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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gestern konstituierende Betriebsratssitzung bei der Firma ZF Lenksysteme

Die Arbeit – möglicherweise aber auch die Auseinandersetzungen – im Betriebsrat der ZF Lenksysteme können für die nächsten vier Jahre weitergehen. Das neue Gremium hat sich gestern konstituiert und den bisherigen Vorsitzenden Harald Brenner in seinem Amt bestätigt. Von Manfred Laduch

Freitag, 12. März 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 42 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Der Wahlvorstand unter Vorsitz von Uwe Lemke hatte das Ergebnis ausgewertet und veröffentlicht. Danach setzt sich der Betriebsrat wie folgt zusammen: 1 Heinz Wellnitz (IGM), 2 Harald Brenner (ZFLS‘ler), 3 Sabrina Tegas (IGM), 4 Martin Ocker (Christliche Gewerkschaft Metall), 5 Elmar Kluske (ZFLS‘ler), 6 Iris Schnabl (IGM), 7 Reinhard Nessel (ZFLS‘ler), 8 Willy De Wit (IGM), 9 Martin Rott (Christliche Gewerkschaft Metall), 10 Rudolf Hornig (ZFLS‘ler), 11 Andreas Reimer (IGM) 12 Uwe Lemke (IGM), 13 Daniel Jusic (ZFLS‘ler), 14 Andreas Klatt (Christliche Gewerkschaft Metall), 15 Donnie Thompson (IGM), 16 Salvatore Lombardo (ZFLS‘ler), 17 Georg Schmid (IGM), 18 Heike Haizmann (ZFLS‘ler), 19 Walther Heyne (Christliche Gewerkschaft Metall), 20 Joschi Moser (IGM), 21 Murat Ayaz (Autonomer Metaller), 22 Günter Klement (ZFLS‘ler), 23 Reiner Podhorny (IGM), 24 Hueseyn Ekinci (IGM), 25 Peter Heilig (ZFLS‘ler), 26 Michael Ex (Christliche Gewerkschaft Metall), 27 Richard Arnold (IGM), 28 Siegfried Scholz (ZFLS‘ler), 29 Josef Blaschek (IGM).
In der konstituierenden Sitzung wurden dann der bisherige Vorsitzende Harald Brenner und sein Stellvertreter Elmar Kluske in ihren Ämtern bestätigt. Schon dieses Ergebnis bürgt dafür, dass es in Zukunft im ZFLS-​Betriebsrat nicht wesentlich ruhiger zugehen wird, als bisher. In der vergangenen Wahlperiode war es innerhalb Betriebsratsgruppe der IG Metall wiederholt zu Auseinandersetzungen gekommen. Obwohl sie damals die mit Abstand größte Fraktion war, verlor sie zeitweise den Vorsitz an die CGM, weil man sich über die Richtung der Arbeit nicht einig war.
Für weiteren Streit scheint auch die Stellungnahme des Ersten Bevollmächtigten der IG Metall, Roland Hamm zu sprechen. Er schreibt: „Obwohl sie sich während des Betriebsratswahlkampfes ausdrücklich mit dem Prädikat ‚Mitglied IGM’ geschmückt hatten, verweigerten sich die Mitglieder der Liste, Die ZFLS’ler’ nun wohl endgültig der Sacharbeit in einer gemeinsamen IG Metall-​Fraktion.
Wir wollten mit einer 24 Mitlieder starken IG Metall-​Fraktion endlich die für die Belegschaft wichtige Themen anpacken und lösen, sagen die gewählten Betriebsräte der IG Metall. Aber statt sich mit der IG Metall für akzeptable Schichtmodelle oder angemessene Entlohnung von Facharbeit in Produktion und Verwaltung einzusetzen, koalieren die zehn ZFLS’ler lieber mit den fünf, Wahlverlierern’ der Christlichen Gewerkschaft Metall und lassen sich mit deren Stimmen zum Betriebsratsvorsitzenden und Stellvertreter wählen.
Offensichtlich heißt die Devise der Mehrheit dieser Gruppierung Machtpolitik vor Sacharbeit, Spaltung vor gemeinsamer Interessenvertretung. Das enttäuscht die Hoffnungen der Beschäftigten, die nach jahrelangen Streitigkeiten endlich wieder eine Zusammenarbeit unter den IG Metallern erwarteten, ist sich Hamm sicher. Deshalb verweigerten die 13 Mitglieder der IG Metall-​Fraktion nun auch geschlossen ihre Zustimmung bei der Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters.“
Wie IG Metall Bevollmächtigter Roland Hamm weiter berichtet, habe er in den letzten Tagen intensive Gespräche mit Vertretern der Liste „Die ZFLS’ler“ geführt, um einen Zusammenschluss zu einer gemeinsamen IG Metall-​Fraktion zu erreichen. „Das sah bis Dienstag Abend ganz gut aus, wir hatten uns auf einen Vorschlag für Spielregeln zur Zusammenarbeit verständigt, ein gemeinsames Personalkonzept zur Führung im Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat und auf ein Besetzungsverfahren für Freistellungen und die Ausschüsse geeinigt.” Doch dann kam Mittwoch Mittag plötzlich alles anders.
Ein solches Vorgehen ist nach Ansicht Hamms keine Art mit den Interessen der Beschäftigten umzugehen. Eigentlich sollten die aufgerissenen Gräben möglichst zugeschüttet werden. Jetzt drohe „das Verhalten der „ZFLS‘ler aus dem Graben eine Schlucht zu machen. Davon haben die Beschäftigten am allerwenigsten“, so Hamm weiter. Dennoch, so betonte der Gewerkschafter, werde die IG Metall-​Fraktion weiter selbstbewusst ihre Politik fortsetzen. Hamm: „Wir werden weiter aktiv für sichere Beschäftigung, gerechte Entgelte und gute Arbeit streiten.“
Harald Brenner mochte gestern auf Anfrage der Rems-​Zeitung „wie schon bisher kein Öl ins Feuer gießen.“ Zunächst wolle man die Belegschaft über den Ablauf der konstituierenden Betriebsratssitzung informieren. Erst danach werde man an die Öffentlichkeit gehen.

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