Sonderausstellung „Die Alamannen auf der Ostalb“ in Ellwangen wird verlängert
Aufgrund der großen Nachfrage – in sechs Monaten konnten rund 6000 Besucher verzeichnet werden – wird die Ausstellung „Die Alamannen auf der Ostalb – frühe Siedler im Raum zwischen Lauchheim und Niederstotzingen“ des Ellwanger Alamannenmuseums bis 23. Oktober verlängert.
Freitag, 14. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die bisher größte Sonderausstellung des Alamannenmuseums bietet mit spektakulären archäologischen Funde einen umfassenden Überblick über die alamannische Besiedlung im Gebiet zwischen Ellwangen und Nördlingen sowie der Donau zwischen Dillingen und Ulm. Dieser Raum war in alamannischer Zeit nicht nur besonders dicht besiedelt, sondern weist aufgrund des Baumsargfundes von Zöbingen und der ab 1876 freigelegten Grabfunde von Pfahlheim auch die längste Forschungstradition im Alamannengebiet auf.
Schwerpunkt der bisherigen Vermittlungsarbeit des Museums waren die Alamannenfunde aus dem zehn Kilometer entfernt gelegenen Lauchheim, wo von 1986 bis 2005 ein ungeahnter archäologischer „Schatz“, nämlich die Hinterlassenschaften des bisher größten Alamannenfriedhofs in Baden-Württemberg samt der zugehörigen Alamannensiedlung mit weiteren wertvollen Grabfunden, geborgen wurde
Die Ausstellung umfasst im Wesentlichen eine Darstellung der Alamannen im Ostalbkreis und im Landkreis Heidenheim, welche seit den 1970er-Jahren zur Region Ostwürttemberg zusammengefasst sind. Zu den Highlights zählen die Funde aus den Reitergräbern von Niederstotzingen im Kreis Heidenheim, die erstmals in ihrer Herkunftsregion zu sehen sind.
Zeitlich umfasst die Ausstellung den Zeitraum vom Ende der Römerzeit bis in die beginnende Karolingerzeit, vom 3. bis ins 8. Jahrhundert. Besonders das Phänomen der so genannten Reihengräberfelder als auffällige Grabsitte für fast 300 Jahre in weiten Teilen Mitteleuropas lässt sich an vielen Orten in dem behandelten Gebiet verfolgen. Ihr Ende fällt mit dem Bau der ersten christlichen Kirchen zusammen.
Die Ausstellung wird in zwei Teilen im Alamannenmuseum präsentiert, mit einem ersten Teil im Sonderausstellungsraum im 1. Obergeschoss und einem zweiten Teil in der Westhälfte des Dachgeschosses. Hierfür wurde ein Teil der ständigen Ausstellung abgebaut. Die Erarbeitung des Ausstellungskonzepts erfolgte in enger Abstimmung mit dem seit 2004 bestehenden wissenschaftlichen Beirat des Alamannenmuseums. Die Bandbreite der rund 400 ausgestellten Fundobjekte, meistenteils Grabfunde, reicht von der zierlichen goldenen Haarnadel bis zum Langschwert, vom Kleidungsstück bis zum alamannischen Totenbaum.
Zu der Ausstellung ist ein 192-seitiger, reich bebilderter Begleitband in der Reihe „Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg“ erschienen, der vom Landesamt für Denkmalpflege zusammen mit der Stadt Ellwangen herausgegeben wurde und im Alamannenmuseum zum Preis von 7,90 Euro erworben werden kann. Führungen können unter Tel. 07961/969747 vereinbart werden, öffentliche Führungen, bei denen nur der übliche Eintritt zu entrichten ist, finden jeweils am ersten Sonntag im Monat um15 Uhr statt.
Sonderausstellung „Die Alamannen auf der Ostalb – frühe Siedler im Raum zwischen Lauchheim und Niederstotzingen“, Alamannenmuseum Ellwangen, Haller Straße 9, Ellwangen (www.alamannenmuseum-ellwangen.de) Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10 – 12.30 und 14 – 17 Uhr; Samstag und Sonntag: 10 – 17 Uhr, Montag außer feiertags: geschlossen.
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