Der Ehrenvorsitzende des SV Gmünd Wolfgang Patzke bekommt die Medaille für den Sportpionier der Stadt überreicht
Seine ehrenamtlichen Tätigkeiten aufzuzählen würde fast schon den Rahmen sprengen. Seit beinahe 40 Jahren engagiert sich Wolfgang Patzke, der am gestrigen Abend zum Sportpionier der Stadt Gmünd ernannt wurde, im Schwimmverein, Stadtverband Sport und auf Bezirks– und Landesebene.
Freitag, 14. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Mit Wolfgang Patzke wird die Ehrung in diesem Jahr wieder einmal einem waschechten Gmünder zu Teil. 1947 wurde Patzke in der Stauferstadt geboren, doch bis er den Weg zu den Gmünder Schwimmern fand sollten noch einige Jahre vergehen. Die ersten Kontakte, die Patzke mit dem Element Wasser hatte, waren nämlich alles andere als ein schönes Erlebnis für den damals fünfjährigen Buben. „Damals spielte er verbotenerweise an der Rems auf der Höhe des heutigen Zapp-Areals. Durch das Schmelzhochwasser war die Strömung reisend und unser Wolfgang Patzke wurde mitgerissen. Und er konnte noch nicht schwimmen“, berichtet der Vorsitzende des Stadtverbandes Sport, Christian Kemmer, in seiner Laudatio. Nur durch den wagemutigen Einsatz eines Mannes wurde Patzke vor dem Ertrinken gerettet. Dieses Erlebnis musste für den jungen Buben prägend gewesen sein, denn es dauerte weitere fünf Jahre bis sich Patzke dem Schwimmverein anschloss. In der Folge machte der heute 63-Jährige eine bessere Figur im Wasser und sammelte als aktiver Schwimmer sogar Medaillen auf nationaler Ebene. Noch heute ist er bei den Masters aktiv und gehörte auch der erfolgreichen Staffel an, die 2009 den Europameistertitel nach Gmünd holte. Bis heute ist er topfit, was Kemmer als Mannschaftsmitglied beim „Besonderen Wettbewerb“ im Rahmen des Landeskinderturnfestes auch selbst sehen konnte. Bootfahren, Schwimmen und Laufen waren dabei als Disziplinen gefordert. „Nach dem anstrengenden Bootfahren erging es mir fast wie Wolfgang Patzke als Fünfjähriger – vor lauter Anstrengung wäre ich fast ertrunken. Und als ich Luft holend und völlig fertig ins Ziel kam, da war unser Wolle schon wieder völlig erholt und fast ausgekühlt und empfang uns lächelnd“, berichtet Kemmer von den gemeinsamen Wettkampferfahrungen. Dieses Lächeln charakterisiert Patzke sehr gut, denn der Ehrenvorsitzende des Schwimmvereins ist für seine gute Laune und seine Witze bekannt. „Er ist eine Frohnatur“, so Kemmer.
Der Stadtverbandsvorsitzende hatte so manche Anekdote über Patzke bereit. Unter anderem erzählte er von ein paar Ohrfeigen, die sich der neue Sportpionier einhandelte, weil er gemeinsam mit seiner damaligen Freundin unter der Damendusche erwischt wurde. Bademeister Müller verjagte den jungen Patzke mit schlagkräftigen Argumenten. Frauen und Schwimmen – zwei Dinge, die nicht immer zusammenpassten. 1973 beendete Patzke seine aktive Karriere, weil ihm eine Frau wichtiger war. Inzwischen ist diese Helga seit 42 Jahren seine Ehefrau. „Wolle: Dann war dies die richtige Entscheidung“, kommentiert Kemmer. Auch wenn seine Trainer dies damals nicht nachvollziehen konnten.
Dem Schwimmverein blieb Patzke dennoch erhalten. Nahezu in jeder Funktion war er zu finden, führte den Klub 20 Jahre als Vorsitzender und nahm so großen Einfluss auf die Entwicklung im Gmünder Schwimmsport. Seit 2003 ist er Ehrenvorsitzender des SVG und immer noch als helfende Hand gefragt und aktiv. Darüber hinaus engagierte Patzke sich auf Landesebene und war auch im Hauptausschuss des Deutschen Schwimmverbandes tätig. Von 1996 bis 2010 war er zunächst sechs Jahre Beisitzer im Stadtverband Sport, ehe er stellvertretender Vorsitzender wurde. Zahlreiche Ehrungen bekam Patzke für seine Aktivitäten schon verliehen. Unter anderem mit dem Ehrenbrief des Schwimmverbandes Württemberg die höchstmögliche Auszeichnung.
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