Bei der Hauptversammlung konnten die wichtigsten Vorstandsämter nicht besetzt werden
Der Turnverein Herlikofen ist bei knapp 1100 Mitgliedern angelangt. Finanziell steht der Verein auf gesunden Füßen. Einen Stabswechsel wurde bei der Schriftführung vollzogen. Ebenso wurde das Gremium des Vereinsbeirates um vier Köpfe erweitert. Eigentlich alles normal. Trotzdem war es bei der Hauptversammlung dieses Mal anders.
Mittwoch, 12. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer
Die Berichte der Abteilungsleiter eröffnete Thomas Maihöfer für die Fenlandfreunde. Das vergangene Jahr war „ruhig“. Anschließend kam Anton Feifel für die Tischtennisabteilung zu Wort. Die 68 Mitglieder, darunter 30 Jugendliche, bilden eine kleine und feine Abteilung. Besonders die Eltern der Jugendlichen engagierten sich. Alle Ämter konnten in der letzten Abteilungsversammlung besetzt werden. In der Saison 2009/2010 nahmen zwei aktive Mannschaften sowie sechs Jugendteams am Spielbetrieb teil. Die Tennisabteilung pendelt bei knapp 100 Mitgliedern. Weiter führte Alwin Schuster aus, dass die drei am Spielbetrieb teilgenommenen Mannschaften in den Ligen gut mitgehalten haben. Alle Abteilungsämter sind besetzt.
Nun kam Ralph Riedel für die Freizeitsportabteilung an die Reihe. Erneut hatte die Abteilung die Auszeichnung „Aktiver Verein“ im Turngau Ostwürttemberg – zum 12. Mal – bekommen. Dies unter 11 von 151 Turnvereinen in ganz Ostwürttemberg (AA + HDH)! In der Abteilung waren zum Stichtag 241 Jugendliche sowie 359 Erwachsene als Mitglieder gemeldet. Im Jugendbereich sind sieben Übungsleiter und 19 Übungshelfer in 13 Gruppen tätig. Im Erwachsenenbereich sind neun Übungsleiter und zwei Therapeuten in 12 Gruppen tätig. Dazu jeweils drei Übungsleiter in Nordic-Walking und Sportabzeichen. Ralph Riedel ließ das Jahr Revue passieren: Show– und Turnnachmittag im Rahmen von „Generation Aktiv“; Elternabend zum Thema Lernblockaden; Qualifikation (inoffizieller Württembergischer Meister) der Showtanzgruppe zum Bundesfinale; Diverse Erfolge an den Turnwettkämpfen bis zum Regionalfinale (STB Ebene) in Einzel und Mannschaft ; Aktion „Wirbelino“ bei den Flizzis; Teilnahme am Deutschen Turnfest in Frankfurt/Main mit diverse Wahlwettkämpfe; Die Showtanzgruppe erreichte in der Kategorie „Tuju-Stars“ im Bundesfinale mit drei anderen Gruppen den vierten Platz; Gaukinderturnfest in Unterkochen mit 50 Kindern; Landeskinderturnfest in Schwäbisch Gmünd mit etwa 50 Helfern; Spiel– und Turnfest in Steinheim. Als letzter kam Fußball-Abteilungsleiter Roland Fauser dran. Sportlich sowie wirtschaftlich war das vergangene Jahr erfolgreich, obwohl die 1. Mannschaft nach dem Relegationsspiel zum Klassenerhalt in der Bezirksliga absteigen musste. Aktuell sind sie nun am Wiederaufstieg dran. Bedauerlicherweise hört das Trainergespann Lothar Baumann /Oliver Baum zum Saisonende auf. Das allerschönste Abschiedsgeschenk wäre der Aufstieg! Eine Nachfolge ist mit dem Trainergespann Uwe Croissant /Nico Larusso gefunden worden. Die zweite Mannschaft ist Tabellenführer.
Im Seniorenbereich sind über 40 Spieler aktiv. Erspielt wurden Ü 40-Stadtmeister und Teilnahme am DVAG-Cup.
