Theater-AG der Uhlandschule Bettringen begeisterte /Behinderte und nichtbehinderte Kinder
„Ja, ja die Engel – mal ganz im Ernst, glauben Sie daran?“ Mit dieser Frage begann das Theaterstück „ www.engel.de“, das die Theater-AG der Uhlandschule dieser Tage aufführte. Spezialauftrag an die Engel hierbei: Passende Eltern fürs Christkind zu suchen.
Freitag, 24. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer
SCHWÄBISCH GMÜND (pm) Mit witzigen Dialogen, hinreißenden Kostümen, spiel– und ausdrucksstarken Schauspielerinnen und Schauspielern und fetziger Musik begeisterten die Darsteller Schüler und Eltern und nach einer Dreiviertelstunde waren alle überzeugt: Ja, Engel müsste es einfach geben. Was bei den Aufführungen der Theater-AG unter der Leitung von Cornelia Heilig geboten wurde, war weit mehr als eine reine Theateraufführung. Viele andere AGs der Uhlandschule beteiligten sich aktiv. So rahmte die Schulband die Aufführungen musikalisch ein, der Schülerchor sang traditionelle und moderne Weihnachtssongs, die Cajongruppe sorgte für die richtigen Groove, die Kunst-AG für die passende Dekoration und Schülerinnen und Schüler der Martinusschule waren als Schauspieler mit auf der Bühne. Ein wahrlich fächerübergreifendes Projekt und ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Ernst ging es zu Beginn der Aufführung zu. Nachdem zuerst Engel in strahlend weißen Gewändern durch den Raum schwebten, versuchten böse Mächte ganz in Schwarz gehüllt, die Lichtgestalten einzuschüchtern. Doch die Engel trotzten dem Bösen und behielten die Oberhand. Und das war gut so, denn anschließend zeigte sich, dass Engel vor allem vor Weihnachten einen stressigen Job haben. So fand man sich plötzlich im Himmelsbüro der Engel wieder – mit Computern, jede Menge Akten und Listen. Hektik war angesagt – da galt es auf der Erde einen Schüler vor einem heranbrausenden Porsche zu beschützen, dort musste man eine Prügelei im Schulhof beenden. Doch nicht genug – jetzt brachte der Oberengel auch noch einen Spezialauftrag: Die Engel sollten passende Eltern für ein ganz besonderes Kind suchen, dass an Weihnachten geboren würde – als Retter der Menschheit. Sofort wurde eine passende Stellenausschreibung entworfen. Und bald standen auch schon die Bewerber Schlange: das spießige Pärchen aus Wüstenrot mit ausgefüllten Bausparverträgen, ein Schönheitsmodel, entdeckt von Heidi Klum und ein Juppiepaar, das vor allem auf eine vorherige genetische Untersuchung der kommenden Kindes bestand. Die Darbietungen der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, überwiegend aus der 6. Klasse und den Martinusklassen, riss die Zuschauer zu Lachsalven und Begeisterungsstürmen hin. Endlich kamen Josef und Maria aus Nazareth an die Reihe, zwar nur mit Hauptschulabschluss und einem kleinen Esel im Stall, trotzdem wurde allen schnell klar — nur das konnten die Eltern des Erlösers werden. Und die Gesamtengelkonferenz musste nur noch jede Menge Formulare ausfüllen. Die Theater-AG zeigte mal wieder eindrucksvoll, zu welchen Leistungen Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen auf der Bühne fähig sind und wie jede Person sich mit ihren Fähigkeiten einbringen kann. Ein beeindruckendes Beispiel gelungener Integration an der Uhlandschule Bettringen.
14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung
3375 Aufrufe
438 Wörter
4878 Tage 8 Stunden Online
Beitrag teilen
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4878 Tagen veröffentlicht.
