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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Pfarrer Kloker führte im Münster neuen Diakon Weiß ein und sprach über das Pfingstwunder

Der Bedeutung des Pfingstfestes für die Christenheit ging im Festgottesdienst am Pfingstsonntag Münsterpfarrer Robert Kloker nach. Außerdem wurde der neue Diakon Michael Weiß in die Gemeinde eingeführt. Von Dietrich Kossien

Dienstag, 25. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 21 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Ein festliches musikalisches Gepräge erhielt der Gottesdienst durch die Missa brevis von Wolfgang Amadeus Mozart mit Kathrin Bechstein (Sopran), Susanne Wiker (Alt), Jens Ellinger (Tenor), Teru Yoshihara (Bass), Susanne Rott (Orgel), dem Münsterchor und dem Orchesters vom Heilig-​Kreuz-​Münster Schwäbisch Gmünd unter der Gesamtleitung von Münsterorganist Stephan Beck.
Von Pfingsten als einem Wunder der Verständigung und der vollendeten Kommunikation sprach dann der Münsterpfarrer in seiner Predigt, wobei er auch darauf einging, dass man Pfingsten neben der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger und den Startpunkt ihrer Sendung den Geburtstag der Kirche feiere.
„Geburtstag der Kirche? Gibt es da überhaupt etwas zu feiern?“ so dazu die Frage des Pfarrers, wo doch die Kirche massiv in negative Schlagzeilen gekommen sei und die Kirchenaustritte sich häuften, weil ihre Fähigkeit zu Reformen bezweifelt werde. Weil manche sich selbst schmerzlich von der Kirche als zurückgestoßen empfunden haben, weil die Kirche durch manche Amtsträger einen Glaubwürdigkeitsmangel erleide.
Der heutige Festtag, wolle diese Fragen nicht einfach wegwischen. Er könne auch als Anlass genommen werden, sich selbst darüber zu vergewissern, was wirklich wichtig sei. Pfarrer Kloker: „Die erste Selbstvergewisserung: Kirche soll sein. Es ist gut, dass es die Kirche gibt.“ Aber Kirche könne nicht irgendwie sein, irgendwas tun, sich in ihrer Verkündigung und in ihrer Struktur vom Evangelium entfernen. Dass die Kirche immer an den Heiligen Geist gebunden sein müsse, das dürfe an ihrem Geburtstag nicht verschwiegen werden. Das Evangelium weise den Weg: „Kirche muss zusammenkommen. In ihr darf diskutiert werden. Der Einzelne muss in ihr zu seinem Recht kommen.“ Aber die Kirche müsse sich „auch um Einheit bemühen, muss fähig bleiben, mit einem Wort zu sprechen.“
Pfarrer Kloker ging auf das Pfingstwunder ein, als alle vom Heiligen Geist erfüllt wurden und einer den anderen trotz der verschiedenen Sprachen verstehen konnte. Das bedeute: Wir müssten nicht alle die gleiche Sprache sprechen, nicht alle die gleichen Meinungen vertreten, alle dieselben theologischen Vorlieben teilen. Es könnte auch bedeuten: Hinhören und zuhören können, Verständigung herbeiführen, aufeinander zugehen, andere Kirchen respektieren, Kompromisse eingehen, vor allem aber dem anderen nicht seinen Glauben abzusprechen.
Für die Kirche bedeute es auch, offen sein für Neues und keine Angst zu haben vor notwendigen Reformen. So sei Pfingsten das „Wunder der Verständigung, der vollendeten Kommunikation! Und das für unsere Kirche! Für die Kirchen!“
Michael Weiß als neuer Diakon
in die Gemeinde eingeführt
Eine besondere Note bekam der Pfingstgottesdienst im Münster durch die Einführung des neuen Diakons Michael Weiß. Seine Begrüßung und Einführung nahm Münsterpfarrer Robert Kloker vor. Dazu verlas er auch ein Schreiben von Bischof Gebhard Fürst über die Aufgaben eines Diakons.
Michael Weiß wurde durch die Diakonenweihe am vergangenen Samstag im Münster zu Zwiefalten zum Dienst des Diakons in der Kirche durch Weihbischof Dr. Johannes Kreidler beauftragt. Ab Oktober 2010 wird er daneben eine Ausbildung zum Altentherapeuten in Bad Schussenried absolvieren, so dass er ab diesem Zeitpunkt vorwiegend am Wochenende als Diakon in den Gemeinden der Seelsorgeeinheit Mitte tätig ist, erfahrbar und erlebbar sein wird.
Dazu gehören die Mitwirkung in der Liturgie, Spendung des Taufsakramentes, Eheassistenz und Beerdigungen. Im sozialen Bereich ist Diakon Weiß in der Kindergartenarbeit in St. Michael engagiert und im Trauerbesuchsdienst in der Münstergemeinde.

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