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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Umbau und Modernisierung des Blindenheimes in Schwäbisch Gmünd kostet vier Millionen Euro

Neben der Vorstellung des Umbaus des Gmünder Blindenheimes nutzte der Stiftungsvorsitzende Manfred Stahl die Chance, seine Sorgen und Wünsche der Sozialministerin des Landes Baden-​Württemberg, Dr. Monika Stolz, zu berichten. „Der Pflegeberuf ist krisensicher und hat Zukunft“, erklärt Stahl, der hofft, dass gegen den Fachkräftemangel in den Pflegeberufen schnell etwas unternommen wird.

Samstag, 22. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (jh). Einrichtungsleiterin Sabine Domhan bringt es auf den Punkt: „Der Fachkräftemangel ist das Problem. Ich würde gerne neue Fachkräfte einstellen.“ Seit eineinhalb Jahren versucht Domhan neues Personal zu bekommen, doch bisher gelingt es ihr nicht. „Wir bezahlen nach Tarif, der Arbeitsplatz ist krisensicher und dennoch gibt es keine Fachkräfte“, sagt Domhan. Die Sozialministerin kennt auch kein Patentrezept, „denn mit einer Maßnahme können wir den Fachkräftemangel nicht beseitigen“, so Stolz. „Aber durch das neue Landespflegegesetz wird nun mehr Durchlässigkeit geschaffen, so dass Hauptschüler und Gymnasiasten im Pflegeberuf die gleichen Perspektiven haben. Wir müssen noch mehr Werbung für den Pflegeberuf machen“, erklärt Dr. Monika Stolz. Eine Idee hat der Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold: „Wir können doch ein Pilotprojekt in Schwäbisch Gmünd starten, sozusagen als Vorbild, indem alle sozialen Einrichtungen in Gmünd zusammenarbeiten, ihre Kompetenz einbringen und ein gemeinsames Pilotprojekt starten, wie die Pflegeberufe noch attraktiver werden.“ Staatssekretär Dr. Stefan Scheffold zeigte sich von Arnolds Idee sofort begeistert: „Ich helfe mit.“ Ein weiterer Grund, warum es keine Fachkräfte gibt, sei der Wegfall des Zivildienstes. Zwar gibt es für den Zivildienst einen Bundesfreiwilligendienst, auch für Erwachsene, „doch es gibt kein Rekrutierungspotenzial mehr für Pflegeberufe“, so OB Richard Arnold. Viele Zivildienstleistende hätten nach ihrem sozialen Dienst einen Pflegeberuf ergriffen und nicht studiert. „Es müsse auch in den Schulen mehr über die Wichtigkeit der Pflegeberufe unterrichtet werden, damit sich Schüler zu einer Ausbildung im Pflegeberreich entscheiden“, meint Sabine Domhan. Die Geschichte des Hauses sei die Geschichte der tätigen Nächstenliebe, sagt das Stadtoberhaupt. Schon vor fast 180 Jahren habe eine Bürgerinitiative Planung und Bau einer solchen Einrichtung vorangetrieben, außergewöhnlich für diese Zeit. Im Jahr 1971 wurde das Blindenheim in Gmünd neu aufgebaut. Nun folgt ab der nächsten Woche der nötige Umbau und die Modernisierung. „Die Kosten belaufen sich auf vier Millionen Euro. Es werden neun neue Zimmer geschaffen, Aufenthaltsbereiche gebaut und es wird einen seperaten Demenzbereich geben“, erklärt Stahl. 53 Prozent der Kosten stammen aus Eigenmittel und Zuschüssen. „Wir sind dem Land für die großzügige Unterstützung sehr dankbar“, so der Stiftungsvorsitzende.

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