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Nachrichten Ostalb

B 298 in Spraitbach wieder offiziell für den Verkehr frei gegeben

Fluch und Segen liege in Spraitbach eben dicht beieinander, kommentierte Bürgermeister Ulrich Baum die Bedeutung der Bundesstraße vor dem symbolkräftigen Durchschneiden des Absperrbandes. Obwohl der Verkehr natürlich eine Belastung darstelle, sei diese Straße vor allem für Spraitbacher Firmen eine echte Lebensader.

Montag, 10. Oktober 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 45 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer
SPRAITBACH. „Ich genieße es, an einem Sonntagmorgen hier mitten auf der B 298 zu stehen und keine Angst vor Autos haben zu müssen. Die tun mir heute nichts!“, eröffnete der Bürgermeister seine Rede im Rahmen der offiziellen Verkehrsfreigabe der Bundesstraße nach monatelanger Bauzeit und damit verbundener Vollsperrung. Baum adressierte einen umfassenden Dank an die Abgeordneten und den Landrat für die finanzielle Unterstützung bei diesem Projekt sowie an das Regierungspräsidium, den Planer und die Baufirma für die hervorragende und schnelle Abwicklung.
Baum erinnerte daran, dass es nur mit vereinten Kräften den verschiedenen Bauträgern gelungen sei, dieses Projekt zeitlich unter einen Hut zu bringen. So haben man neben der Fahrbahnsanierung auch die Trinkwasserleitungen und die Abwasserkanäle sowie die Gehwege im Zuge einer einzigen Baumaßnahme in Ordnung bringen können.
Während der Sperrung habe sich erst so richtig gezeigt, wie wichtig die Bundesstraße für Spraitbach ist. „Diese Straße ist unsere Lebensader!“ Auch wenn viele Anwohner während der Bauzeit das Wegbleiben Tausender Fahrzeuge und lärmender Laster genossen haben, so mussten örtliche Geschäftsleute deutliche Einbußen in Kauf nehmen und seien nun gottfroh, das der Verkehr (und damit die Kunden– und Zuliefererfahrzeuge) wieder frei durch und nach Spraitbach fließen kann. Aufatmen könnten nun auch die Anwohner in der Susa-​Siedlung, durch deren enge Straßen sich viele Autos und sogar schwere Lastzüge quetschten, um die weiträumigen Umleitungsstrecken zu vermeiden.
Rudolf Miller – als Leiter des Ellwanger Straßenbauamts der Repräsentant des Regierungspräsidiums bei der gestrigen Verkehrsfreigabe – erinnerte daran, wie es gelungen war, den Zuschuss im zweiten Anlauf auf dem Wege einer Härtefall-​Regelung doch noch zu sichern. Dem Büro von Uwe Straub aus Donzdorf dankte er für die gute Planung und der Firma Eichele aus Untergröningen für die gute und schnelle Ausführung der Arbeiten.
Landrat Klaus Pavel sprach von einer großen Baumaßnahme, die das Leben in der Gemeinde doch massiv beeinflusst habe. Aber nun sei die Welt ja wieder in Ordnung. Der Landrat unterstrich auch, dass Straßenbaumaßnahmen nicht zuletzt im Dienste der Verkehrssicherheit erfolgen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass dort keine Unfälle passieren mögen. Obwohl es gelungen sei, alle Zuschuss-​Töpfe zu nutzen, bleibe an der Gemeinde doch noch ein großer Eigenanteil hängen, räumte Pavel ein und adressierte an die Abgeordneten in Stuttgart und Berlin die Anmerkung, dass es auf Ostalb-​Straßen noch viel zu tun gebe und man auf weitere finanzielle Mittel angewiesen sei. Eine Maut-​Gebühr einzuführen, deren Erlös zu 100 Prozent dem Ausbau und Erhalt des Straßennetzes diene, sei seines Erachtens gar kein so schlechter Gedanke.
Dem pflichtete Bundestagsabgeordneter Norbert Barthle (CDU) bei und fügte die der Hoffnung hinzu, dass es am Ende des laufenden Haushaltsjahres vielleicht sogar noch gelingen werde, mit Restmitteln ein insgesamt zwei Milliarden schweres Infrastruktur-​Sonderprogramm für den Straßenbau aufzulegen. Eine Pkw-​Maut sei nur dann sinnvoll, wenn am Ende auch Geld übrig bleibe; es mache also keinen Sinn, im Gegenzug die Maut-​Gebühr wieder voll und ganz von der Kfz-​Steuer abzuziehen. MdL Dr. Stefan Scheffold (CDU) berichtete davon, dass die Sorgen der Anlieger, zum Beispiel der Geschäftsleute, auch bei ihm als Landtagsabgeordneten angekommen seien. Er freue sich über die zahlreiche Teilnahme der Bürger an der Eröffnungsfeier. MdL Klaus Maier würdigte die zahlreichen Investitionen der Gemeinde Spraitbach als Schritte in die richtige Richtung und lobte die Bürger nicht nur für ihre Geduld während der Bauzeit, sondern auch dafür, dass sie ja durch ihre Steuern sowie ihre Trinkwasser– und Kanalgebühren diese Baumaßnahme finanzieren.
Diplom-​Ingenieur Uwe Straub machte mit Zahlen und Fakten des Gesamtprojekts vertraut. Er versicherte, dass nun Probleme durch unterdimensionierte oder schadhafte Wasserleitungen und Kanäle der Vergangenheit angehören. Und er würdigte den Einsatz des Spraitbacher Bauhofleiters Walter Rupp, der praktisch jeden einzelnen Hausanschluss kenne und so dazu beigetragen habe, dass die Ver– und Entsorgung der Haushalte auch während der Bauzeit reibungslos funktioniert habe.

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