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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Max Fuchs verlässt nach 40 Jahren den Gmünder Gemeinderat

Es wird etwas fehlen. Weder auf der Verwaltungs– noch auf der Pressebank gibt es jemanden, der den Gmünder Gemeinderat ohne Max Fuchs erlebt hat. Und doch: Der SPD-​Fraktionsvorsitzende hört nach 40 Jahren auf.

Dienstag, 20. Dezember 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Das Jubiläum am vergangenen Freitag stand wohl nicht in allzu vielen Kalendern. Aber am 16. Dezember jährte sich der Tag zum 40. Mal, an dem ein noch sehr junger Mann 1971 in den Gmünder Gemeinderat einzog. Als Nachwuchs der SPD im damals tiefschwarzen Schwäbisch Nazareth selbstverständlich auf die Oppositionsbänke.
Der Oberbürgermeister hieß damals Norbert Schoch und inzwischen sitzt dem Urgestein der Gmünder Sozialdemokratie in Richard Arnold bereits der vierte Nachfolger als Stadtoberhaupt gegenüber. Fuchs dagegen blieb. Immer wurde er von seinen Wählern mit ausgezeichneten Ergebnissen als Vertreter der Weststadt in den Gemeinderat entsandt.
Und er machte Karriere. In den vergangenen 22 Jahren führte der inzwischen in den Ruhestand getretene Berufsschullehrer die SPD-​Fraktion im Stadtparlament. Mit seinem jeweiligen Gegenüber von der CDU – auch von diesen hat er vier erlebt – lieferte er sich oft leidenschaftliche Rededuelle. Nicht aus oppositionellem Prinzip, wie er immer wieder betonte, und wie ihm von Gegnern ab und an unterstellt wurde, sondern aus Überzeugung in der Sache. „Richtschnur meines Handelns waren immer nur die Interessen der Stadt Schwäbisch Gmünd“, erklärt Max Fuchs auch in dem Schreiben, mit dem er sein Ausscheiden aus dem Gemeinderat zum Jahresende beantragt.
Dort heißt es auch: „Ich bedanke mich bei den Kolleginnen und Kollegen, die meine Arbeit im Gemeinderat über all die Jahre wohlwollend und fair begleitet haben. Das gilt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Ich bedankte mich auch bei meiner Familie, die aufgrund meiner vielen ehrenamtlichen Aufgaben natürlich etwas zurückstecken musste.“
Der Familie kann er künftig mehr Zeit widmen – auch wenn Max Fuchs sein Engagement freilich nicht sofort auf Null herunterbremst. Sein Mandat im Ostalb-​Kreistag, dem er seit 22 Jahren angehört, wird er bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode in zwei Jahren weiter wahrnehmen. Auch die damit verbundenen Aufgaben als Verwaltungsratsmitglied der Kreissparkasse und Aufsichtsrat der GOA bleiben ihm erhalten.
Wenn der Gemeinderat morgen ab 16 Uhr noch einmal im großen Rathaussaal zusammenkommt, wird es also die letzte Sitzung für Max Fuchs sein. Erster Tagesordnungspunkt ist der Beschluss über seinen Antrag auf Entbindung vom Mandat. Als Nachrückerin auf der SPD-​Liste wird Christa Schmidt ab Januar ins Gremium einziehen, die Personalratsvorsitzende des Stauferklinikums.
Über die Nachfolge im Fraktionsvorsitz hat die SPD zwar gestern Abend gesprochen, aber noch keine Entscheidung gefällt. Stellvertreter von Max Fuchs sind bisher Hans-​Jürgen Westhauser, Sigrid Heusel und Konrad von Streit.
Nach der morgigen Sitzung folgt der traditionelle Jahresabschluss im Stadtgarten, bei dem der Oberbürgermeister sicher viele gute Worte für den unermüdlichen Einsatz von Max Fuchs zum Wohle der Stadt finden wird. Sicher wird er dabei erwähnen, dass seit unvordenklicher Zeit niemand über eine so lange Phase die Geschicke der Stadt an herausragender Position mitbestimmt hat.
Ob es dabei bleibt? Wenn es nach Max Fuchs geht, ja. Denn wie schreibt er in seinem Antrag: „Auf der letzten Hauptversammlung des baden-​württembergischen Städtetags bin ich schon durch den Präsidenten Ivo Gönner für meine 40-​jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Stadtrat mit dem Verdienstabzeichen des Städtetags in Gold ausgezeichnet worden. Das genügt. Zusätzlich Ehrungen möchte ich nicht.“
Und zum Schluss schreibt Fuchs: „Ich wünsche der Stadt Schwäbisch Gmünd für die Zukunft alles erdenklich Gute.“

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