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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Weihnachtsgrüße

Die Rems-​Zeitung veröffentlicht Weihnachtsgrüße von Landrat Klaus Pavel, OB Richard Arnold, zudem Gedanken zum Fest von Dr. Pius Angstenberger, Dekan des katholischen Dekanats Ostalb, sowei von Immanuel J.A. Nau, Dekan des evangelischen Kirchenbezirks.

Freitag, 23. Dezember 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
6 Minuten Lesedauer

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich danke Ihnen recht herzlich für die vielen Weihnachtsgrüße, die mich auch dieses Jahr wieder erreicht haben. Nach einem ereignis– und arbeitsreichen Jahr dürfen wir uns auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage freuen, die uns Gelegenheit zur Erholung und Besinnung im Kreise unserer Familien, Freunde und Bekannten geben.
Nicht für all unsere Mitmenschen geht jedoch der Wunsch nach fried– und freudvollen Tagen in Erfüllung, vielmehr erfahren manche gerade in diesen Tagen ihre persönliche Not und Einsamkeit als besonders intensiv und sie warten auf persönliche Ansprache. Nehmen wir uns doch ein paar Augenblicke der Einkehr und die Zeit, auf unsere Nächsten zuzugehen! Auch zu diesem Weihnachtsfest ist es mir wieder ein besonderes Anliegen, anstelle des Versands von Grußkarten wichtige soziale Einrichtungen im Ostalbkreis mit einer Spende zu unterstützen. Damit möchte ich das wertvolle ehrenamtliche Wirken unserer Selbsthilfegruppen und Initiativen anerkennen. Die Spenden gingen in diesem Jahr an die Sternenkinder – Elterninitiative nach Kindsfrühtod in Böbingen, die Selbsthilfegruppe Parkinson Schwäbisch Gmünd und die Selbsthilfegruppe Blasenkrebs in Ellwangen.
Zugleich im Namen des Kreistags, der Kreisverwaltung, unserer Kliniken und aller Schulen des Landkreises wünsche ich Ihnen allen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Klaus Pavel
Landrat des Ostalbkreises

