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Kleine Forscher untersuchten den Waldstetter Bach

Eine Bachexkursion veranstaltete die Gemeinde Waldstetten am Waldstetter Bach. Für das fachliche Wissen sorgte der Bezirksfischereiverein Lein-​Rems aus Schwäbisch Gmünd.

Sonntag, 19. September 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN. (bu) Die Durchführung dieser Veranstaltung wurde übernommen von Andreas Löffler vom Kindergarten– und Schulförderverein Waldstetten und von Armin Gold vom Bezirks-​Fischereiverein Lein-​Rems Schwäbisch Gmünd. Bei strahlendem Sonnenschein waren 28 Kinder im Alter zwischen sechs und 1zwölf Jahren zu dieser Veranstaltung gekommen. Ausgerüstet mit Eimer, Sieb und Pinsel wollten sie den Bach erkunden. Nach der Begrüßung und einer kurzen Anweisung über das richtige Verhalten am und im Gewässer, kletterte die jungen Forscher im Bereich der Fa. Leicht hinunter zum Bach.
Dort konnte den Kindern eine vor Jahren errichteten Betonwand gezeigt werden, die als Gewässerverbauung den Bach in seinem Bett halten soll. Dass eine derartige Mauer kaum Lebensraum für Tiere und Pflanzen sein kann, war offensichtlich. Dass derartige Verbauungen aber auch naturnah ausgeführt werden können, zeigte sich schon wenige Schritte später. Dort war zur Abstützung eines Abhanges eine Natursteinmauer errichtet worden, an der sich bereits wieder Moose, kleine Bäumchen, Käfer, Spinnen und Vögel angesiedelt haben.
Im Gewässer zeigte Armin Gold den Kindern, wo in den verschiedenen Bereichen des Baches die unterschiedlichen Fischarten, wie Elritze, Schmerle oder Bachforelle ihren Lebensraum haben. Während der Wanderung entlang des Baches fiel den Kindern hinter einer Strömungsnische weißer Schaum entlang des Ufers auf. Hier wurde erklärt, dass es sich um eine Gewässerverschmutzung handelt, die evtl. von Schadstoffeinleitungen aus der Landwirtschaft verursacht wird.
Nach all dieser Theorie waren nun aber die jungen Forscher gefordert. Noch oberhalb der Waldstetter Kläranlage wurde aus dem Wasser, unter Steinen hervor, allerlei Getier eingefangen und in die mitgebrachten Behältnisse umgesetzt. Unter sachkundiger Anleitung von Mitgliedern des Fischereivereins wurden die eingefangenen Kleinlebewesen bestimmt.
Erfreulicherweise konnten unter anderem Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven und Bachflohkrebse festgestellt werden. Beim Vorkommen dieser Tierarten in einem Gewässer kann dieses nach einem vorgegebenen Index bewertet werden. Die gleiche Vorgehensweise wurde dann noch einmal unterhalb der Kläranlage praktiziert. Hier waren es hauptsächlich der Rollegel, Bachflohkrebs, Wasserassel und die Schlammschnecke, die von den Kindern ausfindig gemacht werden konnten.
Noch an gleicher Stelle, kam nach einer kurzen Rast der chemische Analysekoffer zum Einsatz. Mit seiner Hilfe kann man durch Farbvergleiche gewässerbelastende Stoffe wie Nitrit, Ammonium und Nitrat sichtbar machen. Wasserproben wurden vor und nach der Kläranlage entnommen, und die Kinder mussten mit Erstaunen feststellen, dass auch eine Kläranlage noch belastende Stoffe in das Gewässer zurückführt.
Eine kleine Pause nutzten viele Kinder um das Wasser aus den Stiefeln zu leeren und die nassen Socken zu trocknen. Anhand einer Schautafel konnten die aufgespürten Tierarten einer entsprechenden Gewässergüteklasse zugeordnet werden. Auf einer Skala von 1 bis 4 vergaben die Jungforscher dem Waldstetter Bach oberhalb der Kläranlage die Note 2,2 und unterhalb die Note 2,8.
Höhepunkt des Tages war für die Kinder der Besatz des Baches mit Jungfischen. Dazu hatte Bachpate Thomas Weißenburger etwa 100 Stück einsömmrige Bachforellen bereitgestellt, die freundlicherweise von der Fischzucht Fischböck in Oberkochen gespendet wurden. Unter dessen sachkundiger Anleitung wurden die Fische in ihr gewohntes Element entlassen. Bachpaten, sind Mitglieder des Fischereivereins, die einen festgelegten Abschnitt des Gewässers regelmäßig begehen und betreuen.
Leider war die Zeit viel zu schnell vergangen und es war höchste Zeit für eine Stärkung. Unter schattenspendenden Bäumen hatte Fischereivereinsmitglied Ralf Nagel, für alle Beteiligten eine gegrillte Wurst und kühle Getränke bereitgestellt. Abschließend bedankten sich die Veranstalter bei allen Beteiligten, und stellten fest, dass es sehr wichtig ist, den Kindern schon frühzeitig den schonenden Umgang mit der Natur beizubringen.

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