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Landkreis Ostalb unterstützt sechs Projekte in der Dritten Welt mit insgesamt 50 000 Euro

Auch in diesem Jahr hatte der Ostalbkreis wieder 50 000 Euro zur Förderung von sozialen Projekten in der Dritten Welt und in Osteuropa zur Verfügung gestellt.

Donnerstag, 23. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). In einer zweiten Bewilligungsrunde hat der Sozialausschuss des Kreistags nun sechs Projekte bedacht, die insgesamt 39 000 Euro Spenden erhalten. Freuen kann sich der Freundeskreis „Küche der Barmherzigkeit“ in Schwäbisch Gmünd über 5 000 Euro. Mit einem Hilfsprojekt zur ambulanten pflegerischen Betreuung von Hilfsbedürftigen und alten Menschen in der armenischen Hauptstadt Eriwan will der Freundeskreis zusammen mit dem DRK-​Landesverband Baden-​Württemberg ab Januar einen weiteren Beitrag zur Verbesserung der Situation in Armenien leisten.
Die Technische Schule Aalen erhält 7000 Euro. Zur Förderung der persönlichen und sozialen Kompetenz planen Auszubildende der Ausbildungsberufe Zimmerer und Maurer der Technischen Schule Aalen zusammen mit dem Technischen Lehrer Barth einen Arbeitseinsatz in Indien vom 2. bis 17. Januar. Im Rahmen eines Entwicklungsprojektes in zwei Dörfern im Osten Indiens werden die angehenden Zimmerer und Maurer Möbel, wie Schultische und Betten, sowie Spielgeräte für die Ausstattung von zwei kleinen Internaten fertigen. Außerdem sollen vor Ort undichte Dächer der Wohnungen bedürftiger Familien und andere Gebäudeschäden behoben werden.
Die Peru Gruppe Heubach erhält 5000 Euro. Seit fast 15 Jahren unterstützt die Peru Gruppe Heubach e. V. Hilfsprojekte in Laderas am Rande von Lima in Peru. Mit Geldspenden aus verschiedenen Aktionen wird insbesondere die Arbeit von peruanischen Selbsthilfegruppen gefördert, deren Tätigkeit sich im Wesentlichen auf die Arbeitsfelder „Medizinische Grundversorgung“, „Behindertenhilfe“, „Schulbildung“ und „Hauswirtschaftliche Versorgung“ konzentriert. Ganz überwiegend sind die Projekte der Peru Gruppe Heubach Überlebenshilfen. Neben den laufenden Projekten wie Volksküche, Behindertenwerkstatt, Kindergarten etc. ist die Sicherstellung der Betriebskosten für die Herberge im Armenviertel“ eine große und zentrale Herausforderung für die Peru Gruppe Heubach. Durch nachhaltige Unterstützung aus Heubach war es möglich, mit einer Betreuungsperson und einer Psychologin Kindern und alten und kranken Menschen, die sonst wenig Chancen zum Überleben haben, nachhaltig zu helfen.
Horst Nigrin, Hüttlingen, erhält ebenfalls 5000 Euro. Nigrin arbeitet seit 18 Jahren in verschiedenen Hilfsprojekten in Ecuador. Von 1992 bis 2003 wurden unter seiner Leitung auf der Missionsstation Santa Maria del Fiat in Manglaralto unter anderem ein Kinderheim, Schulgebäude, eine Kirche und Landwirtschaftsprojekte aufgebaut. Horst Nigrin verwaltet ehrenamtlich die zur Diözese Guayaquil gehörende Schule. Die Schule wird derzeit von 130 Kindern besucht. Es fehlt an der Ausstattung der Schulräume, Lehrmaterial, Lehrkräften und Sportanlagen. Um den Schulbetrieb einigermaßen aufrecht erhalten zu können, müssen dringend Tische, Stühle, Unterrichtsmaterialien sowie weitere Ausstattungsgegenstände beschafft werden.
Die Katholischen Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-​Rehnenhof erhält 7000 Euro. Die Kirchengemeinde St. Maria unterstützt seit mehr als zehn Jahren die Arbeit der Katholischen Ordensgemeinschaft der Dienerinnen der Armen in Indien. Die Ordensgemeinschaft sieht ihre Hauptaufgabe darin, Arme zu unterstützen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Heute zählt der Orden fast 600 Schwestern, die in 76 Stationen in Indien und in zwei Niederlassungen in Deutschland tätig sind.
In Pattuvam, in der Provinz Amala, wird der Orden ein Wohnheim für benachteiligte Mädchen bauen. Die Mädchen können eine Schule der Ordensgemeinschaft besuchen und sich anschließend als Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Näherinnen oder Sozialarbeiterinnen ausbilden lassen.
Über die beiden Niederlassungen der Ordensgemeinschaft in Deutschland bestehen enge und verlässliche Kontakte zu den indischen Niederlassungen. Die Verantwortlichen der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-​Rehnenhof erhalten regelmäßige Informationen über die Verwendung der Spendenmittel.
Mädchen und Frauen der niederen Kasten in Indien sind besonders benachteiligt. Die einzige Chance, sie vor einem Bettlerdasein zu bewahren, besteht darin, dass sie eine Schule besuchen und eine Ausbildung absolvieren. Das Hilfsprojekt, das die Katholische Kirchengemeinde St. Maria unterstützt, reiht sich nahtlos in andere vorbildliche Aktivitäten der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ein.
Petra Pachner und Herwig Jantschik erhalten 10 000 Euro für ihr Projekt in Nepal. Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Jedes zehnte nepalesische Kind stirbt vor dem fünften Lebensjahr aufgrund von Krankheit und Unterernährung. Um die Not der benachteiligten Kinder zu lindern, wurde im Jahre 2003 der gemeinnützige Verein „Childrens Future Organisation (CFO)“ in Nepals Hauptstadt Kathmandu gegründet. CFO steht für ein Waisenhausprojekt mit zwei gemieteten Waisenhäusern die von der österreichischen Ärztin Dr. Olga Lasota geleitet werden. Eines der beiden Waisenhäuser soll nach dem Tod des Vermieters in Kürze verkauft werden. Rund 80 Kinder suchen damit ein neues und dauerhaftes Zuhause.
Ein neues Waisenhaus würde rund 400 000 Euro kosten, was finanziell nicht leistbar ist. Daher wurde der Entschluss gefasst, ein Kinderdorf außerhalb von Kathmandu zu bauen. In der ländlichen Region Dhading sind Grundstückspreise und Kosten für Baumaterial und die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger. Ein Haus kostet rund 10 000 Euro. Petra Pachner und Herwig Jantschik haben vor zwei Jahren ein nepalesisches Waisenkind adoptiert. Muna lebte in einem der beiden Waisenhäuser von CFO. Angesichts der Dringlichkeit der Maßnahme wird der Ostalbkreis eines der geplanten sechs Kinderhäuser finanzieren.

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