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Nachrichten Ostalb

Unfallstatistik der Polizeidirektion: 22 Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen der Ostalb gestorben

22 Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen der Ostalb gestorben. Bei 6059 Unfällen sind 1141 Menschen verletzt worden. Sorge bereitet der Polizei die steigende Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder.

Sonntag, 28. Februar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (agä). 89 Kinder sind im vergangenen Jahr bei Unfällen verletzt worden. Im Vorjahr waren es noch 59, also gut 50 Prozent weniger. 38 Kinder waren als Fußgänger an Unfällen beteiligt, 23 mehr als 2008. „Eine exorbitante Steigerung“, sagt Polizeioberrat Hans Buchinger. „Kinder, die als Fußgänger verunglücken – da schrillen bei uns die Alarmglocken“, sagt Aalens Polizeidirektor Volker Schindler. Es sind die klassischen Fälle. Ein Kind will den Schulbus erwischen – und rennt einfach über die Straße. 14 Kinder sind beim Überqueren der Straße angefahren worden, weitere fünf direkt an Bushaltestellen, ebenfalls fünf an Fußgängerüberwegen und vier an Fußgängerampeln. „Es geht immer ums gegenseitige Aufpassen“, mahnt Buchinger. Schindler wünscht sich, dass Autofahrer Obacht geben, wenn sie am Straßenrand Kinder ausmachen, „dass sie bremsbereit sind oder zumindest die Geschwindigkeit reduzieren“. Aus diesem Grund will die Polizei wieder mehr Augenmerk auf die Verkehrserziehung legen. Weil ein Verkehrserzieher wegen Krankheit länger ausgefallen war und wegen der Einsätze beim Nato-​Gipfel oder beim Amoklauf in Winnenden, sind nämlich viele Aktionen ausgefallen. Die Zahl der Veranstaltungen ist insgesamt von 682 auf 528 gesunken, bei den Grundschulkindern von 127 auf 76. „Wir müssen 2010 wieder zulegen“, sagt Schindler — und übt Selbstkritik: In der vierten Klasse sei die Präventionsarbeit zu sehr auf die Radfahrausbildung fixiert. Dabei sei es wegen des Übergangs zu weiterführenden Schulen „goldrichtig“, gerade in dieser Altersgruppe eine Auffrischung zu geben, wie man sich als Fußgänger im Straßenverkehr richtig verhalte.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten ist weiter rückläufig: 1141 Menschen kamen im Straßenverkehr zu Schaden (Vorjahr: 1229). Die Zahl der Schwerverletzten hat mit 278 einen „historischen Tiefststand“ erreicht. Nach wie vor sind überproportional viele junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren an Unfällen beteiligt – 224 (Vorjahr 249). Die Zahl der Verkehrstoten ist entgegen dem Landestrend von 14 auf 22 gestiegen, liegt aber im langjährigen Mittel der Unfallstatistik der Ostalb (23). Seit drei Jahren ist auf den Straßen der Ostalb kein Radfahrer mehr ums Leben gekommen, erstmals wurde 2009 kein Motorradfahrer getötet.
Vorfahrtsverletzungen sind im Ostalbkreis die Hauptursache aller Unfälle (578), deutlich weniger Unfälle passieren durch zu schnelles Fahren (281). Allerdings mussten neun Menschen wegen überhöhter Geschwindigkeit sterben. Bei 197 Unfällen hieß die Ursache Alkohol, Folge: vier Tote, 114 Verletzte, 1,1 Millionen Schaden. Der Spitzenreiter aller Alkoholfahrer hatte 3,36 Promille intus.

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