der OB würdigte die Dialogbereitschaft, mit der es nun gelinge, die beste Lösung für Schwäbisch Gmünd zu erzielen. Baubürgermeister Julius Mihm beschrieb, dass damit die Grundlage geschaffen werde, um „die wichtigen Standorte in einen guten Zusammenklang zu bringen“. Die Investoren erhielten Spielräume für die Realisierung der Gmünder Zukunftsprojekte und „wir müssen uns später nicht vorwerfen lassen, etwas versäumt zu haben“. Und Bürgermeister Joachim Bläse, der unmittelbar an den Verhandlungen teilnahm, urteilte: „Ein reelles Angebot, damit nun etwas in Bewegung kommt. Wir schaffen das!“
Namens der CDU-​Fraktion sprach Stadtrat Celestino Piazza von einem „großen Schritt nach vorne“. Bislang habe man ja nur „zwischen Pest und Cholera“ eine Auswahl treffen können, das nun sei aber die beste Therapie für den Investorenwettbewerb. Und der noch vorhandene Zeitrahmen von drei Jahren passe. SPD-​Fraktionsvorsitzender Max Fuchs schlug andere Töne an. Er warnte vor zuviel Euphorie. Außerdem sei festzustellen, dass „wir nach eineinhalb Jahren neuer Stadtverwaltung doch nur da sind, wo wir schon damals gestanden sind“. In der Not fresse der Teufel Fliegen, es gebe keine Alternative mehr. Zu seinen wichtigsten Anliegen gehöre nun, auf eine gute Architektur hinzuwirken. Dies bekräftigte auch Fraktionsvorsitzende Brigitte Abele (Bündnis90/​Die Grünen). FW-​FDP-​Fraktionschef Ullrich Dombrowski nahm Max Fuchs ins Gebet: „Hören Sie doch bitte endlich auf, ständig Ihre Historie zu wiederholen, denn davon wird sie auch nicht richtiger.“ Die Zeit sei richtig und wichtig gewesen, um Schritt für Schritt Bedenken und Risiken auszuräumen. Dies Gmünder Zukunftsprojekt habe diesen Prozess gebraucht. Stadträtin Karin Rauscher (FWF) sieht eine positive Entwicklung, doch das neue Einkaufszentrum Ledergasse dürfe nicht unter Fachmarktniveau sinken.
Max Fuchs beharrte: Die Diskussionen über Post, Verkehrsführung usw. hätten viel Zeit gekostet, auch weil die CDU doch ständig Gegenpositionen aufgebaut habe. Jetzt griff OB Arnold ein und meinte: „Es geht hier nicht um Fraktionen, sondern um unser Schwäbisch Gmünd.
Bei der Abstimmung über die neue Verfahrensweise war das Votum klar. Lediglich Stadtrat Albert Stadelmaier (CDU) stimmte mit einem „Nein“, was erstaunte Blicke aller auslöste.

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