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Der soziale Einsatz von Miriam Veit in Brasilien wird von Ilona Waibel aus Durlangen mit Charity-​Wochen unterstützt

„Ich habe mich sehr gut integrieren können und bin sozusagen angekommen“, betont sie voller Stolz. Miriam Veit aus Durlangen lebt seit nunmehr vier Monaten in Brasilien. Insgesamt will die 20-​jährige ein Jahr lang dort an einem sozialen Projekt des Weltkirchlichen Friedensdienstes mitarbeiten.

Samstag, 18. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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DURLANGEN (rui). „Es ist verdammt anstrengend, eine fremde Sprache in einem fremden Land, in einer völlig neuen Lebenssituation und neuen Umfeld zu lernen“, meint die junge Durlangerin. Aber inzwischen verstehe sie fast jeden Kontext und bewältigt den intensiven alltäglichen Einsatz in Sao Leopoldo. In der Einrichtung „CEPA“ nimmt sie an den verschiedenen Gruppen teil und arbeitet auch mit. „Das Haus von mir und Margaret gehört zur Gemeinde „Sta. Marta“, dem ärmsten Viertel der Diözese Novo Hamburgo“, erklärt Miriam Veit.
Offenheit, selbständiges Engagement und Freundlichkeit sind in ihrem Alltag unerlässlich. Auch die Wochenenden sind mit Veranstaltungen verplant. Neben der Arbeit in der Gemeinde und im „CEPA“, hat sie drei feste Tage in der Woche, an denen sie in den zwei „Escolas Infantil“(Kindergärten) des Bairros (Stadtteil) arbeitet. Die Kinder dort wachsen in ärmlichen Verhältnissen auf. „Wenn die Kleinen morgens kommen, muss ich ihnen zuerst die Haare kämmen, waschen, Nase putzen, frische Kleider anziehen(vor allem Unterhosen) und die Schuhe putzen. Die Straße besteht aus festgestampften Dreck, Kies, Pfützen, Müll und Tierkot der frei herumlaufenden Pferde, Hunde und Hühner“, beschreibt Miriam Veit die Lebensumstände. Die meisten Kinder bleiben von morgens 7 bis abends 18 Uhr und werden dort auch mit dem hausgemachten Essen versorgt. Die Mahlzeiten in der Escola sind für viele die einzigen des Tages.
An allen Ecken müsse gespart werden. Auch entsprechende Räume fehlen. Besprechungen können zum Beispiel nur in der angrenzenden Kirche abgehalten werden. Die Escola sei oft der einzige Platz, an dem die Kinder Wärme und Geborgenheit erfahren. Soziale Probleme in vielen Familien, die finanzielle Armut, Prostitution, Gewalt und manchmal sexueller Missbrauch seien erdrückend. „Ich bin stolz und auch froh, zu wissen, dass ich als 20jährige, unerfahrene Deutsche, ohne „profissão“(Beruf) und bisher schlechten Sprachkenntnissen einen minimalen Teil dazu beitragen kann, den Alltag dieser Kinder mitzugestalten und die anderen Professoras etwas zu entlasten. Aber zum Glück überwiegen die positiven Momente!“, hebt Miriam Veit hervor.
Mit einer außergewöhnlichen Aktion möchte Ilona Waibel vom Gasthaus „Zur Krone“ in Durlangen ein Projekt von Miriam Veit finanziell unterstützen. Die Gastwirtin freut sich über den sozialen Einsatz ihrer ehemaligen Service-​Mitarbeiterin. Bei Charity-​Wochen bis 23. Dezember gehen pro bestelltes Hauptgericht 50 Cent als Spende an Miriam Veit für die Jugendhilfeeinrichtung „Casa Familia“ der Scalabrini-​Schwestern im Dreiländereck Argentinien — Brasilien — Paraguay. Diese Einrichtung betreut derzeit 500 gefährdete oder bereits straffällig gewordene Jugendliche und deren Familien. Das Ziel ist es, die Wiedereingliederung der jungen Menschen in die Gesellschaft und die Stärkung der Familien zu fördern.

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