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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Seniorenorchester Schwäbisch Gmünd auf großer Fahrt

Aus der geplanten „Fahrt in den Frühling“ wurde nichts: Statt dessen steuerte das Gmünder Seniorenorchester unter Leitung von Dietmar Spiller bei seiner Auslandstour nach Ungarn direkt in den Sturm am Balaton. Die Reisenden berichten nichtsdestotrotz begeistert von ihren Eindrücken.

Dienstag, 25. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 51 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Das Orchester startete in der Hoffnung, dem regnerischen und kühlen Wetter in Gmünd zu entkommen, aber an der ungarischen Grenze geriet es buchstäblich vom Regen in die Traufe. Die Nacht von Samstag auf Sonntag wurde in Siofok am Plattensee zur Katastrophennacht.
Katastropheneinsatz und unpassierbare Straßen
Am Sonntagmorgen wurden die Mitglieder überrascht durch einen Einsatz der Feuerwehr, die einen sich neigenden Baum gerade noch vor dem Sturz auf das Hotelgebäude absägen konnte. Die Straßen von Siofok waren durch umgestürzte Bäume unpassierbar. Selbst die Oberleitung der Eisenbahn war teilweise beschädigt. Die Strandpromenade war völlig überschwemmt, große Fische lagen tot landeinwärts und der Sturm blies immer noch mit bis zu 120 Stundenkilometern.
Unverdrossen spielte das Orchester in der Kirche St. Anna die Schubert-​Messe, zum Schluss zur großen Überraschung der ungarischen Kirchgänger auch die ungarische Nationalhymne.
Leider musste unter diesen Umständen ein Pusztabesuch abgesagt werden, da Straßen und Gelände unter Wasser standen. Kurzfristig wurde umdisponiert, was Dietmar Spiller in bewährter Weise elegant bewältigte: Das Seniorenorchester spielte in dieser Situation für sich und die mitreisenden Angehörigen stilgerecht Wiener Cafe-​Haus-​Musik, sehr zur Freude der ungarischen Hotelgäste. Es schien, als ob die „k.u.k.“-Zeiten wieder auferstanden wären.
Am Montag fand – wie vorgesehen – eine Tagesfahrt nach Budapest statt. Sieht man von den starken Stößen der Seitenwinde ab, die den Bus immer wieder rüttelten und die die schreckhaften Gemüter nicht zur Ruhe kommen ließen, verlief der Tag mit Besuch der Sehenswürdigkeiten und einer Schifffahrt auf der Donau nach Programm.
Nach Aussagen der Hotelbesitzer waren die beiden Tage völlig ungewöhnlich für die Örtlichkeit und Jahreszeit.
Am Dienstag hatte der Himmel ein Einsehen und bescherte einen Tag ohne Regen und mit erträglichen Windstärken. – Die Gruppe besuchte die Innenstadt von Siofok mit dem Geburtshaus des Komponisten Emmerich Kalman und die bekannte protestantische Kirche des berühmten Architekten Imre Makovecz. Dieser hatte in der Zeit des sozialistischen Einheitsstils gegen den verordneten „Beton-​Stil“ angekämpft und eine interessante Holzkirche gebaut.
Die Reise wurde abgerundet mit einem Besuch in der Partnerstadt Székesfehérvár. Nach dem Besuch einiger historischer Denkmäler und dem Puppenmuseum gab die Stadtverwaltung einen Empfang in einer Dependance des Rathauses.
Der Tag klang aus mit einem lustigen Bunten Abend, zu dem viele Mitreisende beitrugen, ganz nach dem Text des Liedes Amazing Grace: „Ein schöner Tag war uns beschert, wie es nicht viele gibt.“ So wurde die große Fahrt des Seniorenorchesters trotz des Sturms ein Erfolg.

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