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, liebe Freunde Schwäbisch Gmünds,
wir schauen auf ein bewegtes Jahr: Im Areal rund um den Bahnhof und an der Ledergasse sieht man inzwischen deutlich das „neue“ Gmünd entstehen. Die Vorbereitungen, Arbeiten und Planungen für den Stadtumbau, das große Jubiläumsjahr 2012 mit Staufersaga und Stauferfest und für die Landesgartenschau 2014 sind in vollem Gange. Wir investieren in unsere Schulen, in die Kinderbetreuung, wir entwickeln gemeinsam mit weiteren Partnern Stadtgebiete, wie das Deyhle– oder das Erhard-​Areal; in den Stadtteilen wird in Infrastruktur und in neue Möglichkeiten für den Eigenheimbau investiert. Kultur, Kunst, Musik, Feste, Veranstaltungen: Der Platz reicht an dieser Stelle nicht aus, auch nur annähernd die Aktivitäten in diesem Jahr in Schwäbisch Gmünd aufzuzählen.
Freilich: Bei aller Freude über diesen Aufbruch lassen Sie mich heute auch dazu mahnen, ab und zu innezuhalten, um den Weg im Blick zu halten und um sich nicht vom Alltag gefangen nehmen und einengen zu lassen.
Gerade jetzt an Weihnachten und an den Festtagen findet man Raum und Zeit, zurück und nach vorn zu blicken, zur Ruhe zu kommen. Für die meisten von uns stehen dabei die persönlichen Dinge, das Private im Vordergrund: die Familie, die Angehörigen, Beruf, Freundschaften. Für diese Wünsche und Ziele drücke ich Ihnen die Daumen.
Ich selbst gehe für unsere Stadt und unsere Heimat mit viel Zuversicht in die Feiertage und in das neue Jahr – ein Jahr, das vor allem von unserem großen Geburtstagsfest und dem Stauferjubiläum geprägt sein wird. Die Vorbereitungen für die 850-​Jahr-​Feier im Jahr 2012 wurden in diesen Monaten mit viel Engagement und Herzblut vorangebracht. Es ist atemberaubend, was hier von hunderten, ehrenamtlich tätigen Männern und Frauen auf den Weg gebracht wurde und wird. Die Tage vom 29. Juni bis 8. Juli 2012 werden dabei zum großen Höhepunkt des Stadtjubiläums; Schwäbisch Gmünd wird als älteste Stauferstadt eine große Plattform für das mittelalterliches Leben und die mittelalterliche Geschichte sein. Freuen Sie sich schon heute auf das Schauspiel der Staufersaga, auf unseren Mittelaltermarkt, die Ritterturniere, unser vielfältiges Kinderprogramm, den Handwerkermarkt, das Lagerleben und den großen Stauferzug. Das Faszinierende daran: Es ist keine von „oben“ verordnete Jubiläumsfeier, sondern ein gelebtes, aus der Mitte der Gesellschaft kommendes Bürgerfest, dass hier vorbereitet wird. Dies ist nur möglich dank der Kreativität und dank des Engagements aller Bürgerinnen und Bürger und dank des traditionsreichen Gmünder Gemeinsinns.
Dieser Gemeinsinn, dieses Miteinander ist es auch, was unsere Stadt in diesen Tagen in die Zukunft trägt. Es sind die „Gmünder Jahre“, die wir gemeinsam im Moment gestalten und am Laufen halten. Und nur dank des außergewöhnlichen Engagements vieler Menschen sind wir überhaupt in der Lage, den Schwung weiterzutragen. Wir legen derzeit das Fundament für das neue Schwäbisch Gmünd. Ein Schwäbisch Gmünd, das den Herausforderungen der nächsten Jahre gewachsen ist. An dieser Stelle herzlichsten Dank an Sie alle; dieser Bürgersinn ist in Geld nicht aufzuwiegen.
Liebe Schwäbisch Gmünderinnen, liebe Schwäbisch Gmünder. Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Ihren Freunden ein friedvolles, ein gesegnetes und ein frohes Weihnachtsfest und einen glücklichen Start in das Jahr 2012. Unser Jubiläumsjahr soll für uns alle nicht nur Gesundheit und Glück, sondern auch viele erfreuliche Begegnungen und interessante neue Wege bereithalten.
Ihr
Richard Arnold
Oberbürgermeister

Gedanken zum Fest von Dr. Pius Angstenberger, Dekan des katholischen Dekanats Ostalb
Das Weihnachtsfest übt auf uns eine geheime Anziehung aus durch die Düfte, die wir mit diesem Fest verbinden. „Mama, Weihnachten kann man riechen“, an diesem Kinderwort ist etwas Wahres dran. Wir alle haben den Duft und Geruch von Fichtennadeln und Tannenreisig, von feinen Lebkuchen und frisch gebackenen Bredla, vom Weihnachtsbraten oder anderen leckeren Sachen in der Nase.
Die Biologen sagen, dass von unseren fünf Sinnen das Riechen eine Sonderstellung einnimmt. Wir reagieren stark auf Gerüche und können vieles buchstäblich „nicht riechen“, andere Düfte ziehen uns magisch an.
Das Äußere von Weihnachten, zu dem neben dem Rummel die Weihnachtsgerüche gehören, ist nur die eine Seite dieses Festes. Die Botschaft, dass der Erlöser als kleines Kind geboren wird, erfasst immer wieder viele Menschen, auch solche, die nicht regelmäßig einen Gottesdienst mitfeiern. Es ist, wie wenn wir eine „geistige Nase“ für die erlösende Botschaft von Weihnachten hätten.
Die „geistigen Düfte“ dieses Festes sind Friede, Freude, Hoffnung und Neuanfang für alle. Hinter diesen Worten stehen tiefe Sehnsüchte unseres Lebens. An Weihnachten sehnen wir uns danach, dass alles ganz anders sein könnte, dass die täglichen Meldungen von Krieg und Terror, von gebrochenem Waffenstillstand und fruchtlosen Verhandlungen sich in Frieden wandeln könnten, und dass wir aus Zerbrochenem herausfinden zu einem neuen Anfang.
Die Weihnachtsgeschichte der Bibel bleibt sehr nüchtern und realistisch, sie schildert die herrschende Not und Armut. Josef und Maria müssen im Stall übernachten, das Kind wird unter primitiven Umständen geboren, und bald sind sie auf der Flucht.
Gott lockt uns mit dem Geheimnis der Geburt, in dem uns ein neuer Anfang geschenkt ist. Er verschweigt uns aber auch nicht, dass es schwierig sein wird, das neue Leben zu bewahren und zu schützen.
Das schöne Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ besingt den verlockenden Duft, der vom Jesuskind in der Krippe ausgeht: „Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß, mit seinem hellen Scheine, vertreibt´s die Finsternis. Wahr Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die irdischen und himmlischen Düfte des Weihnachtsfestes genießen können, innerlich neu geboren werden und neue Kraft schöpfen in den Verheißungen Gottes von Friede, Freude, Hoffnung und einem neuen Anfang für alle.

