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Einladung zum Workcamp im russischen Tutajev vom 5. bis 14. August /​Wer nimmt im Juni russische Jugendliche auf?

Jugendbegegnungen in Tutajev bedeuten, dass gemeinsam etwas Dauerhaftes erstellt wird. Freundschaftshäuser für die Jugend entstehen und werden von der Jugend gebaut. Nicht nur Begegnung in der Freizeit steht an, sondern Rücksichtnahme und Verständigung beim gemeinsamen Arbeiten.

Mittwoch, 31. März 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 50 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN (pm). Irmhild S. Betz-​Haberstock gerät ins Schwärmen, wenn sie von Tutajev erzählt. Die geschichtsträchtige alte Stadt mit ihren sieben Kirchen auf sieben Hügeln liegt im sogenannten „Goldenen Ring“, einem Gebiet mit vielen kulturellen Denkmälern im Bereich der nördlichsten Wolgaschleife nahe des Rybinsker Stausees. Zwischen Rybinsk und der Provinzhauptstadt Jaroslawl gelegen, ist es ca. 350 km von Moskau entfernt.
Letzten Sommer haben dort 30 engagierte deutsche und russische Jugendliche in einer gemeinsamen Kraftanstrengung ein Holzhaus errichtet, welches zusammen mit einem Gebhard Betz gewidmeten traditionellen russischen Blockhaus als „Freundschaftshaus der Jugend“ weiteren internationalen Treffen ein Zuhause geben soll. Auch die wachsende Tutajever Pfadfindergruppe möchte in diesem Haus unterkommen.
Nun soll eine weitere von Waldstetten aus organisierte Reisegesellschaft im August gemeinsam mit russischen Jugendlichen dieses Werk fortsetzen und die beiden Häuser mit ihrem schönen Garten zu einem vollwertigen Selbstversorgerlager machen. Es müssen Fenster, Türen eingebaut werden, sanitäre Anlagen müssen installiert werden. Die Außenwände müssen isoliert und verschalt und Fußböden verlegt werden. Es gibt also noch sehr viel Arbeit, bevor die erste Gruppe von Jugendlichen dort ein Treffen abhalten kann. Wer Lust hat, in den Sommerferien „mal richtig etwas in der Welt zu bewegen, handwerklichen Fähigkeiten zu verbessern und beim gemeinsamen Werken internationale Freundschaften zu knüpfen“, so Betz-​Haberstock, sollte beim Workcamp an der Wolga auf seine Kosten kommen.
Dabei wird nicht ausschließlich gearbeitet. Selbstverständlich werden die jungen Reisenden Tutajev auch genauer anschauen, einen Tag in Familien verleben und die Abende gemütlich ausklingen lassen. Zum Abschluss stehen dann zwei Tage in Moskau an, damit die jungen Leute diese beeindruckende Weltstadt nicht nur von der Flughafen-​Autobahn aus gesehen haben. Voraussichtlich werden die deutschen zusammen mit den russischen Jugendlichen in einem „herbergsähnlichen Ferienlager“ untergebracht sein. Genauere Absprachen stehen aber noch aus.
Die Altersbegrenzung zur Teilnahme liegt bei 26 Jahren. Insgesamt stehen 13 Plätze zur Verfügung. Mit einer Eigenbeteiligung von 100 Euro ist für diese Flugreise zu rechnen.
Des Weiteren müssen vom Teilnehmer noch die Kosten für eine Auslandskrankenversicherung und evtl. einen Reisepass aufgebracht werden. Die Baukosten werden vom Förderverein „Kinderheim Malachowa“ über Spendengelder finanziert. Die Kosten für Flug, Visum und Unterbringung können größtenteils durch Fördergelder der Stiftung Deutsch-​Russischer Jugendaustausch gedeckt werden.
Weitere Informationen über den Förderverein „Kinderheim Malachowa“ und die Stiftung Deutsch-​Russischer Jugendaustausch gibt es unter: www​.mala​chowa​.com oder www​.stiftung​-drja​.de Anmeldung bis allerspätestens zum 9. April. Weitere Informationen gibt’s bei Irmhild Betz-​Haberstock, Telefon: 07478 – 913113, mail: info@​malachowa.​com
Im Mai kommen die russischen Jugendlichen nach Waldstetten
Nachdem deutsche Jugendliche 2009 in Tutajev in Familien zu Gast waren, soll den russischen Partnern vom 31. Mai bis z um 15. Juni durch eine Gegeneinladung die Möglichkeit gegeben werden, das Leben und den Alltag in deutschen Familien kennenzulernen. Darum wurde die Form des Gastfamilienaufenthalts gewählt. Es wird für die Jugendlichen aus Tutajev ein besonderes Erlebnis sein, inmitten deutscher Familien einen kleinen Teil ihres Lebens verbringen zu können.
Die neu geknüpften Freundschaften werden helfen, im Briefkontakt mit dem fernen Russland einen reflektierten Blick auf das eigene Leben zu werfen.
Den ersten Schwerpunkt bildet das Kennenlernen der Heimat der deutschen Teilnehmenden: der Schwäbischen Alb. Ihre abwechslungsreiche Landschaft stellt einen krassen Unterschied zur flachen Wolgalandschaft mit ihren großflächigen Feldern und Nadelwäldern dar. Aber auch die württembergische Kultur mit ihrer alten Industrie soll erkundet werden. Ein Besuch im Daimler-​Museum soll den Stolz vieler Schwaben näherbringen. Der zweite Schwerpunkt liegt dann im Besuch der Schulen. Es war ein ausdrücklicher Wunsch der russischen Freunde, das deutsche Schulsystem kennenzulernen. Es wird spannend für die Gäste sein, die Unterschiede des dreigliedrigen Schulsystems zu ihrer Einheitsschule zu verstehen.
Als abschließendes Highlight wird in den letzten Tagen am 35-​jährigen Jubiläum des Pfadfinderstammes teilgenommen. Dort besteht für die Gäste die Gelegenheit, Bekannte wiederzusehen und einmal mehr an pfadfinderischem Programm teilzunehmen. Ein großes Festprogramm wird dem Abschluss der internationalen Begegnung gerecht. Wer Interesse hat, einen jungen Gast aus Russland aufzunehmen, möge sich ebenfalls bei Irmhild Betz-​Haberstock melden.

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