Der Jugendbereich entwickelte sich weiter positiv. Dank ging dafür an die Führung, Carmen Gisdol und Kathrin Pflieger, die speziell bei den Mädchen für Aufschwung sorgten. Ein einwöchiges Fußballcamp steht zum vierten Mal an. Leider wird Carmen Gisdol ihr Amt aus beruflichen Gründen niederlegen. Die Schiedsrichtergruppe um Thomas Maihöfer erfüllt seit dieser Saison die Soll-Anzahl des WFV. Der Schatzmeister, Dieter Amann führte in seinem Kassenbericht aus, dass der Vereine wirtschaftlich gut dastehe. Dies bestätigte Harald Lutz in Funktion als Kassenprüfer.
Für den Bericht des Vorstandes kam Heinz Engel zu Wort. Die Mitgliederanzahl stieg kontinuierlich auf 1093 an. Besonders ist der relativ hohe Jugendanteil in Vergleich zu anderen Sportvereinen zu nennen.
Im Anschluss wurde vom Vorsitzenden, Heinz Engel, die Silberne Ehrennadel für ehrenamtliche Tätigkeit an Klaus Bucher und Alwin Schuster übergeben. Eine „Treuenadel in Silber“ bekam Gerhard Müller überreicht.
Danach kam Heinz Engel auf die Entwicklungen in 2010 zu sprechen. Er skizzierte die Aufgaben als Vorsitzenden auf. Diese könne er unter diesen Randbedingungen nicht mehr erfüllen. Er sehe sich von einigen Personen persönlich angegriffen. Und führte weiter aus, dass ohne Wertschätzung seines Tuns so keine Vorstandsarbeit mehr im Vereinsrat möglich sei. Die Konsequenz: Amtsniederlegung!
Der anschließende Punkt Aussprache konnte man in „Schweigepause“ umbenennen. Der Aufschlag einer Stecknadel hätten alle gehört. Es war das eingetreten, was niemand wahrhaben wollte. Nach über einem Jahrzehnt mit Heinz Engel als Vorsitzendem — unvorstellbar!
Betroffenes Schweigen nach der Amtsniederlegung
Nach der ergriffenen Ruhe kam Ortsvorsteher Celestino Piazza zum Punkt Entlastung. Er bedauerte diese Entwicklung. Um so mehr, weil Heinz Engel, sein Herzblut für den Verein gegeben habe. Der Verein stehe gut da und der Vorstand habe gute Arbeit geleistet. Mit diesen Worten empfahl er die Entlastung, die von den Mitgliedern erteilt wurde.
Für das Amt des Vorsitzenden gab es keine Vorschläge bzw. Meldungen. Für das wieder zu besetzende Amt des stellvertretenden Vorsitzenden stellte sich Klaus Bucher nicht mehr zur Wahl. Auch hierzu kamen keine Vorschläge bzw. Meldungen. Für das Amt des Kassierers stellte sich Dieter Amann zur Wiederwahl und wurde auch von der Versammlung bestätigt. Da Silvia Pascher die Schriftführung abgab, wurde Wolfgang Speidel gewählt.
Für das Amt des Vereinsbeirates wurde Ralph Ziesel bestätigt und neu hinzugewählt Gerhard Müller, Artur Syga, Gabi Mühl und Torsten Nutsch. Die beiden Kassenprüfer, Karl Maihöfer und Harald Lutz, wurden wiedergewählt. Die Ämter Öffentlichkeitsarbeit sowie Jugendleiter sind weiterhin vakant. Da Dieter Amann in Funktion als Kassier nun kommissarisch den Vorstand vertritt, ging die Sitzungsleitung an ihn über.
Er übergab für fünf Jahre Mitgliederverwaltung des TVH einen Blumenstrauß an Renate Ernstberger, die die Tätigkeit niederlegte. Ebenso ein Sträußchen an die scheidende Schriftführerin. Auch für Klaus Bucher gab es ein Abschiedsgeschenk. Nicht zuletzt für den ehemaligen Vorsitzenden, Heinz Engel, einen Geschenkkorb mit den Worten: „Was du für den Verein über die letzten Jahrzehnte geleistet hast, ist unbezahlbar. Ich hoffe du wirst uns mit Rat und Tat zur Seite stehen“.
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 5120 Tagen veröffentlicht.