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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Im Rahmen des Projektes „unsere Stadt“ bekamen die Kinder des Kindergartens St. Maria eine Führung durch Schwäbisch Gmünd

„Die Frau sieht aus, wie eine Hexe“, meint einer der kleinen Jungen beim Anblick eines der ausgedienten Wasserspeier, die in der Johanniskirche lagern. „Sie muss auch die bösen Geister von der Kirche fernhalten“, lautet die logische Erklärung.

Freitag, 11. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 33 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sf). 11 Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren haben sich mit ihren beiden Erzieherinnen Waltraud Kawula und Sabine Kraus, vom Kindergarten St. Maria, auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Und wo sind jetzt die Einhörner? Das, was zuerst noch eines der Kinder für eines dieser Fabelwesen gehalten hatte, entpuppte sich dann doch relativ schnell als das Abbild einer Ziege. Aber nicht so schlimm. Ein paar Meter weiter fand sich dann doch noch das erste Einhorn – eingemeißelt in einen der großen Steinblöcke. Jedes der Kinder hatte von Veronika Gaebl, die den Kindern bei einer Führung die Wunder der Stadt näher erklärte, einen Anstecker mit dem Bild eines Einhorns bekommen. Auf Fotografien bekamen sie dann auch gezeigt, wo das Gmünder Wappentier in der Stadt überall zu finden ist. Die Führung fand im Rahmen des Kindergartenprojektes „unsere Stadt“ stadt, und hatte das Ziel den Kindern zu erklären, was alles zu einer Stadt gehört und ihnen Gmünd ein wenig näher zu bringen. Auf einem großen Plan können die Kinder während der Aktion verfolgen, welche Orte sie mit dem Kindergarten bereits besucht haben und wie diese heißen.
Das Projekt läuft nun bereits seit zwei Monaten und im Laufe dieser Zeit haben die Kinder bereits die Spielplätze, das Hallenbad, die Feuerwehr und auch die Polizei besucht. Dort durften sie sogar eine echte Sirene ausprobieren und erfahren wie es sich anfühlt Handschellen zu tragen und in eine Ausnüchterungszelle eingesperrt zu werden. Auch eine Tulpenpflanzaktion im Stadtgarten gehörte dazu, und alle Kinder erinnern sich natürlich an den Besuch des Bürgermeisters im Kindergarten. Darum gehörte zu der Stadtführung selbstverständlich auch ein Besuch im Rathaus. „Da war ich schon mal mit meiner Mami drin.“, berichtet eines der Mädchen stolz.
Vom Marktplatz aus ging es dann weiter in Richtung Königsturm. Ganz klar, dass alle schon wahnsinnig gespannt auf das tiefe Verlies waren. Angst hatten sie aber selbstverständlich nicht. „Ich habe vor gar nichts Angst“, erklärt einer der Jungs. Und dass das in dem Loch keine echte Frau, sondern nur eine Puppe ist, das durchschauten die Kinder natürlich auch sofort. Mit einer Schnur dürfen sie sogar testen, wie tief es ist. „Sieben Meter“, weiß eines der Kinder und muss dafür gar nicht erst messen. Nur als es dann ganz nach oben in den Turm gehen sollte, da wurde manch einem etwas mulmig. . Vom erklimmen der 144 Stufen hielt auch die Höhenangst niemanden ab. Und als belohnung gab es dann einen großartigen Ausblick auf die Stadt. „Da ist das Haus von meiner Oma“, bemerkte jemand. Veronika Gaebl erzählt außerdem vom Türmer, der früher mit seiner Familie im Turm wohnte und von dort aus die Stadt überwachen musste. Sogar die Seilwinde, mit der er sein Essen auf den Turm geschafft hat, ist noch zu sehen.
Die meisten der Kinder waren davor noch nie auf dem Turm und entsprechend groß ist auch die Begeisterung. Und auch, dass der Faulturm Faulturm heißt, weil früher faule Leute die nicht zahlen wollten darin saßen, und der Königsturm Königsturm, weil es der höchste Turm der Stadt ist, wird den Kindern erklärt. Zum Ende des Tages soll es außerdem für jedes der Kinder ein Eis geben. Bis zu den Sommerferien wird das Projekt „unsere Stadt“ noch laufen. Geplant sind zum Beispiel noch eine Besichtigung des St. Salvator und ein Singen im Seniorenheim St. Ludwig am kommenden Sonntag.
Und wie sieht das Fazit nach dem Turmbesuch aus? „Das Gefängnis bei der Polizei war gruseliger“, meinen die Kinder.

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