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Kunstturnen, 1. Bundesliga: Wetzgauer müssen weiter um den Klassenerhalt zittern

Das Zittern geht für den TV Wetzgau weiter. Das Team von Trainer Paul Schneider verpasste im Derby gegen das Turn-​Team Stuttgart den erhofften Befreiungsschlag und muss nun amletzten Wettkampftag auf Schützenhilfe des FC Bayern München hoffen, der gegen den Abstiegskontrahenten MTT Chemnitz/​Halle ran muss. Die Wetzgauer konnten trotz der 31:41-Niederlage zufrieden sein, gewannen sie doch die Wertung an drei Geräten. Von Patrick Tannhäuser

Montag, 08. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 26 Sekunden Lesedauer

Schon im Vorfeld des Aufeinandertreffens mit dem Turn-​Team Stuttgart prophezeite der Wetzgauer Sechskämpfer Helge Liebrich, dass er und seine Mannschaftskollegen an allen Geräten bis auf den Barren Gewinnchancen hätten. Da wusste er noch nicht, wie recht er behalten sollte. Denn die Wetzgauer lieferten den Landeshauptstädtern bis zum Barren einen Kopf-​an-​Kopf-​Rennen. An den Holmen kippte dann allerdings der Wettkampf zu Gunsten der Mannschaft von Trainer Klaus Nigl.
Den besseren Start in den Wettkampf legten die Wetzgauer hin, die am Boden gleich mit ihren zwei besten Athleten, Adrian Bucur und Helge Liebrich, vorlegten. 4:3 führte der TVW vor dem letzten Duell. Der Stuttgarter Alexander Otto zeigte Nerven und landete auf dem Hosenboden. Ganz anders Kontrahent Tobias Wolf. Das TVW-​Urgestein blieb ruhig, zeigte eine solide Übung und heimste weitere vier Score-​Points. Damit war die erste Gerätewertung in der Tasche. Ganz eng wurde es danach am Wackelgerät Seitpferd. Die Wetzgauer taktierten gut und lagen auch in dieser Einzelwertung mit 10:8 vorne. Daniel Popescu und Liebrich sorgten für die Zähler des TVW. Es schien zu diesem Zeitpunkt wirklich etwas möglich zu sein für die Wetzgauer. Erstmals lag ein Derbysieg gegen Stuttgart in der Luft. Den ersten Rückschlag gab es dann an den Ringen. Lediglich Bucur sammelte für die Gmünder Großstädter in der gut gefüllten Großsporthalle vier Score-​Points. Die restlichen TVWler hatten gegen die Stuttgarter das Nachsehen. Beim 10:4 heimste das Turn-​Team seine ersten Gerätepunkte des Abends ein.
Mit 22:21 hatte der TVW zur Halbzeit die Nase vorn und auch am Sprung standen die Chancen gut, dass die Schneider-​Schützlinge den Vorsprung vergrößern könnten. Doch es sollte anders kommen. Ausgerechnet der stärkste Wetzgauer an diesem Gerät patzte. Popescu landete bei seiner sehr schwierigen Übung außerhalb der Landezone und musste sogar die Matte komplett verlassen. Sebastian Krimmer zeigte eine zwar einfachere, aber eben sauber ausgeführte Übung und neutralisierte den Rumänen. Damit war es klar, dass es nun sehr schwer werden würde, den Sprung zu gewinnen. Nach vier Turnern auf beiden Seiten sollte es dann auch nicht reichen. Mit 1:4 musste der TVW den Gästen diese Gerätewertung überlassen.
Vollends die Weichen auf Sieg stellten die Stuttgarter dann am Barren. Zehn Punkte machten die Jungs des Turn-​Teams aus Stuttgart hier gut. Vor allen Dingen Sebastian Krimmer trumpfte hier auf Seiten der Gäste groß auf und ließ das Publikum mit seiner Übung staunen. Krimmer hatte erst vor wenigen Wochen mit der deutschen Nationalmannschaft eine Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft gewonnen. Der Wettkampf war zu diesem Zeitpunkt entschieden. Dennoch ließen die Wetzgauer nicht locker und wollten sich am Königsgerät, dem Reck, nochmals die Punkte sichern. Mit einer Spitzenleistung legte Adrian Bucur den Grundstock. Selbst der Beifall der Konkurrenz war ihm mit seinem Auftritt sicher. Die entscheidenden drei Score-​Points steuerte dann Axel Steeb hinzu. Mit 5:3 ging das Reck an die Wetzgauer. Unter Umständen noch ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf. Mit 31:41 verloren die Jungs von Paul Schneider den Wettkampf. Selbst einige Entscheidungen der Kampfrichter pro Wetzgau konnten an der Niederlage nichts ändern. Stuttgarts Trainer Klaus Nigl war mehrfach die Zornesröte ins Gesicht geschrieben. „Die Ausgangswerte waren in Ordnung, aber die E-​Werte haben in der Relation nicht gepasst“, schimpfte er auch noch nach dem Wettkampf.

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