Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Vor drei Jahren hat die Bettringerin Edith Benz angefangen, Krippefiguren zu schnitzen, mittlerweile sind es 48

Wenn Edith Benz vor einem Holzklotz sitzt, dann dauert es nicht lange, bis ihr eine Geschichte einfällt. Genau genommen passiert dies immer dann, wenn die Bettringerin zu schnitzen anfängt. Denn ein Holzklotz bleibt bei ihr nicht lange ein Holzklotz, sondern verwandelt sich in eine faszinierende Krippenfigur. Von Nicole Beuther

Donnerstag, 02. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​BETTRINGEN. In vielen Haushalten wird derzeit die Weihnachtskrippe vom Keller in die gute Stube geholt. Nicht bei Edith Benz aus Bettringen. Sie hat ihre Krippe-​Figuren nämlich das ganze Jahr über in der Wohnung stehen. Der Aufwand, die Figuren jedes Jahr in den Keller zu räumen, wäre viel zu groß – denn zwischenzeitlich sind es 50 Holzfiguren, die im Hause Benz Platz in einer großen Weihnachtspyramide und im Wohnzimmerschrank gefunden haben.
Zudem sind die Holzfiguren viel zu schön, um in den Tiefen des Kellers zu verschwinden. Die Künstlerin ist Edith Benz selbst und dass sie Spaß am Schnitzen hat, ist nicht zu übersehen. Genauso wie ihre Liebe zu Kindern. Denn vor allem diese Figuren sind es, die Teil ihrer Weihnachtsgeschichte sind. Den meisten zaubert Edith Benz ein Lächeln ins Gesicht. So auch dem Clown
Pipo, der auf Händen tanzend Bethlehem erkundet. Wie die anderen Figuren, hat auch er jede Menge zu erzählen. Was, das steht in dem Buch „Strohkind – ein Kind gebettet auf Stroh“, das Edith Benz im vergangenen Jahr geschrieben hat.
Es sind eigene Alltagserfahrungen, die die gelernte Erzieherin in ihre Geschichte miteinfließen lässt. Vor allem die Kinder sollen sich in der Geschichte wiederfinden. Allen voran die Enkelkinder Jakob und Johannes, deren Ebenbilder Edith Benz ebenfalls aus Holz geschnitzt hat.
Sie sind genauso Teil der Strohkind-​Geschichte wie einige andere Figuren, die in der biblischen Weihnachtsgeschichte ebenfalls nicht vorkommen. Hierzu gehören vor allem fröhliche Wesen wie der Clown Pipo, aber auch jene, die am Rande der Gesellschaft stehen wie die Bettlerin mit ihren
knorpelig verformten,
stark vernarbten
Füßen. Es ist eine der
wenigen Figuren, die nicht fröhlich dreinschaut.
Angefangen hat alles vor drei Jahren. Damals besuchte Edith Benz, die schon immer gerne kreativ tätig war, einen Schnitzkurs bei der Volkshochschule. Dass ihr die erste Figur, der Hirte Johannes, auf Anhieb gelang, überraschte und freute sie gleichermaßen.
Und so folgten, die Schnitzlust war geweckt, viele weitere Figuren. Zu Beginn werden stets Zeichnungen angefertigt, anschließend dann das Holz grob abgetragen. Anschließend kommen Schnitzwerkzeug und Schmirgelpapier zum Einsatz. Dass die Figuren am Ende eventuell schmäler oder dünner werden, ist nicht weiter schlimm. „Auch die großen Künstler hatten ihre Mängel“, so Edith Benz. Zudem sei es doch das wichtigste, den eigenen Stil beizubehalten. 50 Figuren aus Lindenholz hat die Bettringerin bislang geschaffen; 48 davon sind Krippefiguren. Sicherlich werden noch einige hinzukommen. Vor allem Kinder. „Die spielen die Hauptrolle“, so Edith Benz. Auch in dem Buch, das Edith Benz im engsten Familienkreis verteilt hat und bei Klein und Groß gut ankommt.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2460 Aufrufe
467 Wörter
4897 Tage 4 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4897 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2010/12/2/vor-drei-jahren-hat-die-bettringerin-edith-benz-angefangen-krippefiguren-zu-schnitzen-mittlerweile-sind-es-48/