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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

In diesem Jahr setzt der Musikverein die Weihnachtstheater-​Tradition in der Weilermer Bernhardushalle fort

Weiler in den Bergen und das Theater – das ist keineswegs nur durch die Autorin Lisa Elser und die großen Inszenierungen des Liederkranzes ein Begriff. Auch der Turnverein und der Musikverein tragen seit Jahrzehnten zur Tradition der Weihnachtstheater bei. Von Manfred Laduch

Samstag, 06. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 19 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​WEILER. In diesem Jahr fällt die im Dreijahres-​Turnus wechselnde Aufgabe dem Musikverein zu. Und es gibt eine Neuerung. Der langjährige Regisseur Helmut Fichtner hat die Aufgabe in jüngere Hände abgegeben. Inszeniert wird das Stück erstmals von Musikervorstand Monika Acs und Dirigent Holger Kraus.
Wobei insbesondere Monika Acs kein „heuriger Hase“ ist: Seit 30 Jahren spielt sie aktiv mit. „Der Dreijahres-​Turnus in Weiler ist prima“, sagt Acs: „Müsste man diesen Aufwand jedes Jahr betreiben, wäre das schon ziemlich heftig.“ In ihrem Textbuch des 2007 gespielten Stücks kann man ablesen, wovon sie spricht: Immerhin 26 Probentermine sind dort akribisch vermerkt.
Am morgigen Sonntag beginnt der „Marathon“ mit der ersten Leseprobe. Bis Weihnachten intensiviert sich der Einsatz: Findet am Anfang noch eine Probe pro Woche statt, werden es später zwei, unmittelbar vor dem Aufführungen sogar drei. Die ersten Termine dienen dabei der Ein– und Umarbeitung. Denn das Textbuch wird auf Hochdeutsch geliefert und muss in gemeinsamer Arbeit zunächst ins Schwäbische übertragen werden.
Dabei passt man dann gleich die Namen der Figuren den hier üblichen an und baut dort, wo es sich anbietet, lokale Bezüge ein, wie zum Beispiel Anspielungen auf wichtige Ereignisse, die sich während des Jahres im Ort abgespielt haben oder die Namen örtlicher Betriebe.
Diesmal hört das Stück auf den Namen „Mit Schlafsack und Kamillentee“ mit dem Untertitel „Der Traumurlaub“. Geschrieben hat den Dreiakter Regina Rösch als „Lustspiel für vier Damen und vier Herren“. Viel mehr dürften es auch nicht sein, erklärt Monika Acs, denn die Suche nach Schauspielern im Verein ist nicht einfach, da neben den Proben noch viel Zeit für das Lernen des Textes investiert werden muss.
Manch langjähriger Theater-​Aktive erklärt irgendwann einmal, dass es jetzt gut sei, und dann muss Nachwuchs her – der altersmäßig aber auch zu den Rollen passen muss. In diesem Jahr hat Acs es geschafft, zwei Neulinge zu gewinnen. Beide waren aber schon bei Weihnachtstheater-​Aufführungen des Turnvereins bzw. des Liederkranzes aktiv, was ein gutes Licht auf die Zusammenarbeit der Weilermer Vereine wirft.
„Wir wollen einfach die Tradition
nicht einschlafen lassen“
„Wir wollen einfach die Tradition nicht einschlafen lassen“, erklärt Monika Acs, warum sie gemeinsam mit Holger Kraus die Aufgabe übernommen hat. Außerdem mache die Sache ja Spaß. Sie erinnere sich an einen Bauernschwank vor Jahren, bei dem selbst die Schauspieler immer wieder aufpassen mussten, dass sie während der Vorstellung auf der Bühne nicht in schallendes Gelächter ausbrachen. „Manche haben es einfach im Blut, Blödsinn zu machen“, freut sie sich auf das neue Stück.
Darin geht es um drei Freunde, die ihren Frauen einen Traumurlaub versprochen haben, und nun versuchen, irgendwie aus der Nummer rauszukommen. Natürlich gibt es – nach Campingversuchen im Wohnzimmer und vielen weiteren Verwicklungen – ein Happyend.
Aufgeführt wird das Stück an zwei Terminen, von denen einer im alten und einer im neuen Jahr liegen soll. Benötigt werden dazu natürlich wesentlich mehr Leute, als die acht Schauspieler und die Regisseurin. So sind zwei Bühnenbildner und –techniker ebenso im Einsatz, wie eine Souffleuse. Und die kulinarische Versorgung des Publikums wird ebenfalls von eigenen Kräften übernommen. Dafür bleibt dann am Ende auch ein bisschen was für die Vereinskasse übrig.

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