Wort zu Weihnachten von Immanuel J.A. Nau, Dekan des evangelischen Kirchenbezirks

Gmünd„Stresstest“ ist das Wort des Jahres 2011. Bei Stuttgart 21, in der Finanzwirtschaft und bei Atomkraftwerken wird mittlerweile von Stresstests gesprochen, wenn überprüft werden soll, wie die Einrichtung oder das Unternehmen mit problematischen Herausforderungen fertig werden kann.
Ähnliches gab es früher auch schon. Aber in einer Welt wie der gegenwärtigen, wo alles auf Optimierung einerseits und geringere Kosten andererseits aus ist, werden Stresstests zunehmend unverzichtbar. Denn es wird immer härter kalkuliert und die Stellen hinter dem Komma werden immer länger. Details werden immer bedeutungsvoller, das reibungslose Funktionieren wird immer selbstverständlicher und der kleinste Fehler wirkt immer katastrophaler.
Stresstests würden überflüssig werden, wenn sich Mensch und Technik mehr Spielraum und Freiraum gönnen würden: Wenn also Produkte selbstverständlich ein Mehrfaches aushielten. Wenn sich die Menschen einfach mehr Zeit gönnten und deshalb die Fahrt länger dauern dürfte. Wenn man auf solche Energiequellen setzte, bei denen es im Falle eines Erdbebens nicht zur Katastrophe käme. Wenn Banken nicht mehr auf maximalen Gewinn aus wären und deshalb auch nichts mehr riskieren wollten. Unter solchen Bedingungen würden Stresstests überflüssig. Das Wort des Jahres 2011 würde in Vergessenheit geraten. Unsere Gesellschaft wäre dann menschlicher geworden, unsere Technik zuverlässiger, die Prozessabläufe überschaubarer und unser Leben weniger kompliziert, eben menschlicher und liebevoller.
Weihnachten ist eigentlich ein Anti-​Stress-​Mittel. Die Geburt im Stall ist Ausdruck eines einfachen Lebens. Das Kind in der Krippe ist völlig ungefährlich. Die Engel verkündigen Freude und Frieden. Und die Geburt des Heilands lässt Menschen hoffen. Freilich werden durch die Weihnachtsbotschaft die heute erforderlichen Stresstests nicht überflüssig. Noch nicht jedenfalls. Aber vielleicht doch irgendwann. Spätestens dann, wenn es nicht mehr um den eigenen Gewinn geht, sondern nur noch um den Gewinn, von dem alle etwas haben.
Ein solcher Geist, der die Nöte der anderen in den Blick nimmt, ist dem Weihnachtsfest innewohnend. Wenn man diesem Geist Raum gibt, verändern sich Haltungen und Werte. Gegen Stress hilft auch, wenn wir das Weihnachtsgeschehen anbetend auf uns wirken lassen. Das kann darüber hinaus langfristig sogar zu einer neuen alten Freiheit verhelfen, zu einem Leben, in dem es nicht mehr auf Optimierungen und technische Feinheiten ankommt, sondern nur noch auf Wesenskerne und Sinnhaftigkeit des Lebens angesichts der Vergänglichkeit unserer Existenz.

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