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Gemeinde Spraitbach organisiert das Angebot im „Wirbelwind“ in Kooperation Tagesmüttern

Immer mehr Familien sind darauf angewiesen, dass beide Elternteile Geld verdienen. Damit Familie und Beruf in Einklang zu bringen sind — für Alleinerziehende gilt dies besonders — erweitert die Gemeinde Spraitbach durch eine Kooperation mit Tagesmüttern nun sein Betreuungsangebot erheblich. Von Gerold Bauer

Freitag, 21. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 51 Sekunden Lesedauer

SPRAITBACH. Derzeit werden in Spraitbach folgende Betreuungszeit angeboten: für Kleinkinder unter drei Jahren in der „Sonnenkäfer“-Gruppe montags bis freitags von 7.45 Uhr bis 13 Uhr; für die älteren Kinder im Kindergarten „Wirbelwind“ von Montag bis Donnerstag von 7 bis 16 Uhr sowie Freitags bis 13 Uhr; die Ganztagesbetreuung in der Grundschule erstreckt sich montags bis 15.30 Uhr, von Dienstag bis Donnerstag bis 16 Uhr und an Freitagen bis 13 Uhr.
In allen Altersgruppen gibt es also Betreuungslücken, die es vor allem Müttern schwer machen, voll berufstätig zu sein. Damit diese Lücken geschlossen werden, hat die Gemeinde Spraitbach in Zusammenarbeit mit dem Verein P.A.T.E. ein speziell abgestimmtes Betreuungsmodell ausgearbeitet. Die Gemeinde stellt dafür unentgeltlich Räume im Kindergarten zur Verfügung, zahlt sogar noch einen Zuschuss von 1,60 pro Kind/​Stunde als Zuschuss und übernimmt die verwaltungstechnische Abwicklung der Entlohnung. Auch die eventuell anfallenden Qualifizierungskosten für die Betreuungspersonen trägt die Gemeinde.
Der Verein P.A.T.E. kümmert sich im Ostalbkreis um die Ausbildung und Vermittlung von so genannten „Tagesmüttern“. Dies sind keine Babysitter, sondern ausgebildete Fachkräfte, die einen 160 Stunden umfassenden Kurs absolvieren und weitere Voraussetzungen erfüllen müssen — darunter regelmäßige Fortbildung in Erster Hilfe bei Kindernotfällen sowie die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses. Diese hohen Schranken sorgen in Verbindung mit einem sehr eng gefassten Betreuungsschlüssel für eine kompetente und zuverlässige Betreuung der Kinder, so erläuterten in der Sitzung die beiden P.A.T.E.-Repräsentantinnen, Jasmin Mack und Janine Kalb.
Ein sehr großer Vorteil dieses Betreuungsmodells ist dessen außergewöhnlich große Flexibilität hinsichtlich der Betreuungszeiten. Da die Betreuung in sehr kleinen Gruppen stattfindet (in der Regel pro Betreuungskraft maximal drei Kinder), sind individuelle und zeitlich für die Familien maßgeschneiderte Lösungen ohne weiteres möglich. Die Betreuungsstunde kostet für die Eltern 3,90 Euro — wobei in begründeten Fällen das Jugendamt bis zu 100 Prozent davon erstattet.
„Für Spraitbach ist Familienfreundlichkeit ein Standortfaktor“, betonte Bürgermeister Ulrich Baum in der gestrigen Gemeinderatssitzung. In finanzieller Hinsicht wird dieses Projekt für Spraitbach dennoch keineswegs ein „Groschengrab“. Denn für die bisher elf Spraitbacher Kinder, die auswärts einen Kindergarten/​Krippenplatz nutzen, muss die Gemeinde an die jeweilige Standortgemeinde der besuchten Einrichtung einiges bezahlen. „Da kommen im Jahr deutlich über 10 000 Euro zusammen“, so Baum. Da einige Eltern auf Nachfrage mitgeteilt hatten, ihre Kinder nur aufgrund der dort längeren Betreuungszeiten in andere Gemeinden zu schicken (vor allem ins „Zwergenland“ nach Ruppertshofen), hoffen Bürgermeister und Gemeinderat, dass diese Eltern künftig das Spraitbacher Angebot nutzen werden und die „Auswärtsförderung“ entfällt.

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