Der heftige Winter erschwert die Forstarbeiten auf dem Hohenrechberg
Viel Lob ernteten am Montag auf dem Hohenrechberg die gräfliche Forstverwaltung und das tapfere Forstarbeiterteam aus Österreich für die extrem schwierigen Baumfällarbeiten. Neben der allgemeinen Waldpflege sind die Beteiligten bemüht, im Bereich des 707 Meter hohen Bergplateaus drei alte Aussichtspunkte wieder freizuschlagen
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Ursprünglich wollte man das Waldpflegeprojekt schon nach zwei Wochen abgearbeitet haben. „Jetzt kämpfen wir aber schon seit vier Wochen“, erklärte gestern Wilhelm Holzapfel mit Blick auf die gewaltigen Schneemassen, die sich an den Hängen und auf den Wegen angesammelt haben. Zeitweise mussten die Forstarbeiten aus Sicherheitsgründen sogar völlig eingestellt werden.
Der Abtransport des noch in großen Mengen auf dem Hohenrechberg zwischengelagerten Holzes wird sich gleichfalls noch länger als geplant hinziehen. Obwohl das Bergplateau rund um die Wallfahrtskirche noch tief verschneit ist, kann abgeschätzt werden, dass die Wiesenflächen durch den Einsatz der schweren Maschinen ziemlich ramponiert ist. Wilhelm Holzapfel beruhigt jedoch vorsorglich alle Wanderer und Pilger: Der Auftrag an einen Landwirt sei bereits erteilt. Sobald es die Witterungsbedingungen im Frühjahr zulassen werde die Hochfläche wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt, sprich die tiefen Fahrspuren eingeebnet und Gras gesät. Ohne den Einsatz eines speziellen Kettenbaggers mit Seilwinde und Greifarm wäre aber ein sicheres Arbeiten in diesem Gelände nicht möglich gewesen. Für die gräfliche Forstverwaltung war die Aktion auf dem Hohenrechberg sozusagen eine ganz schlechte Ernte: Bei diesem Aufwand, so gibt Holzapfel zu verstehen, sei nichts verdient, ganz im Gegenteil.
Die Forstverwaltung fühle sich jedoch der Pflege auch dieses schwierigen Waldes verpflichtet, besonders der Sicherheit für Wanderer und Autofahrer und — wie nun gestern vor Augen geführt — der Pflege von beliebten Aussichtpunkten. Mit Rücksicht auf Natur, Festigkeit des Bodens und Erscheinungsbild erfolge jedoch kein Rundum-Kahlschlag.
In Absprache mit Stadtverwaltung und Kirchengemeinde seien jedoch drei Sichtschneisen festgelegt worden, damit sich die Besucher des Berggipfels wieder an Fernblicken erfreuen können.
Bei klarer Sicht reicht der Blick bis zu den Alpen
So wurde das zuletzt völlig zugewachsene Ehrenmal an der Südostkante wieder freigelegt. Auch am Aussichtsfelsen auf der Nordseite gibt es wieder einen freien Blick Richtung Gmünd und Remstal. Eine weitere Schneise entsteht nach Waldstetten hinab. Außerordentlich lobten Forstamtschef und Förster das Verständnis der Rechberger Bürger in den letzten vier Wochen. Denn immer wieder seien Straße und Wege gesperrt gewesen. Es habe keinerlei Beschwerden gegeben.
Diese lobenden Worte gaben die anderen Teilnehmer der gestrigen „Gipfelkonferenz“ zurück an die gräfliche Forstverwaltung. Die Ortsvorsteherin zeigte sich hellauf begeistert angesichts der schönen Aussichten (bei klarem Wetter bis zu den Gipfeln der Alpen).
Pfarrer Klaus Stegmaier freute sich gleichfalls: „Der Hohenrechberg hat seine Schöne Maria und jetzt endlich auch wieder herrliche Ausblicke.“ Beides tue dem Menschen gut.
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