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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Seit Juni lassen die Stadtwerke die Heizzentrale in der Oderstraße erneuern — jetzt war einer der Kamine an der Reihe

Es ist eine technisch anspruchsvolle Aufgabe: Im laufenden Betrieb wird die Heizzentrale in der Oderstraße saniert. Gestern wurde ein 45 Meter hohes stählernes Kaminrohr eingesetzt.

Mittwoch, 25. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 32 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Die Stadtwerke lassen die 40 Jahre alte Heizzentrale erneuern, welche das gesamte Wohngebiet Bettringen-​Nordwest mit Wärme versorgt. Ursprünglich sollte eine neue Anlage, die auch das BSZ und den Hardt hätte mitversorgen können, am städtischen Bauhof errichtet werden. Dagegen wandte sich eine Bürgerinitiative aus Nordwest, die wohl nicht zu Unrecht befürchtete, dass die künftige Wärmeversorgung deutlich teurer ausfallen würde. Sie forderte die Sanierung der Heizzentrale in der Oderstraße. Der politische Protest hatte Erfolg: Seit Juni wird in der Oderstraße an der alten Fernwärmeversorgung II Bettringen-​Nordwest gearbeitet. Gegenwärtig werden zwei der vier Kamine, angebracht in einer Betonhülle an einem Hochhaus, ausgetauscht. Gestern wurden die neuen stählernen, tonnenschweren Rauchrohre mit einem ausfahrbaren Großkran hochgehievt und in strömendem Regen von den Heizungsbauern in einer Aufsehen erregenden Aktion eingesetzt. Dabei handelte es sich um drei Teilstücke mit zwölf Metern und um eines mit acht Metern Länge — zusammengesetzt etwa 45 Meter. Ihr Durchmesser beträgt 65 Zentimeter.
Kaminbau im Regengrau -
der Himmel öffnete die Schleusen
Doch dies war nur ein wenn auch spektakulärer Teil der gesamten Maßnahme: Im Inneren der Heizzentrale werden zwei der drei Heizkessel ausgetauscht. Sie sind 40 Jahre alt und gehörten zur Erstausstattung der Heizzentrale, der dritte hat erst zehn Jahre auf dem Buckel, ihm genügt ein neuer Brenner. Die komplette Heiztechnik mit Druckhaltungsanlage und Versorgungspumpe wird durch eine neue und energieeffizientere Technik ersetzt. Außerdem baut man ein Blockheizkraftwerk ein, dafür werden in das Gebäude eine neue Wand und eine Betondecke errichtet. Das BHKW produziert Wärme und gleichzeitig Strom.
Sehr warm — und einigermaßen infernalisch laut — ist es in der Heizzentrale. Die Fachleute bauen die Anlage im laufenden Betrieb um. Die Wärmeversorgung läuft weiter, schließlich sollen die NW-​Bewohner während der Bauzeit nicht kalt duschen müssen. „Eine technisch anspruchsvolle Aufgabe“, sagt Bauleiter Werner Jonas, „wenn auch in eher kleinerer Größenordnung.“ Sein Arbeitgeber ist das Stuttgarter Unternehmen Cofely, einer der großen Anlagenbauer Deutschlands mit 1350 Beschäftigten bundesweit. Dort kennt man noch andere Dimensionen. Ende Oktober will man in der Oderstraße fertig sein. In drei Wochen wiederholt sich das Schauspiel — dann wird der nächste Kamin eingesetzt.

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