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Plan fürs Mutlanger Kinderhaus im Gemeinderat vorgestellt /​Fassade soll Holzverkleidung erhalten

Sehr intensiv befasste sich der Gemeinderat jüngst mit den Plänen für den Neubau des Kinderhauses, in dem Kleinkinder betreut werden sollen. Das Architekturbüro hat dieses Projekt planerisch überarbeitet.

Dienstag, 20. April 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 39 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN (hn). Infolge des im Herbst des vergangenen Jahres durchgeführten Architektenwettbewerbs war dem Architekturbüro Dach, Zürn, von Scholley hierfür der Planungsauftrag übertragen worden. Diese Planung stellte nunmehr Architekt Kai von Scholley dem Gremium vor. Die Küche verdoppelt ihre Größe auf 30 Quadratmeter, im Obergeschoss wurde noch ein zusätzlicher Technikraum eingeplant, und aus Sicherheitsgründen ist weiterhin vorgesehen, anstelle einer Fluchttreppe aus dem Obergeschoss eine zweite Fluchttreppe auszuweisen. Beide Fluchttreppen im Bereich der Außenfassade werden aus architektonischen Gründen „eingehaust“.
Die Aussage des Architekten, dass vorgesehen ist, die Außenfassade des Gebäudes mit Holz zu gestalten, griff Gemeinderat Hans Lasermann (SPD) auf. Dieser hatte Bedenken gegen Holz und befürchtete, wonach das Gebäude den Charakter einer „Baracke“ erhalte. Diesen Einwand versuchte von Scholley zu zerstreuen, in dem er darauf hinwies, dass vorgesehen sei, das Holz mit einer entsprechenden Lasur zu behandeln. Gemeinderat Werner Kurz (UWL) monierte die Tatsache, dass obwohl mit dem Projekt noch nicht begonnen wurde, bereits jetzt Mehrkosten abzusehen seien.
Landschaftsarchitekt Rainer Reinboth stellte die von seinem Büro ausgearbeitete Außenanlagenplanung vor. Beide Entwürfe sehen vor, zwischen dem Gebäude und den Parkplätzen eine kleine Grünzone auszuweisen, um zu verhindern, dass die Autos direkt bis vor das Gebäude vorfahren. Eine dieser Varianten hat zum Inhalt, dass rückwärts in die Wetzgauer Straße eingefahren werden müsste. Die andere Alternative sieht vor, dass auf der Zufahrt zu den Parkplätzen gedreht werden kann, sodass eine günstigere Ausfahrtsituation entsteht. Ergänzend wies er darauf hin, dass der Gemeinderat bereits in einer früheren Sitzung übereinkam, an der Ecke Friedhofstraße/​Wetzgauer Straße, an der Stelle, an der ursprünglich ein Gebäude stand, das zwischenzeitlich abgebrochen wurde, weitere Parkplätze im Rahmen der Ortssanierungherstellen zu lassen. Die Abgrenzung zum benachbarten Kindergarten St. Elisabeth ist so vorgesehen, dass ein Austausch zwischen beiden Einrichtungen möglich ist. Die Kosten für die Außenanlagen wurden vom Landschaftsarchitekten mit knapp 180000 Euro beziffert.
Gemeinderätin Rose Gaiser (SPD) bezeichnete die vorgeschlagene Gestaltung des Außenbereichs als sehr ansprechend. Sehr intensiv befasste sich anschließend der Gemeinderat über die Art der künftigen Beheizung sowie die Lüftungstechnik. Als denkbare Möglichkeit der Beheizung des Gebäudes schlug Fachingenieur Hetzel entweder eine Luft-​Wasser-​Wärmepumpe mit Gasbrennwerttherme oder alternativ eine Sole-​Wasserwärmepumpe ebenfalls mit Gas-​Brennwerttherme, um den Spitzenlastbedarf abzudecken, vor. Im Falle der Realisierung einer Sole-​Wasserpumpe bestünde auch die Möglichkeit der Gebäudekühlung während der Sommermonate. Er empfahl die Variante 2 mit einer Sohle-​Wasser-​Wärmepumpe mit Gasbrennwerttherme zu realisieren.
Gemeinderat Robert Mürdter (CDU) schloss sich diesem Vorschlag an, regte jedoch ergänzend an, die Anlage so auszulegen, dass auch der Spitzenbedarf hiermit abgedeckt und somit auf eine Gasbrennwerttherme verzichtet werden könne. Nach Angaben von Hetzel hätte dies jedoch zur Folge, dass wesentlich mehr Tiefenbohrungen niedergebracht werden müssten, was unwirtschaftlich wäre.
Hetzel schlug vor, die einzelnen Räume mit einer Lüftungsanlage zu versehen. Zum einen würde den Räumen gefilterte und vorkonditionierte Luft zugeführt, die CO²-​Konzentration begrenzt, Zugerscheinungen vermieden; eine Wärmerückgewinnung sowie in den Sommermonaten eine freie Nachtkühlung wäre so möglich. Es könnte dann auf eine unkontrollierte Fensterlüftung verzichtet werden. Es bestehe auch nicht die Gefahr von Schimmelbildung an den Wänden, so Thomas Hetzel. Der Bürgermeister gab zu bedenken, dass der Einbau einer Lüftungsanlage bei den gemeindlichen Objekten ein neuer Standard wäre. Eine derartige Anlage sei bisher noch in keinem gemeindlichen Gebäude vorhanden. Im Falle einer Realisierung würden zwangsläufig Mehrkosten entstehen. Gemeinderat Steinhilber meinte, man solle „die Kinder nicht in Watte packen“. Auch in ihrem späteren Leben seien diese entsprechenden Umwelteinflüssen ausgesetzt.
Architekt Kai von Scholley sprach sich dafür aus, die vorgeschlagene Anlage zu installieren, zumal heutzutage die Gebäude luftdicht gebaut würden. Im Verlauf der weiteren Diskussion hierüber sprachen sich mehrere Gemeinderäte für den Einbau dieser Lüftungsanlage aus.
In einer späteren Sitzung wird sich das Gremium endgültig in dieser Angelegenheit entscheiden.

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