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Durlangen eine von 13 Modellgemeinden im Ländle

Ohne Impulse zur Belebung von Ortskernen werden zahlreiche Gemeinden im Ländlichen Raum an Lebensqualität verlieren. Daher sollten keine weiteren Neubaugebiete auf der grünen Wiese ausgewiesen und damit Flächen verbraucht werden.

Donnerstag, 22. Juli 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 35 Sekunden Lesedauer

DURLANGEN (pm). „Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinden ist die Besinnung auf die Entwicklungsmöglichkeiten in den Ortskernen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle (MdL) anlässlich der Bekanntgabe der 13 neuen Modellorte für das Modellprojekt. Bis zum Ausschreibungsende am 30. April 2010 hätten sich 47 Gemeinden um die Aufnahme in das neue Modellprojekt MELAP+ beworben. „Die Qualität der Anträge war beachtlich. Das zeigt, dass sich zahlreiche Kommunen im Land intensiv mit der Innenentwicklung und den hohen Folgekosten von Neubaugebieten auseinander setzen“, betonte Köberle. „Angesichts der Zunahme leerstehender Gebäude können wir nicht ernsthaft darüber nachdenken, weitere Neubaugebiete auszuweisen“, so der Minister.
Baden-​Württemberg gehe mit MELAP+ den Weg vom quantitativen zum qualitativen Siedlungswachstum. „Die eingereichten Entwicklungskonzeptionen und die Vorhaben der ausgewählten Modellorte zeigen Wege auf, wie eine neue Qualität in den Innenbereichen entstehen kann. Nur durch den Rückhalt der Bürger und den gleichzeitigen Verzicht auf die Neuausweisung von Baugebieten können die modellhaften Projekte wirklich umgesetzt werden“, sagte Köberle. Die wissenschaftliche Auswertung der einzelnen Modellphasen solle zu übertragbaren Ergebnissen führen, die allen Gemeinden insbesondere des Ländlichen Raums in Baden-​Württemberg zugute kommen. Jede Modellgemeinde erhalte Fördermittel zwischen 500 000 und 1,5 Millionen Euro, je nach Problemlage und Größe des Modellorts. Aus dem Ostalbkreis wurde die Gemeinde Durlangen sowie der Lauchheimer Ortsteil Röttingen als Modellgemeinde ausgewählt.
Durlangen im Ostalbkreis liegt im Naturpark Schwäbisch-​Fränkischer Wald. Die Gesamtgemeinde hat 2930 Einwohner. Nicht mehr genutzte Hofstellen und Gebäude mit schlechter Bausubstanz sowie das Fehlen einer Mitte mit Treffpunktqualität prägen das Ortsbild. Um die Entwicklung der Gesamtgemeinde voranzutreiben und die Aufenthaltsqualität der Teilorte zu verbessern, wurde ein Leitbild für die Gesamtgemeinde erstellt. Für MELAP+ sind im Hauptort Durlangen verschiedene Wohnprojekte (Quartier Mehrgenerationen) und Projekte für soziale und kulturelle Zwecke (Bürgersaal, Kulturspeicher, Plattform für Bürgerkompetenz) geplant, die zu einer attraktiven und lebendigen Ortsmitte beitragen sollen.
Bei allen Projekten sollen die Wertschöpfung im Ort und damit eine nachhaltige Gemeindeentwicklung im Vordergrund stehen. Dazu gehören der Aufbau eines Dorfladens mit der Vermarktung regionaler Produkte, die Realisierung von Seniorenwohnen in Baugemeinschaften, die bürgerschaftliche Finanzierung von Projekten über Bürgerkapitalanlagen und Bürgerfonds und die Energieversorgung der Ortsmitte durch gemeindeeigene Biomasse.

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