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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die Städte Schwäbisch Gmünd, Aalen und Heidenheim arbeiten im Bereich Sprachpädagogik Hand in Hand

Die Nachfrage war groß, als im vergangenen Jahr die Pädagogische Hochschule das Zertifikatsstudium Sprachpädagogik ins Leben rief. Jeweils zehn Erzieherinnen und Erzieher aus Schwäbisch Gmünd, Aalen und Heidenheim bekommen pro Jahr die Gelegenheit, diese Zusatzausbildung zu absolvieren. Insgesamt ist eine Laufzeit von drei Jahren angedacht. Von Nicole Beuther

Donnerstag, 20. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Gestern besiegelten Rektorin Astrid Beckmann sowie die Oberbürgermeister Richard Arnold, Martin Gerlach und Bernhard Ilg dies mit ihrer Unterschrift.
Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Gertrud Kern, die an der Pädagogischen Hochschule eigens für dieses Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt wurde. Ihre Stelle wird ebenso wie das Studium „Sprachpädagogik“ durch die drei teilnehmenden Städte und die PH finanziert. Die kostenlose Zusatzqualifikation hat bereits begonnen; schon in diesem Jahr folgt der zweite Durchgang. Gedacht ist das Projekt für städtische Fachkräfte der drei teilnehmenden Städte. Auswärtige könnten sich auch bewerben, müssten jedoch die Kosten selbst übernehmen, so Kern.
Inhalt des Studiums sind die Themenfelder Sprachförderung, Sprachstandsbestimmung, Wissenschaft (Ethik, Grammatik, Kommunikation), Coaching und Einzelbetreuung der Teilnehmer vor Ort. Voraussetzung sei eine pädagogische Qualifikation, erklärt Gertrud Kern im Pressegespräch. So könnten neben Erzieherinnen auch Heilerzieher an den Veranstaltungen, die an acht Wochenenden stattfinden, teilnehmen. Neben Hausarbeiten zu wissenschaftlichen Themen und Projektarbeiten wird es am Ende eine Abschlussarbeit geben. Ziel sei eine alltagsorientierte Sprachförderung, so Kern, die darauf verweist, dass auf diesem Gebiet bislang externe Fachkräfte an den Kindergärten zum Einsatz kamen. Gefördert wurde dies über die Landesstiftung. Auch ein anderer großer Unterschied zu den bisherigen Sprachförderungen soll zum Erfolg beitragen. So wird es keine isolierten Fördergruppen geben. Man will die Kinder sprachlich so fördern, dass sie es selbst nicht merken, also in bestimmten Situationen, die sich im Kindergartenalltag ergeben.
Angedacht sei, dass die Qualifizierten in den Einrichtungen bleiben, erklärt Andrea Geiger vom Amt für Bildung und Sport, Abteilung Frühe Bildung. Gerade sei man dabei, entsprechende Konzepte auszuarbeiten. Es sei wichtig, dass die Sprachpädagogen immer vor Ort sind, so Geiger. „Sprache funktioniert über Beziehung.“
PH-​Pressesprecherin Jasmin Stiegler verweist auf die Spitzenposition, die Schwäbisch Gmünd im Bereich „Frühe Bildung“ einnimmt. So gebe es nirgendwo so viele Studenten wie in Gmünd, die „Frühe Bildung“ studieren. Von 70 Studienplätzen am Anfang habe man zwischenzeitlich auf 100 erhöht.
Rektorin Astrid Beckmann freut sich über den Regionalverbund im Bereich Sprachförderung. In Heidenheim habe die systematische Sprachförderung vor fünf Jahren begonnen. „Wenn man Sprachförderung will, dann muss man investieren“, so Beckmann. Die Städte hätten die Wichtigkeit erkannt. Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg äußerte sich erfreut darüber, was sich aus dem zarten Pflänzchen entwickelt hat. Nur wenn die Sprache da sei, könne eine gute schulische Entwicklung gelingen. Das Projekt müsse Tiefe bekommen. „Das erreichen wir nur durch die Zusammenarbeit mit Ihnen“, sagte er an seine Kollegen aus Gmünd und Aalen sowie Rektorin Beckmann gerichtet. Und Martin Gerlach betonte die Wichtigkeit, die jetzige Generation zu erreichen. „Wer einen G8-​Schüler zu Hause hat, kann sich vorstellen, wie schwer das Lernen jenen Schülern fällt, die Eltern ohne gutes Abitur haben“, so der Aalener OB.
Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold freut sich ebenfalls über die Zusammenarbeit und lobte das Engagement von Rektorin Astrid Beckmann. Die PH nehme durch das Projekt eine Pilotfunktion in Deutschland ein.

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