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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Alle 400 Klösterle-​Schulkinder finden Ausweich-​Klassenzimmer /​Riesenleistung der Beteiligten /​Herzlicher Spendenaufruf

Heute vor drei Wochen verwüstete ein Großbrand den historischen Schulkomplex am Klösterle. Erstmals durften wir gestern die ausgebrannten Räume betreten. Hierbei wurde auch der gewaltige Kraftakt deutlich, mit dem sich Stadtverwaltung sowie die beiden Brandsanierungs– und Rückbaufirmen Pfeifer (Siegen/​Stuttgart) und Fees (Kirchheim u.Teck) um Rettung des Gebäudes und des Inventars bemühen.

Mittwoch, 25. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 55 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die wichtigste Nachricht zuerst: Es gelingt tatsächlich das Wunder, dass die rund 400 betroffenen Kinder der Klösterleschule rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres ihre Ausweichquartiere im Haupthaus (ehemals „Ludwigs-​Klösterle“ genannt) beziehen können. Weil die Versicherung nicht alle Schäden an teils liebgewonnen Materialien, Einrichtungs– und Unterrichtsgegenständen deckt, hat die Rems-​Zeitung die Spendenaktion „Ein Herz fürs Klösterle“ ins Leben gerufen (siehe Hinweis auf unsere Spendenkonten rechts unten). Den teils immer noch geschockten Jungen und Mädchen sowie den Lehrern soll mit den Spendengeldern geholfen werden, möglichst schnell wieder in einen normalen Unterrichtsalltag heimkehren zu können. Ein Blick auf die Trümmerberge aus den ausgebrannten und auch von Ruß, Einstürzen sowie von Wasser in Mitleidenschaft gezogenen Klassenzimmer macht sofort deutlich, dass nicht nur finanzieller Schaden zu beklagen ist, sondern auch Idealismus aus vielen Jahren sozusagen in Schutt und Asche fiel. Vom herzig verzierten Naturkundeordner über T-​Shirts der Schulgemeinschaft bis hin zu Mediensammlungen. Vom ersten Unglückstag an vollbringt ein Heer von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern und Mitarbeitern eine Riesenleistung. Und das mitten in der Urlaubszeit! Einsatzleiter Alexander Thomas (Firma Pfeifer) hat bis zu 30 Mitarbeiter in seiner Mannschaft, die gemeinsam mit dem Fees-​Team rettet, was noch zu retten ist. Und das mit beachtlichem Erfolg. Über Zwischenreinigungsstationen auf dem Schulhof und im Unipark haben schon viele Schulmöbel die Ausweichräume in der Klösterleschule erreicht. Viele rücken in diesen Tagen zusammen, besonders Volkshochschule, Naturkundeverein und Hans-​Baldung-​Gymnasium (HBG), die im „Ludwigs-​Klösterle“ auch Raumbedarf haben. Dort sollte zudem auch der Förderverein Gmünder Schulmuseum in mehreren historischen Klassenzimmern sein endgültiges Quartier finden. Selbstverständlich lässt nun auch das Schulmuseum den obdachlos gewordenen Kindern den Vorrang. Die interimsweise in der Klösterleschule untergebrachten Schulklassen des HBG (es wird gegenwärtig saniert) bekommen stattdessen Container.
Die Gebäude– und Inventarschäden sind schlimmer als zunächst befürchtet. Viel Material aus den unteren Etagen, das augenscheinlich zunächst als gebrauchsfähig galt, kann den Kindern und Lehrern aus Sicherheitsgründen nicht mehr zugemutet werden, weil sie zu sehr mit Ruß und Schadstoffen belastet sind: Beim Brand, insbesondere im Kunststoffmaterial aus Zwischendecken, Dämm– und Elektrobereichen, hatten sich beispielsweise auch Salzsäure– und Blausäuredämpfe entwickelt, die sich überall im Gebäude niederschlugen. Nach der erfolgten Entrümpelung folgt nun im 140 Jahren alten Schulgebäude die Entkernung (einsturzgefährdete Decken, Wände und kaputte Bodenbeläge werden entfernt). Mindestens zwei Millionen Euro wird der Wiederaufbau kosten, der wohl 18 Monate in Anspruch nehmen wird. Ein Notdach gegen den Regen konnte bislang zwischen den extrem einsturzgefährdeten Giebeln und Dachböden nicht aufgerichtet werden, wäre aufgrund der Zerstörungen auch unnötig gewesen.

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