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Gemeinschaft Obergröninger Vereine hatte es mit rustikalen Liebesgeständnissen

Mit drei gänzlich ausverkauften Theateraufführungen haben die Obergröninger Laienschauspieler am vergangenen Wochenende einen erfolgreichen Angriff auf die Lachmuskeln der Theaterbesucher gestartet. Von Wolfgang Fath

Mittwoch, 03. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 5 Sekunden Lesedauer

OBERGRÖNINGEN. Die Regisseure Helmut Muschet und Juliane Breuer haben mit der Auswahl von Bernd Gombolds Dreiakter „Alles bestens geregelt“ einen Glücksgriff gemacht. Schon die bis ins Detail gelungene Kulisse ließ vor Theaterbeginn erahnen, dass es in Obergröningen wieder ein toller Theaterabend werden wird.
Mit dem deftigen Liebesgeständnis „ Du bist der Kuhfladen auf meiner Wiese“ kündigte sich nach einem turbulenten Theaterspiel auf einem Bauernhof in Obergröningen das Happy End an. Schicksal und Hoffnung der Darsteller waren mit der Frauenzeitschrift „ Herz-​Schmerz“ verknüpft.
Die verwitwete Jungbäuerin Rosi (Sandra Hägele) bewirtschaftet den Hof und versucht, sich mit Fremdenzimmern das nötige Zubrot zu verdienen. Der scheinbar senile Schwiegervater Anton (Dieter Breuer) ist kein Freund von Feriengästen und macht ihr das Leben schwer, die geizige und neugierige Nachbarin Brunhilde ( Hannelore Mack), die alles vom Frauenblatt „Herz-​Schmerz“ bis hin zum Toilettenpapier und zum gebrauchten Badewasser schmarotzt, steht ständig auf der Matte und sorgt für Turbulenzen.
Rosis putzsüchtige Mutter Klara (Gerlinde Muschet) und die etwas trottelige, aber von unheilbarer Liebessehnsucht geplagte Postbotin Lisa (Annette Vetter) ergänzen die umwerfend komische und ungekünstelt auftretende Damenriege. Als endlich als erster Feriengäste — der Schriftsteller und scheinbare Frauenhasser Hajo Hassmich (Harald Haber) und der tollpatschige Chemiker Dr. Reinhhard Kümmerlich (Günter Wagner) auftauchen, geht es rund in der Gemeindehalle von Obergröningen, denn ein Gag jagt den anderen. Dr. Kümmerlich wird für den Vertreter des Tierarztes gehalten und sorgt mit seinen Melkversuchen am Bullen des Hofes ebenso für spontane Lacher wie mit seinen vergeblichen Besamungsversuchen an der besten Kuh im Stall. Weitere Heiterkeitsanfälle löst dann der auf Freiersfüßen daher kommende Gustav Glitzer (Herbert Schleicher) aus, der mit seinem Mofa auf Opa Antons Annonce in der „Herz-​Schmerz“ kommt und neben der mit leichten optischen Mängeln ausgestattete Jungbäuerin, was natürlich nicht der Fall war, mehr Interesse an dem dazugehörigen Mähdrescher und den vielen Hektar hat. Mit „leichten optischen Mängeln, aber jede Menge Hektar“, hatte Opa Anton seine Schwiegertochter angepriesen.
Dann taucht am Schluss Sonja (Sandra Kratochwille) als heimliche Geliebte des angeblichen Frauenhassers Hajo auf und offenbart, dass ihr Hajo in Wirklichkeit der Verfasser der Antworten von Britta von Schwallbach ist, die in der „Herz-​Schmerz“ die Leser mit ihren Ratschlägen zum Liebes– und Seelenleben begeistert. Opa Anton durchschaut das ganze Spiel und lässt sich sein Schweigen kräftig bezahlen. Alles scheint bestens geregelt, doch als Rosis Mutter dann doch noch auf dem Hof bleibt, bleibt das Happy End nur Dr. Reinhard Kümmerlich und seiner Postbotin Lisa vorbehalten, die diesen mit ihrer Liebeserklärung „ Du bist der Kuhfladen auf meiner Wiese“ umgarnt.
Die Theaterspieler gewannen mit ihrer frischen und ungekünstelten natürlichen Spielweise sofort die Herzen des Publikums und machten den langen Theaterabend zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Regie führten Helmut Muschat und Juliane Breuer, für die Maske waren Petra Weller und Karin Troschka zuständig, als Souffleuse fungierte Sylvia Breuer. Für die musikalische Untermalung sorgte in bewährter Weise das Nostalgieorchester des Musikvereins Untergröningen mit flotter Blasmusik.

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